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Mittlere Wanderungen Die Tegernseer Hütte, dahinter der Buchstein

Titelbild: Die Tegernseer Hütte, dahinter der Buchstein    Artikel verfasst von:

Tegernseer Hütte und Roß- & Buchstein (mittel, 900hm, 4:30h)




Die Tegernseer Hütte (1650m) wird fast in jedem Führer als Adlernest bezeichnet – und das nicht ohne Grund. Durch die exponierten Lage auf dem Grat zwischen Roßstein (1698m) und Buchstein (1701m) macht die einfach bewirtschaftetet Hütte diesem Namen alle Ehre. Das Beste: Dieses Briefkartenmotiv ist nicht nur versierten Kletterern vorbehalten. Auch wir Normalsterblichen kommen auf den Gipfel des Buchsteins und zur Tegernseer Hütte, die von Mai bis Anfang November geöffnet hat.

Unterschätzen sollte man den gut gesicherten Steig zur Hütte und Roßstein nicht, im Zweifel den etwas längeren Aufsteig ohne Kletterei nehmen (siehe Beschreibung). Für die optionale Besteigung des Buchsteins ist leichtes Kletterkönnen und absolute Schwindelfreiheit erforderlich.

Aber auch ohne den Buchstein ist dies eine super Tour mit grandioser Aussicht (z.B. auf Blauberge, Guffert, Hirschberg)  und gemütlicher Sonnenterrasse, auch wenn die Hütte nicht geöffnet hat und es ruhiger Wird im Adlernest.

Zusammenfassung Tegernseer Hütte und Roß- & Buchstein:

  • Art: Mittlere Bergwanderung (rot)
  • Höhenmeter: ca. 900hm
  • Gehzeit: Aufstieg ca. 2:30h, Abstieg ca 2h
  • Kondition: mittlere Anforderungen; bei guter Fitness einfach zu bewältigen
  • Technik: mittel, bei direktem Aufstieg steile Passagen, die mit Drahtseilen versichert sind; Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich, optional noch schwerer auf Buchstein (Kletterei bis II), 
  • Rundtour: nein, aber zum Gipfel hin zwei Varianten
  • Ausrüstung: Wanderausrüstung

Anfahrt Tegernseer Hütte

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln

  • Mit der Bahn (BOB) zum Bahnhof Tegernsee und von dort mit Buslinie 9550 Richtung Pertisau am Achensee und bei der Haltestelle Tegernseer Hütte aussteigen.
  • Zur Reiseauskunft der Deutschen Bahn.

Mit dem Auto

  • Adresse fürs Navi: Bayerwald 8, 83708 Kreuth
  • Autobahn Salzburg – Ausfahrt Holzkirchen – Tegenersee – Rottach-Egern – Kreuth – Richtung Achensee – Ca. 8km nach Kreuth erreichen wir auf der B317 Bayerwald, nach den letzten Häusern befindet sich rechts ein überdimensionaler Wanderparkplatz (kostenpflichtig)
  • Google Routenplaner zur Tegernseer Hütte Parkplatz Bayerwald

Wegpunkte:

Parkplatz Bayerwald (ca. 850m) – Sonnberg Alm (1485m) – Roßstein (1698m, 2:30h) – Tegernseer Hütte (1650m, 2:35h) – optional: Buchstein (1701m) – Abstieg wie Aufstieg

Aufstieg

In Kurzform: Wir folgen am Ende des Parkplatzes immer den Schildern “Tegernseer Hütte” folgend bergauf bis zum Roßstein & Tegernseer Hütte.

Im Detail: Am Parkplatz gehen wir im hintersten Eck (Nord-Östlich) neben dem Bach gut beschildert in den Wald und steigen gleich steil in Serpentinen und schier endlosen Stufen auf. Der Weg schlingelt sich langsam in gut angelegten Stufen im Wald bergauf, und die Aussicht wird leider durch Bäume weitestgehend verdeckt. Nach ca. 1:15h erreichen wir lichteres Gelände und bald darauf die Sonnenberg Almen (privat, im Sommer einfache Brotzeit).

Von hier sieht man schon unser Ziel, die exponierte Tegernseer Hütte und die beiden Gipfel. Auch der Weg ist klar: Wir gehen links und umgehen den Kessel auf einem angenehmen, gut ausgebauten Weg. Anschließend gehen wir bei dem Weidezaun rechts bis zu einem markanten Felsen. Kurz nach diesem gibt es zwei Möglichkeiten zur Hütte und zum Gipfel des Roßstein zu gelangen: Links über einen einfachen, teilweise aber steilen Wanderweg oder rechts über einen steilen, exponierten Steig mit kurzen, seilgesicherten Kletterstellen.

  • Der einfachere Weg nach links (Richtung Nordwesten) dauert etwas länger (+20 Minuten): Er führt zunächst durch eine Mulde und quert die südwestliche Flanke des Roßstein, bis man eine weitere Abzweigung erreicht. Hier zweigt man rechts ab Richtung Osten beschildert zuerst zur Hütte und von dieser zum Gipfel des Roßstein. Wer nicht trittsicher ist, sollte diesen Weg nehmen.
  • Der schwierigere Weg führt geradeaus (nach Norden) und über einen gut markiertem Steig, der leichte Klettereinlagen bietet: Stahlseile erleichtern das Vorankommen, teilweise muss mit Hilfe der Hände höher gestiegen werden, zudem ist es stellenweise sehr ausgesetzt und der Fels sehr glatt. Kurz vor Erreichen der Hütte zweigen wir links ab, um den Gipfel des Roßstein zu besteigen.

Nach kurzer Gipfelrast und obligatorischem Postkartenmotiv-Foto gehen wir hinunter zur Tegernseer Hütte für eine gemütliche Einkehr.

Wer noch auf den schweren Buchstein klettern will: Direkt hinter der Hütte rechts vorbei und den steilen Kamin hoch zum Gipfel des Buchstein (Kletterstellen im II. Schwierigkeitsgrad). Hier ist sowohl im Aufstieg als auch im Abstieg Vorsicht geboten und es sollte nicht nass sein! 

Abstieg

Der Abstieg erfolgt auf dem Aufstiegsweg bzw. der Alternative (alle gut beschildert). Wir steigen immer über den schweren Steig auf und dann über den längeren, leichteren Steig ab (immer “Glashütte / Bayerwald”- Schildern folgen direkt von der Tegernseer Hütte ab)

Hinweise

  • Einkehr: Tegernseer Hütte, 2. Maiwochenede – 1. November, Telefon +49 / (0) 80 42 / 91 73 78
  • Bei Nässe lieber den langen Aufstieg nehmen!
  • Diverse Kletterrouten in dem Gebiet beschreiben wir Hier >

Karte & Höhenprofil

- Download GPS-Track >
- Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >

Bilder Tegernseer Hütte, Roß- & Buchstein

Bewertung der Bergtour

Tegernseer Hütte und Roß- & Buchstein (mittel, 900hm, 4:30h) https://www.bergtour-online.de/wp-content/uploads/2012/12/tegernseer-hütte-017-pmsxx.jpg
Aussicht
Aufstieg
Abstieg
Natur gesamt
Verkehr & Trubel

Zusammenfassung: Schöne aber in Hochzeiten (zu) stark frequentierte Bergtour für jeden Könnergrad. Die Tegernseer Hütte sollte jeder gesehen haben, nur am Buchstein ist es ruhig.

3.5


Bewertung der User: 1,3 (75 Bewertung)

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23 Kommentare zu Tegernseer Hütte und Roß- & Buchstein (mittel, 900hm, 4:30h)

  1. Florian Buschek sagt:

    Nun hab ich es also endlich auch auf den berühmten Roßstein geschafft und die Tegernseer Hütte gesehen. Schöne Tour, wenn auch nicht unbedingt eine meiner Favoriten. Heute ging es schon mit kurzer Hose allerdings liegt oben noch einiges an Schnee. Nach der Sonnenberg Almen quert man ein tiefes und nasses Schneefeld und zwischendurch ist es etwas matschig.
    Der “schwierigere Weg” hat es schon in sich, hat aber Spaß gemacht und war heute gut zu gehen da trocken.

  2. Anton sagt:

    Super Tour. Manchmal etwas voll. Aber schöner Ausblick.

    Man sollte nicht den Fehler machen, zur Sonnbergalm zu gehen. Keine schöne Alm, schlechtes Bier und katastrophal schlecht gelaunte Betreiber. Das war wirklich die übelste Almerfahrung bislang…

  3. AlpenNeo sagt:

    Ein absoluter Klassiker der Tegernseer Region, alleine die spektakulär gebaute Hütte ist den Besuch schon wert. Für mich die schönste Variante ist Roßstein über den kurzen “Klettersteig” (Set für absolute Anfänger zu empfehlen, wer schon ein wenig erfahren ist kann die versicherten Stellen auch so gehen, definitiv aber trittsicher und schwindelfrei muss man sein!) und danach die Buchsteinrinne hoch. Diese ist ein ganz anderes Kaliber, je nach Tourenbeschreibung ist mit 1. oder 2. Schwierigkeitsgrad bewertet (ich würde Sie als oberen 1er sehen), hier geht es aber doch schon recht steil und luftig nach oben, größtes Problem (Obacht!) ist der vielerorts schon sehr abgespeckte Fels. Lohnenswert aber auf jeden Fall!

  4. Sarah sagt:

    Ich habe den beschriebenen Aufstieg zur Tegernseer Hütte genossen. Der kleine Klettersteig gab noch einen letzten Ansporn kurz vorm Gipfel und war trotz leichter Nässe gut machbar. Es waren an diesem Montag trotz Ferienzeiten in Deutschland kaum Menschen unterwegs. Auf der Hütte waren vielleicht 6 Personen. Laut Hüttenwirt gibt es zwei Abstiegsmöglichkeiten, alternativ zum Aufstieg. Einer rechts, einer links um den Berg (Hauptgabelung) beim leichten Abstieg. Ich habe mich für den linken entschieden. Dieser führt nach einem kurzen Stück Kiesweg an einem wunderschönen Bachlauf vorbei (ca. 31/2 Std.). Das war absolut entspannend nach dem doch fordernden Aufstieg. Danke euch für die gute Beschreibung der Tour.

  5. Sarah sagt:

    Ich habe den beschriebenen Aufstieg zur Tegernseer Hütte genossen. Der kleine Klettersteig gab noch einen letzten Ansporn kurz vorm Gipfel und war trotz leichter Nässe gut machbar. Es waren an diesem Montag trotz Ferienzeiten in Deutschland kaum Menschen unterwegs. Auf der Hütte waren vielleicht 6 Personen. Laut Hüttenwirt gibt es zwei Abstiegsmöglichkeiten, alternativ zum Aufstieg. Einer rechts, einer links um den Berg (Hauptgabelung) beim leichten Abstieg. Ich habe mich für den linken entschieden. Dieser führt nach ei EM kurzen Stück Kiesweg an einem wunderschönen Bachlauf vorbei (ca. 31/2 Std.). Das war absolut entspannend nach dem doch fordernden Aufstieg. Danke euch für die gute Beschreibung der Tour.

  6. Christin sagt:

    Super schöne Tour mit tollen Ausblicken??? Der Klettersteig ist gut machbar und der Aufstieg zum Roßstein auch. Am Sa 22.10.22 ist die Tegernseer Hütte übrigens für Tagesgäste aufgrund einer Veranstaltung nicht geöffnet.

  7. Alicia sagt:

    Wir haben die Tour zu dritt am 26.08.2020 gemacht, ein Wochentag, der Betrieb war vollkommen ok.
    Tolle Tour, sehr abwechslungsreich! Erst Waldgelände, dann Kuhweiden, dann der steile Aufstieg über den Fels und der Ausblick vom Roßstein, wunderschön! Auch die Möglichkeit, für den Abstieg hinter der Hütte den Pfad zu nehmen, machte es angenehm, da man so den Fels nicht wieder „blind“ herunterklettern musste. Durch lange Abschnitte durch den Wald auch an heißen Tagen gut machbar. Die Tegernseer Hütte war leider überfüllt (auch nur sehr wenige Tische verfügbar) wir konnten aber auf dem Rückweg noch ein Bier im „Garten“ (auf der Weide) der Hüttenbesitzerin auf der Hälfte des Abstiegs trinken, was sich lohnte (Aussicht!! ;)).

  8. Jürgen sagt:

    Zur Zeit wird die Tegernseer Hütte umgebaut. Das Platzangebot ist deswegen und wegen der Covod-19-Maßnahmen eingeschränkt. Aber es lohnt sich die Tour zu machen. Vom Roßstein hat man eine super Rundumsicht.

  9. Thomas sagt:

    Schöne Genuss-Tour, vor allem die Variante über den Steig. Nur leider sehr überlaufen, vor allem mit “Bergtouristen”.

    Das ist alpines Gelände, Leute. In der Tegernsee Region jedenfalls die alpinste Tour mit schroffen Stellen und Abrutsch-/Umknickgefahr vor allem beim Runtergehen.

    Also zieht Euch Bergschuhe an! Vor kurzem wieder so viele Leute in Turnschuhen gesehen. Das ist unverantwortlich!

    Das wär vielleicht auch nen Hinweis im Text wert :)

  10. Strack Christian sagt:

    Ist der einfache Weg nun wieder begehbar? Wo gibt es hier Infos?
    Danke
    Christian

    • Jörg sagt:

      Hi Christian, kann ich mir nicht vorstellen, aber ruf doch in einer der Hütten an.VG Jörg

      • strack sagt:

        Hallo Jörg, danke für die Info. Waren am Samstag bei strömenden Regen, Gewitter bis kurz vor der Hütte und sind dann sicherheitshalber umgekehrt in die Buchsteiner Hütte. (Man muss dann entscheiden bei Gewitter…) Laut Wirt hat in der Tegernseer Hütte ein Blitz eingeschlagen und ist über das Stahlkabel der Versorgungsbahn auch in die Buchsteiner eingeschlagen, dort war alles elektrische kaputt usw…

        Jeglicher Weg war frei, kein Bergrutsch wie irgendwo geschrieben, außer Matsch und kaum Leute war die Tour trotzdem super. Probieren es bei besserem Wetter bis ganz nach oben das nächste Mal.

  11. Jörg sagt:

    Der einfache Weg, Altweibersteig, ist derzeit nach einer Lawine nicht begehbar. Es gab keinen Hinweis an der Stelle, an der man sich für eine der beiden Routen entscheiden muß.

  12. Winni K. sagt:

    Entschuldigung für die Korinthenkackerei, aber es heißt “Grat” und nicht “Grad” (z.B. … exponierten Lage auf dem Grad zwischen Roßstein (1698m) …” im Intro-Text). Grad ist eine Maßeinheit für Winkel.

  13. Stefan sagt:

    Die Tour ist klasse. Allerdings ist die Beschreibung der Tour aus folgendem Grund gefährlich und sollte m.E. dringend korrigert werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Uns ist folgendes passiert: Wir sind den “schwierigeren Weg” zur Tegernseer aufgestiegen und wollten den beschriebenen “leichteren Weg” nach unten gehen. Allerdings suggeriert die Beschreibung, der leichtere Weg würde beim Aufstieg erst auf den Rosskopf und dann zur Tegernseer Hütte führen. Hier fehlt als Wegpunkt vor (!) dem Gipfel die Hütte – man kommt über eine Treppe zur Hütte, geht durch den Bedienungsbereich der Hütte und steigt dann auf den Roßkopf. Dieser Hinweis fehlt leider. Unglücklicherweise ist der Weg von der Hütte abwärts nach Bayerwald mit 3,45 Stunden ausgeschildert, weshalb man den Weg zwar sieht, für den Verlauf der Tour aber aufgrund der Zeitangabe ausschließt. 3,45 Stunden ist der Weg über die Glasalm, das gabelt sich nochmal und der direkte Weg nach Bayerwald ist ca. 1,5 bis 2 Stunden – und damit eben doch der Weg, der in der Beschreibung gemeint ist. Naja, wir sind aufgrund dieser beiden Umstände davon ausgegangen der leichtere Weg ginge eben über den Roßkopf nach unten. Vom Gipfel aus gesehen sieht es dann tatsächlich so aus, als ginge da ein Weg .. bis der dann immer steiler und arger wird und wir irgendwann feststellen mussten: Da stimmt was gar nicht! Wir sind mit viel Kraft und Nerven wieder auf den eigentlichen Weg zurück gekommen. Vor diesem Erlebnis möchte ich andere Wanderer bewahren und bitte Euch dringend die Beschreibung anzupassen – fügt einfach bei der Becshreibung des “leichteren Weges” den Wegpunkt “Tegernseer Hütte” an der korrekten Stelle ein: Vor dem Gipfel!!!

    • Fritz sagt:

      Hallo Stefan, wir haben das nochmal explizit angepasst. Aber Schilder, Markierungen o.ä. sollten auf Eurem “Fehlweg” nicht vorhanden gewesen sein, das ist immer ein Hinweis! Viele Grüße, Fritz

  14. Uwe Kahler sagt:

    Wir waren am Montag unterwegs. Hatten eine super Fernsicht mit Neuschnee in der Hochregion. Einfach wunderschön Gottes herrliche Schöpfung. Trotz Ferien war nicht zuviel los. Nette, abwechslungsreiche Bergtour.

  15. Michael Müller sagt:

    Tolle Tour mit super Aussicht. Das letze Stück zur Hütte ist anspruchsvoll. ABER es handelt sich mittlerweile eher um eine Völkerwanderung. Ein Sitzplatz auf der Hüttn ist ein Glücksfall oder mit viel Wartezeit verbunden. Der Auf- und Abstieg gleicht einer Warteschlange durch die schöne Natur. Ich werde diese Tour nie wieder an einem Wochenende oder Feiertag planen. Erholung in der Natur definiert sich anders.

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