
Titelbild: Der Gipfel des Gamsknogel, dahinter der Chiemsee Artikel verfasst von: Fritz
Gamsknogel (mittel, 1000hm, 5:00h)
Der Gamsknogel (1750m) im östlichen Chiemgau nahe Bad Reichenhall ist der direkte Nachbar des bekannten Zwiesel. Allerdings ist er weit weniger bekannt und begangen. Dies liegt wohl auch an dem etwas schwereren Aufstieg ab der Zwieselalm. Bis zu dieser geht man auf einfachem Steig, ab dieser auf mittelschwerem Steig, der teilweise durch Stahlseile und -treppen vereinfacht wurde. Trittsicher sollte man dennoch sein. Der Aufstieg lohnt sich definitiv, denn die Aussicht von Chiemsee, Berchtesgadener Alpen über das gesamte Chiemgau bis hin zu den Bayerischen Voralpen ist beeindruckend.
Option: Wer konditionell fit und schwindelfrei ist, sollte die Rundtour über den Grat zum Zwiesel in Angriff nehmen. Der Abstieg ist wesentlich kurzweiliger. (+100hm, +0:45h)
Zusammenfassung Gamsknogel
- Art: Mittelschwere Bergwanderung
- Höhenmeter: 1000hm im Auf- und Abstieg
- Gehzeit: Aufstieg ca. 3:00h, Abstieg ca. 2:00h
- Kondition: mittlere Anforderungen; bei guter Fitness einfach zu bewältigen
- Technik: einfache Pfade und Forststraßen ohne besondere Anforderungen
- Ausrüstung: Wanderausrüstung
- Rundtour: alternativ möglich, siehe Abstieg
Anfahrt Gamsknogel
- Adresse fürs Navi: Jochberg 72, 83458 Schneizlreuth
- Routenplaner: Anfahrt Gamsknogel
- Im Detail: Im Detail: A8 München – Salzburg – Ausfahrt Siegsdorf – Über Inzell nach Weißbach – In Weißbach links Richtung „Ortsteil Jochberg“ abbiegen und der Straße bis zum Ende folgen (großer Wanderparkplatz, kostenpflichtig)
Wegpunkte
Parkplatz Jochberg (840m) – Zwieselalm (1386m, 1:15h) – Kohleralm (1500m, 2:15) – Gamsknogel (1750m, 3h)
Aufstieg Gamsknogel
Vom Parkplatz – von welchem wir bereits eine tolle Aussicht auf unser Ziel haben – folgen wir der Forststraße bei der Schranke bergauf gut beschildert Richtung „Zwieselalm“. Der Weg verläuft zunächst flach bergauf, später nach einer Forstrassenquerung wird es etwas steiler und schließlich biegen wir links ab auf den „Mulisteig“. Ein sehr gut angelegter Steig mit vielen Stufen, der unter moderater Steigung nach oben führt. Die Aussicht wird jetzt immer besser und einige Bänke laden zur Rast ein.
Nach ca. 1:15h haben wir die Zwieselalm (auch „Kaiser-Wilhelms-Haus“) erreicht. Die Einkehr sparen wir und für den Rückweg und folgen den Schildern überhalb der Zwieselalm nach links zur Kohleralm. Der Steig – auf dem wir uns immer halten – geht jetzt recht flach in den Wald hinein. Nach einiger Zeit geht es über eine Stahltreppe einfach bergauf, dann ein Stück in einen Kessel bergab, dann modert bergauf, über eine Kuppe und dann sehr steil bergauf, ehe es wieder abflacht. Insgesamt zieh sich dieses Stück aber ziemlich. Nach ca. 2:15h erreichen wir das freie Gelände der unbewirtschafteten Kohleralm.
An der Kohleralm halten wir uns rechts beschildert Richtung „Gamsknogel“ und steigen über steinigen Steig mit Hilfe einiger Stahlseile und einer kleinen Leiter zwischen den Latschen empor bis zum Gipfel.
Abstieg Gamsknogel
Wir steigen auf dem Anstiegsweg bergab.
Alternative: Wer noch genug Kraft hat, trittsicher und schwindelfrei ist überquert den Gamsknogel und steigt über den Zwiesel ab. Der beschilderte und gute, aber mittel bis schwere Steig führt über den Grat zu einer Senke und dann wieder bergauf zum Zwiesel. Beim Abstieg sind einige Stellen mit Stahlseil abgesichert. Vom Zwiesel steigt man immer Richtung „Zwieselalm“ am. Gesamt sind dann ca. 100 Höhenmeter und ca. 0:45h mehr einzuplanen. Der leichtere Abstieg ab dem Zwiesel zieht sich allerdings nicht so lange hin und ist sehr aussichtsreich, zudem ab Zwiesel keine Gegenanstiege mehr.
Hinweise
- Einkehrmöglichkeit: Zwieselalm, privat, Mitte Mai bis Mitte Oktober, im Herbst bei schönem Wetter teilweise noch Getränke, Tel. +49-8651-3107
Bilder Gamsknogel
Karte & Höhenprofil
Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >
Bewertung der Tour
Zusammenfassung: Sehr lohnende - wenn auch etwas schwerere - Alternative zum Zwiesel, u.a. da der Gamsknogel wesentlich weniger begangen ist. Dafür zieht sich der Weg ziemlich. Von daher: einfach über den Zwiesel absteigen.
Ist die Tour mit Hund machbar? Danke :-)
Hallo Vroni, es sind einige Leitern drinnen (siehe bitte Photos) die auch umgangen werden könnten, wir würden die Tour aber im Zweifel nicht für Hunde empfehlen! LG
Wir sind gestern, 20.11.2021, diesen Weg gegangen, inkl. Verlängerung über Zwiesel. Wunderschöne Strecke! Derzeit gibt es gut ausgeschilderte Umleitungen wegen Waldarbeiten. Diese sind steiler als der Mulisteig und führen stets auf kleinen Pfaden durch den Wald.
Die Gratwanderung zum Zwiesel war das Highlight. Sie ist allerdings, wie beschrieben, nur für Geübte zu empfehlen, da ein bisschen Kraxelei notwendig ist.
Parkplatz kostet inzwischen 6 Euro für den ganzen Tag. Kartenzahlung ist theoretisch möglich, mir aber nicht gelungen, da keine Verbindung hergestellt werden konnte. Auf der sicheren Seite ist, wer genügend Münzgeld dabei hat.
Danke Moni, den Hinweis haben wir gleich aufgenommen und super, dass es Euch gefallen hat! VG
Der Weg von der Kohleralm zur Zwieselalm dauert bei flottem Tempo 50 Min. Es ist kein einfacher Wanderweg, aber auch nicht wirklich gefährlich. Bei Ein paar kurzen Stellen sollte man etwas vorsichtig gehen. Der Gipfelgrat zum Zwiesel ist weitaus gefährlicher. Bei langsamem Wandertempo muss man 1 1/2 Stunden einplanen. Es ist ein steiler Anstieg und steiler Aufstieg dabei.
Danke Dir für die Hinweise!
Es gibt eigentlich vom Jochberg Wanderparkplatz auch einen wunderschönen Weg durch den Wald aufe zum Kohleralm, man muss gar nicht via Zwieselalm gehen… Gehzeit Jochberg-Kohleralm etwa 2 Stunden mit bequemem Tempo, Beschilderung Kohleralm/Gamsknogel . Kohleralm ist doch bewirtschaftet, hatten dort heute Bier under leckeren Kuchen :)
Der Gamsknogel (1743m) …..
Gamsknogel (1782m, 3h)……
Höhenprofil 1684 m
so, was stimmt nun??
Danke Andreas, wir haben uns jetzt auf 1750m geeinigt und angepasst :) VG
Der „Weg“ zwischen der Kohleralm und der Zwieselalm ist extrem schwierig. Warum dieser Weg als Europaweg ausgeschildert ist, erschließt sich mir nicht. Man stolpert eine lange Strecke zwischen unterhöhlten Latschenwurzeln mehrfach durch große Ameisennester. Hat man diese „Durststrecke“ hinter sich, zieht sich der Pfad schier endlos weiter. Leider fehlt, trotz vorhandener Markierung, ab und an ein Kilometerhinweis, so dass man sich nach langer Zeit etwas verloren fühlt, da dieser Pfad auch kaum von anderen Wanderern begangen fühlt. Absolut nicht empfehlenswert vor allem für normal trainierte oder Leute mit Gepäck!