Titelbild: Benediktenwand Artikel verfasst von: Benedikt
Benediktenwand Überschreitung (mittel, 1270hm, 5:15h)
Die Benediktenwand ist ein besonderer Berg in den Bayerischen Voralpen. Zum einen liegt sie tief eingebettet zwischen den Tälern von Loisach, Isar und Jachenau und damit recht weit weg von der nächsten Straße. Man muss sich also Zeit nehmen und größere Distanzen zurücklegen, bis man auf dem Gipfel steht. Zum anderen ist die weithin sichtbare Nordwand der „Benewand“ ein für Voralpenverhältnisse mächtiger Riegel, an dem viele Münchner Kletterei ihr Handwerkszeug für große Alpinfahrten gelernt haben. Doch auch der normale Wanderer kann sich bei der hier vorgestellten Ost-West-Überschreitung an dem Anblick der Nordwand erfreuen. Der Steig führt nämlich direkt unterhalb der Wand entlang und man muss den Kopf ordentlich in den Nacken legen, um die Kletterer oder Steinböcke in der Wand zu erspähen.
Zur Ersteigung der Benediktenwand sei angemerkt: Der 11 Kilometer lange Fußweg von Benediktbeuren bis zur Tutzinger Hütte ist recht eintönig und führt zu großen Teilen über eine breite Forststraße. Wir empfehlen deshalb, bis zur Materialseilbahn der Tutzinger Hütte mit dem (e-)MTB zu fahren. So kann man die Überschreitung auch ohne weiteres an einem Tag durchführen. Die Ost-West-Überschreitung ist die interessantere Variante zum Normalweg (Westanstieg). Der ostseitige Anstieg führt nämlich abwechslungsreich durch Steinbockgelände zum Rotöhrsattel, ab dem man in genussreicher, leichter Kraxelei zunächst auf den Ostgipfel gelangt. Dieser ist sogar etwas höher als der zentrale Hauptgipfel aber noch nicht das Ziel. Über den Gipfelgrat gelangt man schließlich an den meist zahlreich bevölkerten Hauptgipfel, den ein 10 Meter hohes Gipfelkreuz ziert.
Übrigens: ein weiterer sehr lohnender Aufstieg (landschaftlich schöner & etwas kürzer) führt von der Jachenau auf die Benediktenwand.
Zusammenfassung
- Art: Mittelschwere Bergwanderung
- Höhenmeter: gesamt 1300hm, zu Fuß 450hm
- Zeiten: Auffahrt zur Materialseilbahn mit eMTB ca. 0:45h, Überschreitung ca. 4h, Abfahrt: ca. 0:30h. Ohne Motor wird man ca. 45 Minuten länger brauchen. Zu Fuß wird man rd. 5h länger brauchen und sollte die Tour mit einer Übernachtung auf der Tutzinger Hütte verbinden.
- Kondition: hohe Anforderungen; bei sehr guter Fitness einfach zu bewältigen
- Technik: steile Passagen, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich machen.
- Ausrüstung: Wanderausrüstung
- Rundtour: ja
Anfahrt Benediktbeuren
Mit den öffentlichen Verkehrsmitteln
- Mit der Regionalbahn nach Penzberg und von dort mit dem Bus zur Haltestelle Pechlern, Benediktbeuren (rd. 1:30 von München Hbf.) Von dort zu Fuß in wenigen Minuten zum Ausgangspunkt der Tour (siehe unten).
- Zur Reiseauskunft der Deutschen Bahn.
Mit dem Auto
- Adresse fürs Navi: Schwimmbadstraße 32, 83671 Benediktbeuern
- Routenplaner: Anfahrt Parkplatz am Alpenwarmbad
- Im Detail: A95 München – Garmisch, Ausfahrt Sindelsdorf / Bad Tölz. Links abzweigen Richtung Bad Tölz und über B472 zum Abzweig nach Benediktbeuren über B11. In Benediktbeuren nach Überquerung des Lainbachs links abbiegen auf die Von-Velsen-Straße, nochmals links auf den Waldweg und bis zum kostenpflichtigen Parkplatz am Alpenwarmbad fahren.
Wegpunkte
Benediktbeuren (660m) – Eibelsfleckalm (1040m) – Materialseilbahn Tutzinger Hütte (1182m) – Tutzinger Hütte (1327m) – Rotöhrsattel (1665m) – Benediktenwand (1801m) – Tutzinger Hütte – Benediktbeuren
Benediktenwand Ost-West-Überschreitung
Vom Alpenwarmbad folgt man der Beschilderung zur Tutzinger Hütte entlang der gut ausgebauten Forststraße bis zur Materialseilbahn. Fußgänger können immer wieder kürzere Abzweiger nehmen, die Strecke ist jedoch mit über 10 Kilometer recht lang und eintönig – Wir empfehlen deshalb, bis zur Materialseilbahn der Tutzinger Hütte mit dem (e-)MTB zu fahren.
Ab der Materialseilbahn führt ein grober Steig über einen Felsriegel zur Tutzinger Hütte. Von hier steigt man direkt zum Wandfuß und wählt nun den Abzweig nach links in Richtung Rotöhrsattel (45min) und Benediktenwand Ostaufstieg (1:30h). Bis zum Rotöhrsattel besticht der Aufstieg durch schöne Weitblicke nach Norden – besonders imposant im Herbst bei Tiefnebel! Ab dem Sattel führt der Steig nun deutlich steiler über extrem abgespeckten Fels bis zum Ostgipfel. Ab und zu sind hier die Hände für sicheres Vorankommen gefragt – leichte Kraxelei vom Feinsten. Ab dem Ostgipfel dann in leichtem Auf und Ab durch die Latschen zum Hauptgipfel, auf dem das gigantische Gipfelkreuz thront. Perfekter Ausblick über Zugspitze, Karwendel und Brauneck in alle Himmelsrichtungen.
Für den Abstieg wählt man am zunächst den Steig Richtung Jachenau. Nach einigem Auf und Ab gerät man an die Abzweigung (beschildert) zur Tutzinger Hütte. Man umrundet die Westseite der „Benewand“ und steigt die Nordflanke querend wieder zur Tutzinger Hütte ab. Hier empfiehlt sich eine Einkehr, bevor man zügig zum Radldepot an der Materialseilbahn zurückwandert, um von dort beschwingt zum Ausgangspunkt zu düsen.
Einkehrmöglichkeit
- Einkehrmöglichkeit: Tutzinger Hütte, Telefon: +49 (0)+175 1641690; Email: kontakt@tutzinger-huette.de
Karte & Höhenprofil
- Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >
Bilder
Bewertung der Tour
Zusammenfassung: Absolute Traumtour in den Bayerischen Voralpen - besonders als Bike & Hike-Tour zu empfehlen! Tourentipp!