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Begegnung mit einem Bären beim Wandern: so verhalte ich mich richtig!

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Die Begegnung mit einem Bären in den Alpen mag zwar extrem selten vorkommen, allerdings nimmt die Bärenpopulation stetig zu. Begegnungen mit Bären können gefährlich werden, weshalb es lebensrettend sein kann, das richtige Verhalten bei der Begegnung mit einem Bären zu kennen. Eine Begegnung mit einem Bären kann je nach Art des Bären, der Situation und dem Verhalten des Bären unterschiedlich einzuschätzen sein. In der Regel sollten Sie jedoch immer vorsichtig und respektvoll bleiben, wenn Sie auf einen Bären treffen, da Bären Wildtiere sind und ihr Verhalten manchmal unvorhersehbar sein kann.

Bären in den europäischen Alpen

In den Alpen gibt es hauptsächlich zwei Arten von Bären: den Braunbären und den Europäischen Kragenbären. Der Braunbär ist die größte europäische Raubtierart und ist in Europa vor allem in den östlichen Teilen verbreitet, während der Kragenbär in den Alpen heimisch ist.

Die Populationen dieser Bärenarten waren in den Alpen einst stark dezimiert, sind jedoch in den letzten Jahren durch Schutzmaßnahmen und Wiederansiedlungsprogramme langsam wieder gewachsen. In einigen Gebieten der Alpen gibt es jetzt wieder eine kleine, aber stabile Population von Braunbären und Kragenbären. Hier sind einige Regionen, in denen man in den Alpen auf Bären treffen kann:

  • Italien: Im norditalienischen Trentino und in den Dolomiten gibt es eine kleine Population von Braunbären, die aus Slowenien stammt und sich seit den 1990er Jahren wieder angesiedelt hat.
  • Österreich: In Österreich gibt es gelegentlich Bären, die aus dem slowenischen Karstgebirge oder den italienischen Alpen kommen. Im Nationalpark Hohe Tauern im Bundesland Salzburg wurde in den letzten Jahren ein Wiederansiedlungsprogramm für Bären durchgeführt.
  • Slowenien: Der Slowenische Karst im Südwesten des Landes ist der Hauptlebensraum für Braunbären in Slowenien. Hier gibt es eine stabile Population von rund 500 Tieren.
  • Frankreich: In den französischen Pyrenäen gibt es eine kleine Population von Braunbären. In den Alpen hingegen sind Bären extrem selten.
  • Schweiz: In der Schweiz sind Bären sehr selten, aber in den letzten Jahren wurden gelegentlich Bären gesichtet, die aus Italien oder Slowenien kamen.

Wenn Sie in den Alpen wandern, sollten Sie sich bewusst sein, dass Bären in der Region leben können. Es ist wichtig, sich über das Verhalten von Bären und die Vorsichtsmaßnahmen zu informieren, die Sie treffen sollten, um eine Begegnung mit einem Bären zu vermeiden oder zu überleben. Es ist auch wichtig, die örtlichen Bestimmungen in Bezug auf die Begegnung mit Bären zu kennen und diese einzuhalten, um den Schutz der Tiere zu gewährleisten.

Bären meiden den Menschen

In der Regel meiden Bären den Menschen, solange sie nicht provoziert oder bedroht werden. Bären haben normalerweise ein sehr gutes Gehör und einen ausgeprägten Geruchssinn, der es ihnen ermöglicht, Menschen aus der Ferne wahrzunehmen und zu vermeiden. Wenn Bären jedoch in Gebieten leben, in denen es regelmäßig menschliche Aktivitäten gibt, wie z.B. in der Nähe von Wanderwegen oder Campingplätzen, können sie lernen, dass Menschen Nahrung oder andere Belohnungen bieten können und werden daher eher bereit sein, sich ihnen zu nähern.

Es ist wichtig zu beachten, dass Bären immer noch wildlebende Tiere sind und dass ihre Handlungen unvorhersehbar sein können. Selbst wenn ein Bär in der Regel den Menschen meidet, kann es zu Begegnungen kommen, insbesondere wenn ein Mensch in das Territorium eines Bären eindringt oder sich zwischen einem Bären und seinen Jungen befindet.

Daher ist es wichtig, in Gebieten, in denen Bären leben, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen, wie z.B. das Vermeiden von Wanderungen in der Dämmerung oder nachts. Wenn Sie tagsüber in einer von Bären besiedelten Region unterwegs sind, ist es sinnvoll sich durchaus geräuschvoll zu verhalten (lautes Reden, Singen), um eine Begegnung mit Bären von vornherein zu vermeiden.

Begegnung mit einem Bären: so verhalte ich mich richtig!

Wenn Sie dennoch einem Bären begegnen, ist es wichtig, ruhig und vorsichtig zu bleiben, um Ihre Sicherheit zu gewährleisten. Wenn Sie einem oder mehreren Jungbären begegnen, ist davon auszugehen, dass die Bärenmutter in der Nähe und sehr besorgt um ihren Nachwuchs ist. Hier sind einige Punkte, die Ihnen helfen, sich sicher aus der Situation zu entfernen:

  1. Bleiben Sie ruhig: Versuchen Sie, ruhig zu bleiben und keine Panik zu bekommen. Bären können Körperhaltung, Geruch und Geräusche erkennen, und wenn Sie ruhig bleiben, können Sie die Situation besser einschätzen.
  2. Vermeiden Sie Augenkontakt: Bären sehen Augenkontakt als Bedrohung an. Blicken Sie nicht direkt in die Augen des Bären, sondern lassen Sie Ihren Blick durch das Tier wandern.
  3. Sprechen Sie in ruhigem Ton: Wenn Sie sprechen, tun Sie dies in einem ruhigen, monotonen Ton. Schreien oder plötzliche laute Geräusche können das Tier beunruhigen.
  4. Machen Sie sich langsam und groß: Erheben Sie sich langsam und machen Sie sich so groß wie möglich. Spreizen Sie Ihre Arme und Beine und halten Sie Ihren Rucksack über Ihrem Kopf, um größer zu wirken.
  5. Bewegen Sie sich langsam und seitwärts: Bewegen Sie sich langsam und seitwärts, um den Bären nicht zu erschrecken. Vermeiden Sie es, direkt auf das Tier zuzugehen oder wegzulaufen.
  6. Verlassen Sie den Bereich: Wenn Sie genügend Abstand zum Bären haben, verlassen Sie den Bereich langsam und ruhig. Beobachten Sie dabei das Tier weiterhin, um sicherzustellen, dass es nicht verfolgt oder wieder auf Sie aufmerksam wird.

Was soll ich tun, wenn sich ein Bär aufrichtet?

Wenn sich ein Bär aufrichtet, ist das keine Drohgebärde! Ein Bär richtet sich auf, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, indem er seine Nase in den Wind hält.

Bärenangriff – was jetzt?

Legen Sie sich auf den Boden und geben Sie ihre Hände in den Nacken, um den Hals zu schützen. Stellen Sie sich tot. Es ist besonders wichtig, dass der Bär erkennt, dass Sie keine Gefahr für Ihn sind. Warten Sie, bis der Bär wieder weit genug weg ist und entfernen sich dann langsam und weiterhin aufmerksam.

Pefferspray zur Bärenabwehr?

Vor allem in Nordamerika, wo Bären weitverbreitet sind, gibt es spezielles Bärenspray zu Abwehr von Bären. Es enthält normalerweise Capsaicin, das auch in Pfefferspray enthalten ist, aber in einer höheren Konzentration. Pfefferspray hingegen ist ein Abwehrspray, das zur Selbstverteidigung gegen Menschen oder Tiere verwendet wird. Es enthält auch Capsaicin, aber normalerweise in einer niedrigeren Konzentration als Bärenspray. Pfefferspray ist also kein Ersatz für Bärenspray, und man sollte sich darüber klar sein, dass der Einsatz von einem Spray das Risiko eines aggressiven Angriffs durch den Bären noch erhöhen kann. Das Mitführen eines Pfeffersprays ist also eher zu eigenen Beruhigung gedacht. Wer dennoch eines im Rucksack mitschleppen will, sollte auf eine hohe Dosierung und Reichweite achten und sich mit der richtigen Bedienung vor der Wanderung auseinandergesetzt haben.

Fazit

Begegnungen mit Bären sind in den europäischen Alpen äußerst selten. Dennoch kann die Begegnung mit einem Bären durchaus gefährlich sein. Dann gilt es, vor allem Ruhe zu bewahren! Die meisten naturbegeisterten Menschen dürften die Sichtung eines Bären in freier Wildbahn jeodhcals Geschenk, nicht als Bedrohung wahrnehmen.

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