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Schwere Wanderungen Rund um das Stierjoch © Eugen E. Hüsler

Titelbild: Rund um das Stierjoch © Eugen E. Hüsler    Artikel verfasst von:

Stierjoch Umrundung (mittel, 1070hm, 7:45h)

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Große Tour im Vorkarwendel: Wildnis und Idylle – beides kann man im Vorkarwendel entdecken, etwa auf der großen Runde um Kotzen und Stierjoch (. Wirkt die Kulisse des innersten Krottenbachtals mit ihren himmelhoch schießenden Felsen fast beklemmend, tut sich am Delpssee ganz unvermittelt eine Bilderbuchkulisse auf. Die anschließende Höhenroute hinüber zum Lerchkogel-Hochleger ist dann ein Schauerlebnis erster Klasse, mit freier Sicht auf die Berge rund ums Bächental (und darüber hinaus). Hier wird die Umrundung ohne echten Gipfel beschrieben, man kann das Stierjoch aber auch vom Delpssee besteigen (mittel), sie e unten “Variante” und dann den selben Weg ab- wie aufsteigen.

Rund um das Stierjoch – Präsentiert in Zusammenarbeit mit dem Bergverlag Rother. Die Tour ist zu finden im Wanderführer Isarwinkel von Eugen E. Hüsler. Ergänzungen in kursiv von Bergtour-Online.de

Zusammenfassung Stierjoch

  • Tourentyp: Mittelschwere Wanderung
  • Anforderungen: Sehr lange Wanderrunde, teilweise Straßen. Anstieg zum Delpssee auf rund 500 Hm sehr steil, bei Nässe unangenehm. Gute Kondition und Trittsicherheit unerlässlich.
  • Gehzeit: 7:45h
  • Höhenunterschied: 1047 Höhenmeter
  • Strecke: 24.3 km
  • Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln: ja
  • Einkehr unterwegs: nein
  • Für Kinder geeignet: nein

Anreise Stierjoch

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Mit dem Auto

Wegpunkte 

Fall (773m) – Delpssee (1595m) – Delpsalm (1570m) – Lerchkogel Hochlegers (1550m) – Lerchkogel Niederleger – Fall

Auf- & Abstieg Stierjoch

Die Tour startet flach und auf Asphalt, führt vom Parkplatz am Ortsrand von Fall Richtung Bächental. Noch vor der Brücke über die Dürrach zweigt rechts die Forststraße ins Krottenbachtal ab. Sie gewinnt gleich kräftig an Höhe, umgeht so die wilde ungangbare Mündungsklamm des Krottenbachs. Zwischen den Baumwipfeln taucht das Grasköpfl auf, später dann auch der Schafreuter. Die Sandpiste senkt sich leicht zum Griesmann Niederleger, der rechts abseits bleibt. Hinter dem Oedlbach wird aus der Straße ein Wanderweg, der sanft ansteigend weiter taleinwärts führt. Zur Linken rauscht der Krottenbach, mal offen, dann wieder durch kleine Klammen verlaufend; rechts stiebt der Moosenbach über ein paar Kaskaden herab. Das Tal verengt sich mehr und mehr, Schuttreißen ziehen aus den extrem steilen Flanken herab, und ganz hinten baut sich eine mächtige Wand auf, an die 500 m hoch. Da hinauf, dazu noch ohne Kletterei?

Der zunehmend schmale Pfad wechselt auf solider Brücke die Talseite, steigt im Wald kurz an und läuft dann auf den Wandfuß zu, 1155 m. Aus den Felsen stürzt ein prächtiger Wasserfall herab. Die Spur wendet sich nach links, umgeht in steilem Zickzack die Mauer. In abschüssigem Gelände quert man mehrere steinige Rinnen, dann geht’s über gestufte Felsen erneut sehr steil aufwärts. Hier wird man öfters mal die Hände zu Hilfe nehmen. Weiter in lichtem Wald bergan, zuletzt erneut in Kehren über einen Grashang. Ein schmaler Felsdurchlass bringt einen schließlich heraus aus dem Steilgelände. Ganz unvermittelt öffnet sich vor dem leicht geschafften Wanderer die grüne Mulde des Delpssees, 1595 m, überragt vom Baumgartenjoch, 1939 m – was für ein Kontrast!

Nach dem langen, schattigen Aufstieg ist in der grünen Mulde ein Sonnenbad fällig. Anschließend steigt man, von deutlichen Markierungen geleitet, ostwärts auf zu dem Wiesensattel, ca. 1630 m, der den Übergang ins Bächental vermittelt. Im Rückblick zeigt sich die Tölzer Hütte. Dahinter geht’s über Wiesen hinab zur Delpsalm, 1570 m. Hier stößt man auf eine breite Trasse, die, zunächst ansteigend, dann weitgehend flach verlaufend, an der sonnseitigen Flanke des inneren Bächentals verläuft. Freie Sicht über das Tal, seine Almen und seine Gipfelumrahmung; im Südosten zeigen sich Birkkar- und Ödkarspitze.

Die Höhenwanderung endet im Bereich des Lerchkogel Hochlegers, 1550 m. Östlich über den Almhütten erhebt sich der Lerchkogel (1688 m; 20 Min.), ein schöner Aussichtspunkt, in dessen Flanken viele Lärchen stehen (daher wohl der Tiroler Name Lärchkogel). Ein Ziehweg leitet steil hinunter zum Almgelände des Niederlegers. Hier stößt man auf eine Sandstraße. Sie führt mit freier Sicht auf den Kotzen, zum Sylvensteinsee und das Demeljoch sanft abwärts, vorbei an mehreren Almhütten und einer winzigen Kapelle.

An einer markanten Rechtskurve verlässt man sie und folgt dem alten Weg, der die weit nach Osten ausholende Schleife der Straße abkürzt (nach Regen ziemlich matschig). Bei der Stierschlaghütte stößt man wieder auf die breite Fahrspur. Sie zieht hinab zur Dürrach, deren Geröllbett hier aufgestaut ist, steigt dann an der gegenüberliegenden Talseite an zur Talstraße. Auf Asphalt (Tiefblicke in die Dürrachklamm) hinaus zur großen Brücke über den Fluss und zurück nach Fall.

Hinweise

  • Einkehrmöglichkeiten: Unterwegs keine, nur in Fall. Brotzeit einpacken!
  • Variante: Vom Delpssee lässt sich über offene Wiesenhänge leicht das Stierjoch (1908 m) besteigen. Anschließend wandert man am Kamm ostwärts über das Östliche Torjoch (1826 m) hinab in das Almrevier des Lerchkogel-Hochlegers, wo man auf den Höhenweg stößt. Zeitmehraufwand knapp 1 Std. Orientierung unschwierig, aber nur bei guter Sicht (Wegspur, vereinzelt Markierungen).

Rother Wanderführer 

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Erhältlich als Taschenbuch oder in der Rother Touren App
Bergverlag Rother – Die ganze Welt der Berge.

Bilder der Tour

Karte & Höhenprofil 

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Kommentar zu Stierjoch Umrundung (mittel, 1070hm, 7:45h)

  1. David sagt:

    Die Tour gestern gemacht (04.10.), in der Variante mit Stierjoch(ö. Torjoch). War super und (fast) wie in der Beschreibung! Die Senke mit dem See ist wirklich ein Aha-Erlebnis und ein toller Platz um eine kleine Rast einzulegen nach dem steilen Anstieg und bevor man den (konditionsmäßig) anspruchsvollen Hang zum Stierjoch in Angriff nimmt. Zumal dies auch ein super Aufstieg ist, um von “hinten” zu Tölzer Hütte und Schafreuter zu kommen.

    Allerdings Achtung, auf dem Hinweg zwischen Parkplatz und Delpsse!

    Aus der Beschreibung oben: “…Der zunehmend schmale Pfad wechselt auf solider Brücke die Talseite…” Diese Brücke über den Krottenbach ist derzeit nicht existent! Wurde offenbar abgebaut aufgrund Mangel an Integrität und wartet noch auf Erneuerung, von der es gegenwärtig noch keine Anzeichen vor Ort gab.

    Nur wenn man vom Delpssee kommt, findet sich gegenwärtig am Wegweiser am See ein Hinweis des Alpenvereins, dass die Brücke fehlt und der Krottenbach nur bei trockenem Wetter überquerbar ist, nicht nach häufigem/längerem Regen. Das kann ich bestätigen. Gestern war es bereits grenzwertig, wohl in Folge des durchwachsenen Wetters der letzten paar Tage.

    Ebenfalls nicht ungefährlich/schwierig bei viel Wasser: Die Querung des Krottenbachs direkt unterhalb des großen Wasserfalls, unterhalb des Delpssees. Hier gibt es ebenfalls keine Hilfestellung, der Weg führt an einer schmalen Stelle ohne Alternativen direkt durch den schmalen, aber reißenden Bach.

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