Kraspesspitze Überschreitung Skitour (schwer, 1000hm, 5:30h)
Die Überschreitung der Kraspesspitze (2.954m) gehört zu den Highlights im Kühtai. Wer die Tour bei richtigen Bedingungen erwischt, kann nach läppischen 1.000 Metern Aufstieg über 1.300 Meter in feinstem Skigelände abfahren und dies oftmals in unverspurtem Pulver. Ja unverspurt, denn leicht geht die Tour nicht her, Schnee- und Lawinenlage müssen passen und Erfahrung auf den Ski und im Gelände muss man auch noch mitbringen. Es wagen sich also nur wenige an die herausfordernde Runde und das wird auch so bleiben. Wer sich die Runde aber zutraut und die richtigen Bedingungen abwartet, der wird reich belohnt mit dieser grandiosen Runde, die im Forellenhof in Haggen einen zünftigen Abschluss findet. Tourentipp!
Zusammenfassung
- Art: Schwere Skitour.
- Höhenmeter: ca. 1000 hm im Aufstieg; ca. 1.300hm in der Abfahrt.
- Gehzeit: Aufstieg ca. 4h, Abfahrt ca. 1:30h.
- Kondition: hohe Anforderungen.
- Technik: überwiegend weitläufiges Skigelände; jedoch einzelne, heikle Passagen; sichere Skibeherrschung und Spitzkehrentechnik erforderlich.
- Ausrüstung: Skitourenausrüstung mit Harscheisen
- Rundtour: ja.
- Beste Jahreszeit: Februar bis Mai.
Anreise Kraspesspitze
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
- Von Innsbruck und Imst verkehren kostenlose Skibusse nach Kühtai jeweils vom (Haupt-)Bahnhof. Fahrpläne siehe hier.
Mit dem Auto
- Adresse fürs Navi: Kühtai, 6183, Österreich
- Google-Routenplaner
Wegpunkte
Kühtai (1.990m) – Finstertaler Stausee (2.300m) – Finstertaler Scharte (2.800m) – Kraspesspitze (2.954m) – Wildes Kar – Hüttl am Stoa – Haggen (1.645m)
Aufstieg Kraspesspitze von Kühtai
Vom Parkplatz steigt man entlang der Rodelbahn zur Staumauer, die man zu ihrem linken oberen Ende hin ersteigt. An der Staumauer angekommen fährt man zum Ostufer des Finstertaler Stausees ab. Entlang des Ufers erreicht man das Südende des Speichersees.
Vom hier steigt man zunächst südwärts, später südostwärts in einem weitgezogenen Linksbogen über einen mittelsteilen Hang unterhalb des Schartenkopfes bergauf. Man erreicht ein Flachstück und passiert dieses nach Osten in Richtung des Schöllekogels (2.902m). Im Karboden steigt man nun in einem langen Rechtsbogen zunächst südwärts, später südwestwärts in Richtung des bereits gut sichtbaren Schartenkogels auf. Der Schlussanstieg in die Finstertaler Scharte führt durch ein kurzes Steilstück (lawinengefährdet).
In der Scharte fellt man ab und fährt ein kurzes Stück nach Südosten in eine weitläufige Mulde und erreicht so die Aufstiegsspur zur Kraspesspitze, die von der Schweinfurter Hütte heraufzieht. Nun wird nochmals angefellt und nun über die Südflanke Richtung Kraspesspitze aufgestiegen. Der Schlusshang wird von links nach rechts gequert, um etwas unterhalb des Gipfels eine Scharte zu gelangen Die letzten Meter zum höchsten Punkt werden in der Regel zu Fuß zurückgelegt. Vom Gipfelkreuz der Kraspesspitze (2.954m) hat man eine hervorragende Rundumsicht auf die Nachbargipfel Pirchkogel, Sulzkogel, Zwieselbacher Rosskogel oder Lampsenspitze.
Abfahrt Krapesspitze nach Haggen
Die Abfahrt startet bei optimalen Bedingungen direkt am Gipfelkreuz, bei weniger Schnee in der Scharte im Südostrücken. Von hier geht es überaus steil durch eine Rinne ins Wilde Kar hinab (lawinengefährdet), durch das man Richtung zugeschneiten Kraspessee hinausschwingt. Vor Erreichen des Sees (in ca. 2.500m Seehöhe) muss man sich für eine leichtere Variante mit kleinem Gegenanstieg oder alternativ für eine steile Direktvariante entscheiden:
- Leichte Variante: Man hält man sich geradeaus, erreicht man mit Gegenanstieg den Normalweg auf den Zwieselbacher Rosskogel; von dort links zur zweiten Zwing (=Engstelle) und hinab in den flachen Boden über der ersten Zwing.
- Steile Direktvariante: Man zweigt man nach Norden ab (skiers left) und hält sich weiterhin eher links, da rechts Felsabbrüche lauern. Dann erneut sehr steil in den flachen Boden über der ersten Zwing.
Im flachen Boden hält man sich auf der rechten Bachseite und erreicht die erste Zwing. Diese Passage durchfährt man mit größter Vorsicht (Wasserlöcher!), bevor man beschwingt durch das Kraspestal hinaus nach Haggen flitzt. Zuletzt von Haggen mit dem Bus oder per Anhalter zurück nach Kühtai.
Hinweise
- Abstand von der Eisfläche des Finstertaler Speichersees halten – Lebensgefahr!
- Wer richtig fit ist, besteigt vor dem Aufstieg in die Finstertaler Scharten noch schnell den Sulzkogel.
- Nur bei lawinensicheren Verhältnissen (meist Februar bis Mai). Schlüsselstellen: Steilhang unter der Finstertaler Scharte, sehr steile Einfahrt ins Kraspestal, Zwing kurz vor Haggen. Bei Plusgraden sehr früher Aufbruch geboten.
Einkehrmöglichkeiten
- Keine Einkehrmöglichkeiten auf der Tour – Brotzeit einpacken!
- In Haggen ist die Einkehr im Forellenhof sehr zu empfehlen.
Bilder
Karte & Höhenprofil
Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >
Bewertung der Tour
Zusammenfassung: Geniale Runde im Sellrain mit besonders lohnender Abfahrt! Nur für routinierte Skibergsteiger und bei sicheren Verhältnissen. Traumtour!