Schöne Bergwanderungen, Bergtouren und Klettersteige in den Bayerischen Voralpen, Tirol, Karwendel, Chiemgau, Wettersteingebirge und vielen anderen Gebieten - Und das dazu passende Outdoor-Equipment im Test. Viel Spaß!


Schwere Wanderungen Gipfel Hochwanner mit Zugspitzplatt

Titelbild: Gipfel Hochwanner mit Zugspitzplatt    Artikel verfasst von:

Hochwanner (schwer, 1600hm, 8:30h)

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Der Hochwanner ist mit 2744 Metern Gipfelhöhe der zweithöchste Berg Deutschlands. Trotz dieser beachtlichen Tatsache und der grandiosen Lage im Wettersteingebirge auf dem Grenzkamm zwischen Deutschland und Österreich, ist der Hochwanner den Wenigsten bekannt und wird selten bestiegen. Wir finden zu Unrecht, denn die Tour über das Gaistal auf den Hochwanner ist spannend und landschaftlich herausragend. Top Tour für konditionsstarke Bergfexe, die vor anspruchsvollen Gipfelzielen nicht zurückschrecken!

Zusammenfassung Hochwanner

  • Art: Schwere Bergwanderung (schwarz)
  • Höhenmeter: ca. 1600hm
  • Gehzeit: Aufsteig ca. 4:15h, Abstieg ca 4:15h
  • Kondition: hohe Anforderungen; nur ausdauernden Sportlern zu empfehlen
  • Technik: steile Passagen, kurze Kletterstelle (I-II); Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Orientierungsgabe erforderlich
  • Rundtour: ja
  • Ausrüstung: Wanderausrüstung + ggf. Steinschlaghelm

Anfahrt Hochwanner

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Mit dem Auto

  • Adresse fürs Navi: Parkplatz Salzbach, Klamm 1, 6105 Leutasch, Österreich (Google Routenplaner)
  • Im Detail: Über die A95 nach Garmisch, über Mittenwald, Scharnitz nach Leutasch. Dort der Beschilderung ins „Gaistal“ folgen und am Talende auf Parkplatz Salzbach (P5) parken. Parkgebühr 4€ pro Tag.

Wegpunkte

Parkplatz Salzbach (1240m) – Mitterjöchl (2015m) – Hochwanner (2744m) – Steinernes Hüttl (1925m) – Tillfussalm (1382m) – Gaistalalm (1366m) – Parkplatz Salzbach (1240m)

Aufstieg Hochwanner

Vom Parkplatz Salzbach folgen wir der Beschilderung zur Hämmermoosalm. Nach der Überquerung des Salzbaches über eine Holzbrücke folgt man kurz der Forststraße bergauf, biegt jedoch bereits nach wenigen Metern rechts auf den Ganghofer-Fußweg ab.

Nach einem kurzen Aufschwung gelangt man an einen Abzweig zur Hämmermoosalm, lässt diesen aber rechts liegen und folgt dem Ganghoferweg weiter nach links. An der nächsten beschilderten Kreuzung zweigt man erneut in Richtung Hämmermoosalm nach rechts (Norden) ab. Bereits nach weiteren 100 Metern zweigt man links ab in Richtung Rotmoosalm / Predigtstein. Zunächst noch auf einer schmalen Forststraße, später auf einem schönen Pfad steigt man durch lichten Bergwald entlang des Leitenbaches bergauf. Nach rund 270 Höhenmetern erreicht man wieder eine Forststraße, der man weiter bergauf in Richtung Rotmoosalm folgt. Bei einer kleinen Hütte am Wegesrand zweigt schließlich der Südsteig zum Predigtstein und zum Steinernen Hüttl nach links ab.

Über Almwiesen erreicht man zügig den Sattel, der an den Predigtstein grenzt. Von dort steigt man noch nicht zum gut sichtbaren Hochwanner hinauf, sondern quert zunächst in etwa gleicher Höhe das folgende Kar bis zum Mitterjöchl. An der Holzbank im Mitterjöchl wendet man sich nordwärts und steigt entlang des Bergrückens erst über Gras, später über Geröll auf einen Felsriegel zu. An der höchsten Stelle des Rückens setzt ein etwa 10 Meter hoher, steinschlaggefährdeter Kamin an, den es zu erklettern gilt (I – II). Am oberen Ende des Kamins hält man sich rechts und quert durch unangenehmen Schotter entlang von Trittspuren auf die Südrampe des Hochwanners zu.

Im rechten Teil der Rampe befindet sich eine Rinne / Runse, die an geeigneter Stelle gequert wird. Steinmännchen weisen den besten Weg. Nach dem mühsamen Ersteigen der Schuttrampe erreicht man einen flachen Gratabschnitt, der zum Gipfelaufbau führt. Wieder folgt man Steinmännchen quasi entlang der Gipfelfalllinie bis zum höchsten Punkt. Der weitläufige Gipfelbereich mit Gipfelkreuz bietet ausreichend Platz für eine ausgedehnte Brotzeit und das Studium der umliegenden Gipfel: die Gehrenspitze im Südosten, die Hohe Munde im Süden, die Zugspitze im Nordosten und der Hochblassen im Norden – alles tolle Tourenziele!

Abstieg Hochwanner

Der Abstieg erfolgt bis zum Mitterjöchl auf dem gleichen Weg. Ab dort kann man entweder über das Steinerne Hüttl, die Tillfussalm und die Gaistalalm absteigen (schöner) oder auf dem Aufstiegsweg zur Hämmermoosalm absteigen (schneller). Bei zweiter Variante kann auch noch der Predigtstein “mitgenommen” werden…

Einkehrmöglichkeiten

  • Hämmermoosalm, Tel. +43 (0)676 333 7 000, täglich geöffnet, Sommersaison: Anfang Mai – Ende Oktober; Wintersaison: Mitte Dezember – Ende März
  • Steinernes Hüttl (1925 m), privat, Tel. +43 (0)664 6110127, geöffnet von Ende Juni bis Anfang September.
  • Tillfussalm (1382 m), ab 2019 unbewirtschaftet.
  • Gaistalalm (1366 m), privat, Tel. +43 (0) 5214/5190, geöffnet von Mitte Mai bis Ende Oktober, im Winter von Ende Dezember bis Mitte März.

Bilder Hochwanner

Karte & Höhenprofil

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- Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >

Bewertung der Tour

Hochwanner (schwer, 1600hm, 8:30h) https://www.bergtour-online.de/wp-content/uploads/2019/08/hochwanner-021-bto.jpg
Aussicht
Aufstieg
Abstieg
Natur
Verkehr & Trubel

Zusammenfassung: Grandiose Bergtour auf den zweithöchsten Gipfel Deutschlands. Im Gipfelbereich leider übler Schotter und wegloses Gelände.

4.2


Bewertung der User: 0,7 (18 Bewertung)

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7 Kommentare zu Hochwanner (schwer, 1600hm, 8:30h)

  1. Ralf Seeburger sagt:

    Öffnungszeiten Hämmermoosalm laut Homepage bis 20 Uhr (Mittwoch nur bis 16 Uhr)

  2. Christian sagt:

    Obwohl ich Schotter und Geröll i.d.R. bergauf weniger schwierig (zwar leicht, aber anstrengend) finde, kam ich hier bergab viel besser zurecht. Vor allem die Orientierung hat abwärts sehr gut geklappt. Von oben erkennt man viel leichter die Trittspuren und Pfade im losen Gestein. Teils bin ich auch etwas abweichende Wege gegangen, weil es sich im tiefen Schotter gut “abfahren” ließ statt über die mit Kies bedeckten Felsen und Platten zu gehen und zu rutschen.
    Steinmänner und gutes Gespür für Wege helfen auf dem Weg nach oben, aber ein GPS-Track auf der Uhr ist noch mal ne zusätzliche Hilfe und beugt so manchem Versteigen vor.
    Insgesamt eine anstrengende, aber panoramamäßig sehr lohnende Tour. Dabei waren es nicht Länge oder Höhenmeter, sondern der schottrige Aufstieg, der gezehrt hat. Trotzdem alldem würd ichs wieder machen.

    • Benedikt sagt:

      Hallo Christian,

      vielen Dank für Deinen Kommentar und Deinen Hinweis, auf dieser Tour am besten ein GPS-Gerät einzusetzen! Das kann tatsächlich hilfreich sein, weil der Pfad im Aufstieg nur schwer zu erkennen ist.

      Dir weiterhin viele schöne Touren!
      Fritz & Benedikt

  3. Kamill sagt:

    Hallo, wie ist aktuell die Lage im Hinblick auf Schnee? Liegt noch viel? Sicher begehbar? Viele Grüße

  4. Marcel sagt:

    Gibt es eine möglichkeit die Tour von Deutschland aus zu starten ?

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