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Mittlere Wanderungen Gipfelkreuz Hohe Kisten - dahinter Walchensee

Titelbild: Gipfelkreuz Hohe Kisten - dahinter Walchensee    Artikel verfasst von:

Hohe Kisten (mittel, 1300hm, 7h)

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Die Hohe Kisten (1922m, auch Hohe Kiste genannt) ist ein markanter Berg (schaut vom Tal aus wie eine Kiste) über Eschenlohe und in seiner Vielseitigkeit im Voralpenland nicht leicht zu übertreffen. Der Berg bietet eine Vielzahl von Besteigungsmöglichkeiten. Wir beschreiben hier den normalen Aufstieg von Eschenlohe über den schönen Hahnbichlsteig und Abstieg über den Forstweg. Der Weg ist durchweg sehr gut markiert und immer mal wieder flacher. Zudem nur an wenigen Stellen etwas ausgesetzt. Die Aussicht vom Gipfel insbesondere auf Krottenkopf und Walchensee mit allen üblichen Verdächtigen der Voralpen und weit darüber hinaus ist sensationell. Zudem ist hier nur selten viel los. Tolle Tour in Sichtweite des Flachlandes nur 75km von München entfernt!

Zusammenfassung Bergtour Hohe Kisten

  • Art: Mittelschwere Bergwanderung
  • Höhenmeter: 1300hm Auf- & Abstieg
  • Gehzeit: Gesamt 7h – Aufstieg ca. 4h, Abstieg ca. 3:00h
  • Länge: Ca. 17km
  • Kondition: mittlere Anforderungen; bei guter Fitness gut zu bewältigen
  • Technik: mittel, einige steilere Passagen, zwei Stellen mit Stahlseil abgesichert (welches man nicht benützen muss)
  • Rundtour: ja
  • Ausrüstung: Wanderausrüstung

Anfahrt Hohe Kisten

  • Adresse fürs Navi: Schellenbergstraße 1, 82438 Eschenlohe
  • Beschreibung von München: Autobahn 95 München-Garmisch, Ausfahrt Eschenlohe. In Eschenlohe quert man die Loisachbrücke und biegt rechts in die Krottenkopfstrasse ein. Die Straße gabelt sich ohne Beschilderung, man biegt nach rechts ein und parkt nach ca. 200m auf dem großen Waldparkplatz. (75km von München)
  • Google Routenplaner: Anfahrt Hohe Kiste – Eschenlohe

Wegpunkte Hohe Kisten

Parkplatz Eschenlohe (ca. 680m) – Hahnbichlsteig – Pustertal Jagdhütte (ca. 1330m, 2:30h) – Hohe Kisten (1922m, 4h) – Pustertal Jagdhütte (ca. 1330m) – Forstweg – Parkplatz

Aufstieg über Hahnbichlsteig

In Kurzform: Wir folgen immer den Schildern Richtung “Krottenkopf” / “Weilheimer Hütte” (über Hahnbichlsteig) bis zum Gipfel der Hohen Kisten.

Im Detail: Wir folgen dem Forstweg und den Schildern Richtung “Krottenkopf”. Bereits gleich zu Beginn sehen wir den Gipfel unseres Ziels. Nach wenigen Minuten erreichen wir eine Gabelung. Wir folgen nach rechts “Hohe Kiste über Hahnbichlsteig” da wir über den Hahnbichlsteig aufsteigen wollen (von links kommen wir zurück). Wenig später geht es rechts auf Steig ab. Wir folgen immer den sehr guten Markierungen (weiß, rote Ringe) bzw. Richtung “Weilheimer Hütte, Krottenkopf, Via Alpina.” Der Steig wird zwischenzeitlich immer mal wieder breiter und flacher und geht teilweise kurz bergab, nicht irritieren lassen und immer der Markierung folgen! Nur nach einer Kreuzung an der man rechts geht einmal aufpassen, hier geht es links (gut beschildert aber nicht ganz so auffällig) in den Wald.

Nach längerer Zeit – und einigen Wechseln zwischen Forstweg auf Steig – erreichen wir auf dem Steig eine Abzweigung. Es geht links bergab nach “Eschenlohe über Forststraße”. Dies merken wir uns, denn hier steigen wir später ab. Wir folgen aber weiter bergauf und haben wenig später eine super Aussicht und rasten kurz auf einer Bank, ehe es auf dem Steig weitergeht, der jetzt teilweise gesichert zu den Pustertal Jadghütten auf einer weiten Alm führt (schöner Rastplatz).

Wir folgen dem Steig geradeaus haltend zwischen den Latschen hindurch bergauf. Der Weg wird deutlich steiniger und es wird steiler. Wir folgen immer der guten Markierung und sehen zwischendurch schon das Gipfelkreuz. Dazu müssen wir den Stock aber noch umrunden. Wir folgen weiter dem Steig, ehe wir auf einem kleinen Sattel weiter nach rechts Richtung “Krottenkopf” folgen. Jetzt gehen wir fast ohne Steigung unterhalb des Gipfels ehe es nach rechts beschildert bergauf zur “Hohen Kisten” geht und wir wenig später den Gipfel erreichen und die Aussicht genießen.

Abstieg über Forstweg

Wir folgen auf dem Anstiegsweg zurück bis zum bekannten Abzweig, und gehen hier rechts bergab Richtung “Eschenlohe Forststrasse”. Der Steig führt etwas später auf den Forstweg welchem wir beschildert zurück bis nach Eschenlohe folgen.

Alternativer sehr schwerer An-/Abstieg übers Kistenkar: Das Kistenkar ist mittlerweile sehr rutschig und hart. Am besten man nimmt es im Anstieg!
Abstieg übers Kistenkar – sehr schwer, Kletterei gleich zu Beginn I- bis II, dann sehr rutschig & nicht mehr markiert: Dazu zurück, dann kurz Richtung Krottenkopf und nach wenigen Metern Einstieg bei Gedenktafel ins Kar, dann nach rechts queren und kleine Kante abklettern, danach Steinmanderl bzw. bester Linie folgen. Teilweise Abfahrt möglich, aber insgesamt sehr (!) rutschig. Zum Ende des Kars hin dann auf sichtbaren Steig – linke (westliche) Seite des Bachlaufs – kurz bergauf und diesem dann immer folgen bis ins Tal, hier rechts zum Parkplatz. 

Karte & Höhenprofil

- Download GPS-Track >
- Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >

Weitere Informationen

  • Keine Einkehr unterwegs, man kann natürlich bei den Pustertal Jagdhütten Getränke deponieren für den Rückweg 
  • Man kann die Hohe Kiste auch mit Übernachtung in Weilheimer Hütte am Krottenkopf kombinieren

Bilder Hohe Kisten

Bewertung der Tour

Hohe Kisten (mittel, 1300hm, 7h) https://www.bergtour-online.de/wp-content/uploads/2012/11/HoheKiste-70.jpg
Aussicht
Aufstieg
Abstieg
Natur
Verkehr & Trubel

Zusammenfassung:

4


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16 Kommentare zu Hohe Kisten (mittel, 1300hm, 7h)

  1. Sebastian sagt:

    Hallo,
    Man kann gar nicht genug vorheben wie gefährlich der Abstieg (mittlerweile?)
    über das Kistenkar ist!

    Ich bin letztes Jahr im Oktober vom Eschenloher Parkplatz zur Hohen Kiste und dann noch zum Krottenkopf mit anschließender Pause in der Weilheimer Hütte.
    (Erbsensuppe, lecker!)

    Bin über den Forstweg Abstieg rauf und wollte über das Kistenkar zurück.
    Hätte ich mich im Vorfeld genauer informiert und geahnt wie Situation dort ist, wäre ich lieber nen Umweg gelaufen.

    Es war trocken und noch ausreichend Licht beim Einstieg (ca. halb 5), aber die gefühlt fast senkrechte Felsstufe im obersten Teil zu überqueren hat mich einiges an Überwindung gekostet.

    Ich bin erstmal komplett von links nach rechts um eine bessere Stelle zu finden, aber die Stelle in Talrichtung ganz rechts an der Felswand war mMn die beste. Trotzdem musste ich mich mit dem Gesicht zum Fels langsam runterlassen, bis ich festen Grund gespürt habe. Ich frage mich wie die Stelle kleine Menschen meistern.

    Der anschließende Abstieg über die sehr steilen, schmalen und felsigen Serpentinen im Kar waren nervenaufreibend und echt nicht zu empfehlen,
    selbst bei trockenen Verhältnissen!
    Ich hab bei den vielen losen Steinen fast keinen Halt gefunden und bin an manchen Stellen lieber auf allen Vieren runter. Außerdem kann man sich sehr leicht verlaufen, was mir auch passiert ist, denn der Weg hebt sich kaum von der Umgebung ab. An manchen Stellen helfen Steinmanderl.
    Insgesamt hat der Abstieg dort keinen Spaß gemacht und ich war heil froh als ich unter war.

    Der anschließende Weg zum Parkplatz zieht sich etwas aber es geht.
    Ingesammt schöne Tour. Der Weg von der Hohen Kiste zum Krottenkopf war dann aber nur noch ein Klacks im Vergleich zum Aufstieg (1-1,5h). An einem Tag machbar für Konditionsstarke, aber wiegesagt Kistenkar Abstieg nicht zu empfehlen.

    • Hartmut sagt:

      Mein Kommentar aus 06/22 weist schon klar darauf hin, dass das Kar im Aufstieg gemacht werden sollte. Man findet den Weg Kletterstufe 1 schlecht und klettert dann eher in der 2. Stufe. Das ist abwärts bei dem bröseligen und rutschigen Gestein nicht ratsam.

      • Fritz sagt:

        Danke Euch Zwei, wir konkretisieren es in der Beschreibung nochmals, und ja, auch je nach Jahreszeit und Wetter ist es noch rutschiger.. Im Aufstieg so oder so “besser”. LG

  2. Andreas sagt:

    Sehr schöne, aber auch sehr lange Tour, vor allem der ewige “Hatscher” am Ende auf der Forststraße (7 km?) hat mich persönlich dann echt genervt. Doch erstaunt mich die sehr uneinheitliche Beurteilung hier auf diesen Seiten, was schwer oder mittelschwer sein soll. Diese Tour würde ich allein ihrer Länge wegen als schwer bezeichnen, Punkt. Technisch das Übliche, aber eben auch sehr weit und hoch. Ich gehe viele Touren und habe das Gefühl, dass manche (nicht alle!) Beschreibungen von jungen Sportlern verfasst werden, für die das meiste eh nicht von Belang ist. Und die sich das Älterwerden auch bei guter Fitness sich nicht vorstellen können.

  3. Hartmut sagt:

    Ich bin am 4.6.22 über das Kistenkar(Archtalschluchtweg) zur Hohen Kiste, weiter zum Krottenkopf und zurück mit Einkehr in der Weilheimer Hütte an der Hohen Kiste vorbei und über den Hahnbichlsteig.
    Das Kar würde ich nur aufwärts empfehlen, da man sich mangels Markierungen schnell versteigt und dann in eigener Routenwahl effektiv in Stufe II klettert. Man muss auch jeden Griff und Tritt absichern, da es sehr brüchig ist. Erhöhter Zeitbedarf. Ansonsten sehr sehr schön.
    Die Kombination mit dem Krottenkopf ist weitläufig und sehr angenehm zu gehen.
    Den Hahnbichlsteig würde ich abwärts nicht mehr machen, da er wegen den vielen rutschigen Wurzel erhöhte Konzentration erfordert.
    Insgesamt 1700-1800 Hm und 18 km. Wäre wie empfohlen auch schön als 2 Tagestour.

  4. Bergfex sagt:

    Noch ein Tipp eines Einheimischen,
    der Hahnbichelsteig endet bei den Pustertaler Hütten (also Aufstiegsrichtung) und danach beginnt das Kistenkar. Das wie von euch beschriebene Kistenkar wird eigentlich als Kistenreiße bezeichnet ;-)

    • Sebastian sagt:

      Servus, interessant! In meiner AV-Karte steht das als Pustertalkar drin und deine Kistenreiße eben als Kistenkar, also ist das Pustertalkar eigtl das “echte” Kistenkar?

      • Bergfex sagt:

        Servus Sebastian,
        also ich zweifle ja eigentlich nicht an Karten, wobei es manchmal schon sein kann, dass sie veraltet sind oder der Weg umbennant wurde. Als Garmischer sollte ich aber schon Bescheid wissen, ob es sich um Kistenkar und Kistenreiße handelt, und bin auch der Meinung, dass das Kistenkar beim Aufsteigsweg nach der Pustertalhütte beginnt und das von dir genannte Kistenkar die Kistenreiße ist. Außerdem weiß ich, dass die Kistenreiße oft als Kistenkar bezeichnet wird und daher vielleicht eine fatales Halbwissen vorhanden ist. Die Karte kann allerdings auch stimmen, nur dann müsste man erörtern, ob ich auf dem neuesten Stand der Dinge bin oder selbst ein fatales Halbwissen besitze.
        Gruß
        Bergfex

        • Sebastian sagt:

          Servus,
          die ist quasi neu von 2016. Ich vertraue da eigtl immer lieber auf die Locals aber der Frage müsste man mal nachgehen. Demnach gibt es sowas wie das auch Pustertalkar gar nicht nehme ich mal an, alternativ könnte der obere etwas abgetrennte Teil einen anderen Namen tragen als der Rest.

          • Sebastian sagt:

            Mal ein Update nach Rücksprache mit einem Eschenloher “Ureinwohner”:
            Das Kistenkar ist einfach der Zitat: “Preißnname” für die Kistenreiße, es ist also das das Archtal begrenzende Kar.
            Das Pustertalkar ist wie der Name schon sagt oben im bzw über dem Pustertal

    • Hartmut sagt:

      Mich nerven solche Diskussionen eher. In Karten steht auch Kistenkar zu dem Kar wo der Archtalschluchtweg hochgeht. Auch westliches Kar wäre ok.

  5. Bergfex sagt:

    Hi,
    coole Tour v.a. für Training im Frühjahr aber auch eine sehr schöne Herbstwanderung. Wer sich aber noch ein bisschen Höhenmeter dazuverdienen will, der kann auch noch aufs Zwölferköpfl und dann zu dem großen Stein, worauf “zum Krottenkopf” steht, queren und dann eben noch auf die Kisten. Ihr kommt zum Zwölferköpfl, indem ihr bei dem grünen “Krottenkopf” Schild und worunter “Via Alpina” steht, nicht diesem Pfad sondern dem Forstweg weiter folgt. Am Ende dieser Forststraße haltet ihr euch links (dort ist auch eine rote Markierung) und folgt dem Pfad. Nach ungefähr 20-30 Minuten kommt ihr zu einer Abzweigung, wo ihr euch rechts haltet und kurz darauf auf eine freie Wiese (Minecker Wiese, wo einst eine Hütte stand) trefft und auf ein paar bizarre Felsen und auf den Gipfel hinaufblicken könnt. Ihr folgt dem schwach erkennbaren Pfad und kommt kurz danach an einer dicken Tanne vorbei, worauf ein blauer Kreis abgebildet ist. Dann quert man ein bisschen nach rechts und geht durch eine kleine Schlucht hinauf, woraufhin ihr nur noch 5 Minuten vom Gipel getrennt seid. Von dort führt ein Weg zuerst über den Rücken, dann runter zu den Pustertaler Hütten. Aber bei der Hälfte dieser Strecke solltet ihr ein Kar mit niedrigem Höhenverlust queren, woraufhin ihr etwa nach 20 Minuten zu dem wie in den Bildern gezeigten großen Stein mit der Inschrift “Zum Krottenkopf” stößt. Danach muss man nur noch der bereits angegebenen Beschreibung auf die Hohe Kisten folgen. Insgesamt wären das, wenn man nicht zur Pustertal runter geht (wären ungefähr 1600hm), etwa 1500 hm. Beim Abstieg könnte man dann über die etwas zügigere Kistenreiße oder über das Kistenkar bzw. den Hahnbichelsteig absteigen.

    • Wanderer22 sagt:

      Hey, hast du die Tour am 08.03.21 gemacht und falls ja wie viel Schnee lag denn noch? Bzw hattest du Probleme weil Passagen zugeschneit waren?

      • Bergfex sagt:

        Servus Wanderer22,
        ich habe die Tour sogar am letzten Sonntag nochmals gemacht und würde sagen, dass man easy auf die Hohe Kisten hoch kommt, aber nur unter der Vorrausetzung, dass du eben die richtige Ausrüstung hast (also entweder Schneeschuhe oder Skier und Grödel und Gamaschen). Denn dort oben liegt immer noch sehr viel Schnee und wir mussten uns auch schon wie die letzten Male ab der Pusterthaler Schneehuhe anziehen. Wenn du noch das Zwölferköpfl dazumachen willst, müsstest du dich fragen, ob du den Weg hoch selber spuren willst und ob du fit genug bist. Ist nämlich im Winter um einiges anstrengender v.a. die Querung rüber zum Stein, den man durch den Schnee nicht mehr sieht. Zudem gab es keine Schwierigkeiten beim Aufstieg.
        Grüße Bergfex

  6. Toni sagt:

    Bei der Kurzform Beschreibung steht:

    In Kurzform: Wir folgen immer den Schildern Richtung „Krottenkopf“ / „Weilheimer Hütte“ (über Hahnbichlsteig) bis zum Gipfel der Hohen Asten.

    Denke es sollte heißen “bis zum Gipfel der Hohen Kiste”

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