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Schwere Wanderungen Der Hochwannig

Titelbild: Der Hochwannig    Artikel verfasst von:

Hochwannig (schwer, 1600hm, 8h)




Die Überschreitung des Wannig (2493m, auch Wannigspitze oder Hochwannig genannt) ist eine schöne und eindrucksvolle Bergfahrt in der Mieminger Kette. Hat man einmal den Gipfel der Handschuhspitze erreicht, erwartet einen die grandiose Querung eines langen Grates und ein wahrhaft eindrucksvolles Finale im Gipfelbereich des Wannig. Der westseitige Abstieg zur Nassereiter Alm ist ebenfalls ein Genuss, insgesamt ist der Abstieg bis nach Biberwier aber doch sehr lang. Die angestrengten Füße können dann aber super im Weißensee abgekühlt werden.

Zusammenfassung Hochwannig

  • Art: Schwere Bergwanderung (T3 – anspruchsvolles Bergwandern)
  • Höhenmeter: ca. 1600hm im Auf- und Abstieg, keine wesentlichen Gegenanstiege
  • Gehzeit: Gesamt 8:30h – Aufstieg ca. 4:00h, Grat: 1:30h, Abstieg ca. 3:00h
  • Kondition: Kondition sollte vorhanden sein… 20km & 1600hm :-)
  • Technik: Schwer, teilweise wegloses Gelände
  • Rundtour: Ja
  • Ausrüstung: Wanderausrüstung

Anfahrt Hochwannig

  • Adresse fürs Navi: Fernpassstrasse 71, 6633 Biberwier, Österreich
  • Auto: Autobahn München Garmisch – vor Garmisch Richtung Fernpass  – Ehrwald – Biberwier. Am Ortsende von Biberwier links am großen Wanderparkplatz (unterhalb des Mc Tirol Hotel) parken.
  • Google Routenplaner: München – Biberwier

Wegpunkte Hochwannig

Parkplatz Biberwier – Sunnalm – Gipfelhaus Marienberg (1771m) – Marienbergjoch (1789m) – Unterer Schafkopf (1947m) – Handschuhspitze (2319m) – Wannig (2493m) – Nasserreiter (Alm 1739m) – Weißensee (1082m) – Biberwier

Aufstieg Hochwannig

Es empfiehlt sich, den Sessellift zum Marienbergjoch zu wählen (wir sind entlang der Piste und auf dem Barbarasteig aufgestiegen und haben dafür am Marienbergjoch schon einiges von unserem „Pulver“ verschossen, Aufstieg aber problemlos zu Fuß ca. 2:00h). Von der Bergstation des Liftes zieht die Forststraße weiter bergauf bis in den Sattel hinein (ca. 0:20h).

Auf der anderen Seite geht es ca. 150m bergab, bevor man sich nach rechts zum bereits erkennbaren Pfad Richtung Handschuhspitze wendet (alte Beschilderung etwas abseits der Forststraße). Nun steigt man den schmalen Pfad durch den Latschengürtel bergauf und erreicht bald flacheres Grasgelände. Der Weg steilt danach wieder an und führt schließlich zu einem steilen und ausgedehnten Geröllfeld. Am linken Rand verläuft der Weiterweg (Wegmarkierungen auf Steinen) steil nach oben, bis man zu einer breiten Rinne gelangt (hier lag Anfang Juli noch einiges an Schnee). Am linken Rand der Rinne geht es weiter bergauf und schließlich erreicht man das südseitige Grasgelände in Sichtweite des Gipfels. In wenigen Minuten erreicht man schließlich das erste Tagesziel – den Gipfel der Handschuhspitze (2319m, 2:00h)

Die folgende Gratüberschreitung von der Handschuhspitze zum Wannig ist der schwierigste Teil der Tour (wer sich im Aufstieg zur Handschuhspitze unsicher gefühlt hat, sollte hier umkehren). Der erste Teil des Weiterweges ist vom Gipfel bereits einsehbar: Die Querung erfolgt unterhalb des Gipfelgrates auf annähernd gleichbleibender Höhe. Zunächst sind drei Taleinschnitte (Schrofenwannen) zu queren, das Gefälle nimmt von Wanne zu Wanne deutlich zu. Der Pfad ist zwar markiert, aber nicht immer einfach zu finden.

Nach der Querung der dritten Schrofenwanne bekommt einen Einblick in die weite Becken der vierten Wanne und auf den nahe liegenden Gipfel des Wannig. Ein ebener, unmarkierter Pfad verleitet zum Weitergehen, sollte aber vermieden werden, da er durch eine extrem steile Flanke führt (Absturzgefahr!). Unser Weiterweg führt entlang der deutlichen Rippe in leichter Kletterei direkt nach oben (Markierungen vorhanden). Man gelangt schnell wieder in leichtes Gehgelände und folgt nun zwischen den eindrucksvollen Felstürmchen dem markierten Weg bis zum Gipfel des Hochwannig (2493m, 3:30h).

Der Gipfelbereich ist eher weitläufig und besitzt drei fast gleich hohe Erhebungen. Vom Gipfelkreuz hat man schöne Ausblicke nach Süden (Ötztal, Pitztal), vom etwas höheren nördlichen Gipfel schöne Ausblicke in alle Richtungen.

Abstieg Hochwannig

Für den Abstieg wählen wir den deutlich leichteren Weg über die westliche Flanke des Wannig. Nachdem man den Gipfelbereich verlassen hat, durchquert man einige Mulden und folgt danach dem gut markierten Pfad Richtung Westen. Teilweise bieten sich Schuttreisen für eine schnelle Abfahrt an. In vielen Serpentinen geht es zunächst durch Geröll, später durch Latschen und schließlich durch wunderschönen Bergwald steil hinab. Nach ca. 700 Höhenmetern trifft man auf die Forststraße und einen kleinen seitlich verlaufenden Bach.

Hier wendet man sich nach rechts (Norden) und überquert nach einem Viehgatter den kleinen Bach auf einem improvisierten Steg (Beschilderung Nassereiter Alm). Diesem Weg folgt man durch liebliche Almwiesen bis zur Nassereiter Alm, die zu einem kühlen Getränk einlädt. Von hier geht es stets Richtung Nord-Osten über eine lange Forststraße (Abkürzungen durch den Wald immer wieder möglich) ziemlich ermüdend zum Weißensee. Die Idylle des schön gelegenen Sees wird durch die nahe Straße etwas getrübt, die Füße freuen sich doch über eine kurze Erfrischung!

Über den Römersteig geht es in gleichbleibender Himmelsrichtung zur Bundesstraße und auf dieser zurück zum Ausgangspunkt in Biberwier.

  • Alternative 1: Hinter der Nassereiter Alm steigt man leicht ansteigend Richtung Nord-Ost zum Berglesboden auf und weiter Richtung Marienbergjoch.  Vor Erreichen des Marienbergjochs zweigt links der Alpgrat ab, über den man relativ steil nach Biberwier gelangt.
  • Alternative 2: Wie Alternative 1 nur tatsächlich weiter bis zum Marienbergjoch. Am Marienberghaus kann man Offroad-Scooter ausleihen und die Forststraße damit hinunterdüsen…

Hinweise

  • Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unabdingbar für die Überschreitung von Handschuhspitze zum Gipfel des Wannig
  • Im Gratbereich gibt es keinerlei Schutz- oder Fluchtmöglichkeit, deshalb sollte stabiles Wetter herrschen

Karte & Höhenprofil

- Download GPS-Track >
- Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >

Bilder

Bewertung

Hochwannig (schwer, 1600hm, 8h) https://www.bergtour-online.de/wp-content/uploads/2013/07/IMG_3001.jpg
Aussicht
Aufstieg
Abstieg
Natur
Verkehr & Trubel

Zusammenfassung: Lange und anstrengende Rundtour für routinierte Bergsteiger, die abseits des Trubels unterwegs sein möchten! Tourentipp!

4.2


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4 Kommentare zu Hochwannig (schwer, 1600hm, 8h)

  1. Tim sagt:

    Hallo.
    Scheint ja eine super Tour zu sein, echt tolle bilder :).
    Mein Kumpel und ich werden diesen Freitag eure Wannig tour machen allerdings nicht als Tagestour sondern mit Biwak am Berg (zwischen 1900 und 2300 Metern Höhe) haben vor am samstag in der früh loszulaufen und dann nach erreichen des Gipfels möglichst bald einen geeigneten Lagerplatz zu finden . Wie sieht es mit Wasser aus am Berg? Und Höhlen bzw Felsvorsprüngen?
    Freue mich schon mein neues Bergzelt endlich ausprobieren zu können :(.
    Viele grüße aus München.

    Ps. Ihr seid echt klasse, habe schon viele tolle touren bei euch gefunden und die Vorbereitung und der Ablauf hat dank eurer super Beschreibung jedesmal bestens gepasst, ohne Böse Überaschungen.

    • Benedikt sagt:

      Servus Tim,

      im Gipfelbereich gibt es einige windgeschützte Senken, in denen man biwakieren kann. Wasser solltet Ihr besser ausreichend mitnehmen. Die wahrscheinlich verbliebenen Schneereste zu schmelzen, wird eher schmutziges Wasser produzieren?!? Dass man den Berg bitte so hinterlässt, wie man ihn aufgefunden hat, braucht man ja eigentlich nicht zu erwähnen :-)

      Viel Spaß und eine tolle Freiluftnacht!
      Fritz & Benedikt

  2. conny sagt:

    Den Wannig bestaunte ich von der Hochschrutte aus und dachte mir, den will ich mir auch mal gerne vom Nahen ansehen und suchte im www und kam zu eure Webseite.
    Super Bericht mit prima Fotos von der Strecke. So hat man gleich einen guaten Überblick.
    Danke dafür
    Schöne Grüße an Euch Conny

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