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Schwere Wanderungen Am Gipfel des Guffert - Wahnsinn!

Titelbild: Am Gipfel des Guffert - Wahnsinn!    Artikel verfasst von:

Guffert (schwer, 1300hm, 5:30h)




Der Guffert (2195m) ist ein sehr markanter Berg im Rofan-Gebirge und eine unserer absoluten Lieblingstouren. Der Aufstieg verläuft sehr abwechslungsreich über schöne Steige, die durch Bergwald, Latschen, Bergwiesen und im Gipfelbereich über Felsen führen. Das letzte Wegstück zum Gipfel wartet mit einigen leichten Kletterpassagen auf. Am breiten Gipfelplateau mit eindrucksvollem Gipfelkreuz bietet sich eine tolle Aussicht auf die Tegernseer Berge (z.B. Hirschberg), Unnutze, Blauberge, das Karwendel (z.B. Schafreuter, Seekarspitze) und bis weit dahinter in alle Himmelsrichtungen. Klarer Tipp: Den Guffert sollte man auf jeden Fall einmal im Leben bestiegen haben! 

Zusammenfassung Rundtour Guffert

  • Art: Schwere Bergwanderung (schwarz)
  • Höhenmeter: ca. 1300hm Auf- & Abstieg (Gegenanstieg ca. 75hm inkl.)
  • Gehzeit: Gesamt 5:30h – Aufstieg ca. 3:00h, Abstieg ca. 2:30h
  • Kondition: schwer
  • Technik: schwer, Tritt- & Schwindelfreiheit notwendig, Gipfelanstieg leichte Kletterei (I) und leicht ausgesetzt, aber durchweg gut mit Stahlseilen gesichert
  • Rundtour: ja
  • Ausrüstung: Wanderausrüstung

Anfahrt Guffert

  • Adresse fürs Navi: Steinberg am Rofan 140, A-6215, Österreich
  • Kurzbeschreibung von München: Autobahn Salzburg – Ausfahrt Holzkirchen – Tegernsee – Kreuth – Richtung Achensee – In Achental (Nord) links abbiegen Richtung Steinberg (Skilifte) – In Steinberg ggü. Bushaltestelle links parken (ggfs. bei Gasthof Waldhäusl, dann aber €)
  • Link zu Google Routenplaner: Anfahrt Guffert

Wegbeschreibung

Steinberg am Rofan (1000m) – Guffert  (2195m, 3:00h) – Luxeck (ca. 1950m, 4:00h) – Vordersteinberg (ca. 1050m, 5:15h) – Steinberg am Rofan (5:30h)

Aufstieg (gut beschildert)

Wir folgen der Strasse über den Bach und an den Häusern vorbei und stoßen bald an Schilder welche uns nach links unten ins Bachbett führen. An diesem angekommen gehen wir nicht zum Gasthof Waldhäusl hinauf (hier kommt man entsprechend herunter wenn man hier startet) sondern folgt dem Weg in den Wald hinein unter leichter Steigung. (Richtung “Bärenwald, Guffert”). 

Unser Pfad kreuzt zweimal einen Waldweg und wir folgen relativ gerade unserem Pfad. Beim dritten gehen wir links auf dem Weg und biegen kurz darauf wieder rechts, dem markierten Steig Richtung Guffert folgend.

Diesem folgen wir immer unter problemlosen kleinen “Kletterstellen” und Bachläufen, bis wir auf eine eine große Lichtung stoßen. Nach einer langen Querung  geht es in Serpentinen auf rutschigem Kiesuntergrund kräftezehrend hinauf. Die Steigung nimmt etwas ab und der Weg verläuft Richtung Osten unterhalb eines markanten Felsens vorbei. Insbesondere im Hochsommer sind die Latschen hier sehr schweißtreibend, zumal der Weg voll der Sonne ausgesetzt ist. Am Ende dieses Abschnittes wird es nochmal steil und wir nutzen teilweise die Hände um dem Weg weiter zu folgen.

Anschließend wird es wieder etwas flacher und wir lassen eine Abzweigung Richtung Schmidquelle liegen und folgen immer dem Weg Richtung “Guffert”. Wenig später erreichen wir eine weitere Abzweigung, hier gehen wir links (Unser Abstieg geht dann nach rechts Richtung “Luxegg / Guffertstein” und beinhaltet einen kleinen Gegenanstieg ca. 80hm). Keine Angst, der Weg zum Gipfel sieht von hier aus noch weiter aus als er ist!

Wir folgen jetzt immer weiter Richtung Gipfel und erreichen auf ca. 2050hm ein Vorgipfelplateau wo auch der Nordanstieg zum Guffert auf unseren Weg trifft. Wir gehen bzw. kraxeln (einfach) weiter Richtung Gipfel. Zunächst auf steilem Steig, dann wieder etwas flacher, dann über einige kleine Stufen und steilere Stellen mit Drahtseilsicherung bis zum Gipfel.

Abstieg (gut beschildert)

Wir folgen unserem Aufstiegsweg zurück bis zur Abzweigung Luxeck, Guffertstein und folgen geradeaus in diese Richtung. Hier müssen wir noch den bereits sichtbaren Gegenanstieg (ca. 90hm) über uns nehmen, dies lohnt sich aber da der Rückweg in Summe angenehmer zu gehen ist. Er ist zwar auch etwas länger, aber nicht ganz so steil und rutschig aber auch sehenswert & aussichtsreich.

Diesem Weg folgen wir übers Luxeck und dann (oben halbrechts über die Wiese) beschildert bergab immer Richtung Steinberg in südlicher Richtung, am Ende auf breiterem Weg. In Vordersteinberg angekommen stoßen wir auf eine Fahrstraße, welche wir nach rechts nach Steinberg zum Auto folgen (ca. 10 Minuten unter toller Aussicht).

Hinweise

  • Einkehrmöglichkeit: Gasthof Waldhäusl am Parkplatz in Steinberg
  • Im Sommer recht schweißtreibend aufgrund des südlichen Anstiegs und Latschen, genügend Wasser oder Sonnenschutz mitnehmen!
  • Nicht bei Gewitter: Blitzschlaggefahr!

Karte & Höhenprofil

- Download GPS-Track >
- Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >

Bilder Guffert

Gesamtbewertung Bergwanderung Guffert

Guffert (schwer, 1300hm, 5:30h) https://www.bergtour-online.de/wp-content/uploads/2015/10/Guffert-038.jpg
Aussicht
Aufstieg
Abstieg
Natur
Verkehr & Trubel

Zusammenfassung: Pflichttour in den bayerischen Voralpen. Trotz der "geringen" Höhe des Gipfels atemberaubende Aussicht in alle Richtungen und abwechslungsreiche Rundtour, fast wie auf einem 3000er.

4.6


Bewertung der User: -9,2 (100 Bewertung)

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21 Kommentare zu Guffert (schwer, 1300hm, 5:30h)

  1. Florian Buschek sagt:

    Ich war gestern zum zweiten Mal auf dem Guffert und sicher nicht zum letzten Mal. Traumhafte Tour, die alles hat… Wald, Wiesen, Kraxeln…. und steil ist geil ;).
    Das Schöne an Südanstiegen ist auch, dass die Wege meist recht trocken sind.

    Parkplatz kostet 6€ (Tagesticket).

    • Fritz sagt:

      Vielen Dank, Florian! Können wir absolut nachvollziehen, auch einer unserer absoluten Lieblingsberge… Vielen Dank und Grüße, Fritz

  2. Christian sagt:

    Der Weg ab dem Gasthaus Waldhäusl steigt zunächst stetig angenehm an, ein ruhiges Tempo lässt sich schnell finden. Ab dem Bereich der Latschen, so nach einer guten Stunde, öffnet sich die famose Aussicht, doch das Gehen wird unruhiger und der Puls steigt an den Steilstufen schnell an. Das bleibt bis zum Gipfel so. An ein, zwei Stellen ist aufmerksames Gehen wichtig, um nicht vom markierten Steig abzukommen (wenn man wie ich nur diesem folgen will oder muss). Das Panorama war heute (Montag, 17. Oktober) phänomenal. Ohne “Gipfel-App” glaube ich den Hochkönig und weit südöstlich davon den Dachstein ausgemacht zu haben und östlich davon, noch weiter entfernt, weitere Gebirgsketten. Umfassender Tauern-, Zillertaler- und Stubaier-Ausblick, alles was davor liegt sowieso. Im Westen bis zu den Allgäuer Alpen über die Ammergauer hinaus. Trotz mehr als ein Dutzend Menschen am Gipfel war es angenehm ruhig.
    Den Abstieg übers Luxegg fand ich anstrengend lang, doch wunderbar und lohnend. Auf Wiesen dort oben und an der Schmiedtquelle (ein Rinnsal, es reicht nicht zum Flaschenauffüllen) lässt sich gut ausruhen. Und unten angekommen ist es doch schön, statt sofort abzureisen noch eine Viertelstunde auf der kleinen Straße durch die Wiesen zum Ausgangspunkt zu gehen (selbst wenn es nach Jauche roch) und einen kleinen Eindruck von Steinberg zu bekommen.
    Die Tagesparkgebühr ist mit vier Euro pro Tag zur Zeit moderat. Am Waldhäusl hing ein Schild “Betriebsruhe voraussichtlich bis zum 17. Dezember 2022”.
    Insgesamt fand ich die Anforderungen an Ausdauer, trotz “nur 1.300 Höhenmetern”, höher als die an Technik. Frei von Höhenangst und trittsicher muss man aber sein.
    Vielen Dank für die Beschreibung. Einschließlich ausgedehnter Pausen war ich knapp sieben Stunden unterwegs. Zeitangaben unterwegs an Wegweisern gibt es kaum, was ich jedoch als angenehm empfinde.

  3. Hartmut sagt:

    Einer meiner Lieblingsberge!
    Daher hab ich es am 14.4.22 wieder in Angriff genommen. Im Aufstieg ab ca. 1900 m Schneeschuhe nötig, da im weichen Schnee einige Durchstecher vor allem bei Latschen. Der Gipfelanstieg sind noch ca. 120 Hm. Ich bin davon etwa 25 Hm bis auf 2100 m geklettert. Dann hätte ich ein steiles Schneefeld (ca. 40 Grad) aufsteigen müssen, das bei einem Fehler sehr weit ins Tal geführt hätte incl. Flugrampe. Daher bin ich umgedreht. Auch sonst keine Spuren, die weiter gingen. Ich rate bei Schnee ab, außer er ist hart und man ist sehr sicher. Ich bin dann zum Guffertstein gegangen und von dort abgestiegen. Bis 1500 m Höhe viel Schnee und aufwendiges Navigieren ohne Spur.

    • Ulli sagt:

      Ich bin die Tour heute zum zweiten Mal im Sommer gegangen und denke ernsthaft über eine Winterbegehung nach. Dein Hinweis auf das Schneefeld interessiert mich: War das in der steilen Rinne direkt über dem Sattel? Die sehe ich übrigens auch als lawinengefährdet an. Hätten Pickel und Steigeisen hier geholfen, oder hattest Du die ohnehin dabei?

  4. Hartmut sagt:

    Ich habe heute die Tour wieder gemacht. Super schön, gut besucht. Ein toller Berg und eine Supertour auch mit dem Gegenanstieg wegen dem tollen Blick auf den Guffert. Genervt hat, dass im Gasthaus Waldhäusl alles belegt oder reserviert war um ca. 16 Uhr. Für 3 Personen nichts frei, eher unfreundliche Behandlung. Daher keine Empfehlung mehr, man muss weiter nach Achenkirch.
    Wir haben bei moderatem Tempo 6 Stunden gebraucht. 5:30 h Vorgabe ist ambitioniert, aber ok.

  5. Markus sagt:

    Landschaftlich sehr schöne Tour.

    Ich empfehle den Rückweg über den Rundweg und nicht über den gleichen Weg wie bergauf. Der Rundweg ist zwar lang und teils recht anspruchsvoll, aber die Landschaft und der Ausblick nach dem Gegenanstieg sind grandios.

    Wirklich eine sehr schöne Tour!

    5 Stunden reine Gehzeit, insg. war ich knappe 6 Stunden unterwegs. Die Zeitangaben dieser Tour passen also ganz gut.

  6. Natalie sagt:

    Auch wir können nur bestätigen, dass der Abstieg über den Rundweg definitiv nicht schöner bzw. einfacher ist.

    Wir sind geübte Berggeher und waren nach 2,5 Stunden oben am Berg. Für den Abstieg über die Rundtour haben wir sogar fast 3 Stunden gebraucht. Inklusive schmerzender Knie weil es wirklich durchweg sehr steil runter geht. Macht irgendwann keinen Spaß mehr….

    Insgesamt tolle Tour, aber lieber den selben Weg zurücknehmen!!

    • Fritz sagt:

      Danke Natalie, alles Geschmackssache, aber ja, der Rückweg ist etwas länger auch wegen dem Gegenanstieg – und (und einigen Anderen) gefällt er noch etwas besser. Danke Dir & Viele Grüße

  7. Hartmut Emmrich sagt:

    Eine tolle Tour. Es fehlt nur eine Einkehr unterwegs. Ich bin das am 31.7.20 gegangen.
    Ich habe ca. 6:45 Std. gebraucht + etwas suchen. 5:30 h ist für mich nicht machbar.
    Mit Pausen und suchen ca. 8:20 Std..
    Temperatur unten 30, oben 25 Grad, angenehmer Wind. Gute Stimmung am Gipfel, Traumausblick.
    Die Beschreibung ist generell recht gut.
    Nur beim Abstieg fehlt der Vermerk auf eine Möglichkeit vor dem Aufstieg zum Luxeck
    rechts über einen roten Weg ins Tal zu gehen (an Schmidquelle vorbei). Gute, direktere Alternative?
    Über Luxeck zieht es sich ziemlich in die Länge. Der Abstieg ist durchweg steil, sehr lang und zeitweise rutschiges kleinkörines Geröll. Unten kommt der Pfad am Ende auf einen Forstweg mit Alternativen. Wohin geht es? Der Weg über Bärenwald wäre evtl. auch reizvoll. Habe dann wieder umgedreht, da es erst steil aufwärts geht. Bin auf dem „richtigen Weg“ gegangen. Das Waldhäusl hatte einen tollen Topfenpalatschinken.
    Klettertechnisch etwas anspruchsvoll auf dem Stück vor dem Gipfel. Ich war froh über die Seilsicherungen besonders beim Abstieg. Einem Mädel, das ich traf, war es etwas zuviel…
    Wie finanziert sich eure Seite? Ich habe etwa 10 € in Maps 3D pro investiert und hoffe, ihr werdet beteiligt.

  8. Sebastian sagt:

    Super Tour, sind sie heute gelaufen – danke!

  9. Ben Lenat sagt:

    Lieber Fritz,

    bezüglich des hier beschriebenen Abstiegswegs muss ich Dir leider etwas widersprechen. Schon aus dem Höhenprofil kann man ablesen, dass der Abstieg auf den letzten zwei Kilometern noch steiler ist als der Aufstieg im zweiten Drittel. Angenehmer zum Laufen ist der Weg auch nicht wirklich, da man zumeist mit den Augen am Boden ist und die Aussicht eh nicht mehr so genießen kann. Die sehr engen Abstiegswege bzw -rinnen können einen auch schon des öfteren mal zum Stolpern bringen und der Gegenanstieg belohnt einen auch nicht mit einer noch grandioseren Aussicht als vom Guffert selbst.
    Alles in allem dennoch ein toller Gipfel und eine gute Tourenbeschreibung, wie so viele andere Touren auf diesem Portal auch. Macht weiter so

    • Tom sagt:

      Der alternative Abstieg über Luxeck ist nicht wirklich einfacher wie der Anstiegsweg. Dafür aber deutlich länger :-( Der Gegenanstieg (80 hm) verläuft in einer Rinne. SCHÖN ist dann aber der wirklich SEHR BEEINDRUCKENDE Blick auf den Guffert, den man so bisher nicht aus anderen Perspektiven bekommen hat! Oben die Hochfläche ist auch ganz nett (erinnern irgendwie an Mallorca im Gebirge). Der Abstieg ist wie gesagt nicht wirklich einfacher und ganz schön lang zum Laufen. Daher wer die beiden Bonuse (Blick und Hochfläche) mitnehmen möchte und noch genug Kraft hat, über Luxeck laufen, sonst eher Abstieg wie Aufstiegsweg.

    • Fritz sagt:

      Danke Ben für Deinen Kommentar, wir passen das gleich an! Viele Grüße

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