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Schwere Wanderungen Die Schöttelkarspitze & Walchensee

Titelbild: Die Schöttelkarspitze & Walchensee    Artikel verfasst von:

Schöttelkarspitze (schwer, 1350hm, 7h)

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Die Schöttelkarspitze (2050m) ist ein sensationeller Aussichtsberg in der Soierngruppe im Karwendel, den schon König Ludwig II zu schätzen wusste. Der Aufstieg von Krün über den Seinskopf ist lang und bedarf im Gipfelbereich etwas Trittsicherheit. Der Abstieg über das schön gelegene Soiernhaus und die idyllischen Soiernseen bietet tolle Blicke auf den mächtigen Feldernkopf und die Soiernspitze. Insgesamt eine fast einmalig aussichtsreiche Tour, die sehr abwechslungsreich und nie richtig schwer ist oder Kletterei erfordert. Tourentipp!

Zusammenfassung Schöttelkarspitze

  • Art: Mittelschwere bis Schwere Bergwanderung (rot markiert, aber eher schwarz)
  • Höhenmeter: ca. 1350hm in Auf- & Abstieg, einige Gegenanstiege
  • Gehzeit: Gesamt 7:00h – Aufstieg ca. 3:45h, Abstieg ca. 3:15h
  • Kondition: Schwer, viele Höhenmeter und recht lange
  • Technik: Vor Gipfelbereich leichte Kletterei, Trittsicherheit erforderlich, ansonsten unschwer
  • Rundtour: Ja
  • Ausrüstung: Wanderausrüstung

Anfahrt Schöttelkarpsitze

  • Adresse fürs Navi: Griesweg 4, 82494 Krün, Deutschland
  • Kurzbeschreibung von München: Autobahn 95 nach Garmisch – Immer Richtung Mittenwald fahren – Auf Landstrasse Ausfahrt B11 Richtung Kochel, Wallgau bis nach Krün – in Krün am Kirchplatz rechts abbiegen, weiter geradeaus über eine Brücke und am Straßenende am großen Wanderparkplatz Griesweg parken.
  • Routenplaner: Von München nach Krün (106km, 1:25h)

Wegpunkte:

Krün Parkplatz am Griesweg (875m) – Seinskopf (1961m, 2:30h) – Schöttelkarspitze (2050m, 3:45h) – Soiernhaus (1616m, 4:45) – Krün (875m, 7h)

Aufstieg Schöttelkarspitze über Seinskopf

In Kurzform: Über die Isarbrücke und dann kurz rechts und gleich links auf Steig immer den Schildern Richtung “Seinskopf” & “Schöttelkarspitze”.

Im Detail: Vom Parkplatz Griesweg geht man zur Isar und kurz rechts und überquert die Isar an der Brücke. Hier stößt man auf eine Vielzahl von Wegweisern. Wir gehen rechts (von links kommen wir zurück) und wenige Meter später links steiler bergauf in den Wald. (Wir folgen immer der Beschilderung “Seinskopf” & “Schöttelkarspitze”).

Der Steig zieht relativ steil durch den Bergwald nach oben und wir queren immer wieder andere Wege. Unser Steig ist mal schmaler mal breiter aber immer gut angelegt und aussichtsreich und wir folgen immer nach oben. Nach langem, aussichtsreichen Aufstieg hat man am sogenannten Felsköpfl einen ersten Blick auf das Tagesziel. Das steile Schöttelkar und der dazugehörige Gipfel breiten sich vor einem aus. Weiter geht es durch Bergwald bis man die erste markante Erhebung – die Seinskopf-Scharte – erreicht. Von hier bietet sich bereits ein schöner Rund- und Tiefblick ins Karwendel, zum Zugspitzmassiv und nach Krün. Geradeaus geht es zum Signalkopf.

Wir können hier links über den Seinskopf oder an diesem technisch leichter unterhalb vorbeigehen. Nach dem Seinskopf wird der Weg wieder alpiner und führt über einen steinigen Steig zur Schöttelkarscharte. Rechts geht es zur Soiernspitze, wir aber folgen links zwischen den Felsen durch kurz bergab und haben den Gipfel fest im Blick. Hier wird es nochmal etwas steiler und steiniger, ehe wir den Gipfel der Schöttelkarspitze erreichen. Hier genießen wir die sensationelle Aussicht auf Walchensee, Starnberger See, Sylvenstein-Speichersee bis hin zu Garmisch, Mittenwald und das gesamte Karwendel.

Abstieg Schöttelkarspitze über Soiernhaus

In Kurzform: Vom Gipfel beschildert zum “Soiernhaus” und dann immer Richtung “Krün”

Im Detail: Wir folgen kurz dem Aufstiegsweg und zweigen dann nach links ab gut beschildert zum Soiernhaus. Der Pfad ist ein richtig schöner Wanderweg der stets den Blick auf die umliegende Soierngruppe und die malerischen Soiernseen preisgibt. Am Soiernhaus angekommen, empfiehlt es sich, nochmal die Füsse im kalten Wasser der Seen zu erfrischen. Anschließend steigen wir Richtung “Krün” auf Steig ab bis zur Talstation der Materialbahn des Soiernhauses. Ab hier folgt der “unangenehme” Teil der Tour. Über eine schier endlose Forststraße mit einem mittleren Gegenanstieg gelangt man ziemlich unspektakulär aber gut beschildert (immer Richtung “Krün”) zurück zum Parkplatz.

Alternative: Ca. 5  Minuten nach dem Soiernhaus links beschildert ab über den mittelschweren Lakaiensteig. Man erspart sich dann auch einen Gegananstieg, der Lakaiensteig ist aber auch sehr lang und teilweise ausgesetzt (gerade wenn man müde ist eher den normalen Abstieg wählen)

Einkehr & Hinweise

  • Einkehr: Soiernhaus, Mitte Mai bis Mitte Oktober, Tel.: 0171/5465858
  • Der Pavillion “Belvedere” von König Ludwig II ist leider vor über hundert Jahren abgebrannt, trotzdem kann man die Gipfelrast sehr gut genießen und sich für den langen Abstieg stärken.
  • Alternativ kann man natürlich auch auf Abstiegsweg zum Haus gehen, hier schlafen und dann den Gipfelaufstieg am zweiten Tag machen

Karte und Höhenprofil

- Download GPS-Track >
- Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >

Bilder Wanderung Schöttelkarspitze

Bewertung der Tour

Schöttelkarspitze (schwer, 1350hm, 7h) https://www.bergtour-online.de/wp-content/uploads/2012/11/Schöttelkarspitze-Titel.jpg
Aussicht
Aufstieg
Abstieg
Natur
Verkehr & Trubel

Zusammenfassung:

4.3


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22 Kommentare zu Schöttelkarspitze (schwer, 1350hm, 7h)

  1. Michael Dr.Kögler sagt:

    ich habe mir gestern mit meinen 80 Jahren erlaubt mit dem E-Bike von Krün über die Fischbachalm bis zur Talstation der Materialseilbahn zum Soiernhaus zu fahren. (unsportlich?)Bis zur Schöttelkarspitze war es immer noch lang und nicht ganz unproblematisch mit Schneeresten Geröll- und Schutthalden.Ehrlicherweise:ich habe es nur bis zum Grat ,unterhalb des Gipfelaufstiegs geeschafft.

  2. Marcus sagt:

    Hallo Zusammen, hat jemand Erfahrungen die Tour Mitte April zu gehen? Sofern nicht zu empfehlen: hat jemand alternative Ideen inkl. Höhenmeter? VG

    • Ulli sagt:

      Dort oben ist noch tiefer Winter. Habe ich schon bei Schnee gemacht (incl Überschreitung bis zur Soiernspitze). Der kurze Abstieg am Schöttelkar kann durchaus tricky sein. Pickel und womöglich auch Steigeisen würde ich schon mitnehmen. Grödel dürften nicht reichen. Und Gamaschen nicht vergessen.

  3. Attila sagt:

    Also der Tour ist super, ein von der Beste in Bayern für mich.
    Aber mir ist es eher ein 2tägiger-Tour. Auf dem Schild steht da 5,10St auf, und 4St. ab. Ich brauchte fast diese 9 St, und eigentlich mach ich öfters 1000-1500Höhenmeter Wanderungen, sogar ü3000 Berge auch. Fitnesslevel kann natürlich unterschiedlich sein, aber wäre besser hier, einfach die offizielle Gehzeit einzugeben.

    Eigentlich ist auch eine Option für Verkürzung von der Schöttelkarspitze zurückzugehen. Man verpasst nur das Bier in der Hütte :)

    Meine Fakten, die ich gemessen habe:
    21km vom Parkplatz
    1420 Höhenmeter
    8,5 St. Gehzeit

    • Hartmut sagt:

      Ich hatte in 2020 etwa 7,5 Stunden Gehzeit und bin aktuell schneller unterwegs. Ich würde es gut finden, wenn man die Zeiten etwa vergleichbar ansetzt, unterteilt in Touren leicht mittel schwer, da meist die Fitness verschieden ist. Hier hatte ich nur den letzten Teilabschnitt für zu kurz angesetzt angemerkt. Die Angaben auf den Wanderschildern variieren von Ort zu Ort stark.

  4. Karo sagt:

    Ich hab die Tour am Ende Januar gemacht. Aufstieg ist unrealistisch..

  5. Wanderer sagt:

    Diese Tour is wirklich besonders schön und wie eine Art Karwendel kompakt. Wir sind die Tour im späten September mit sehr viel Sonne gegangen und der schattige Anstieg ist da sehr hilfreich. Absolute Traum-Tour, und zudem echt detailiert beschrieben hier!

    4 Anmerkungen:

    1.) Die angegeben Abstiegszeit über den Forstweg ist unrealistisch, das 4:10 Shild auf dem Schöttelkar ist schon realistischer (wir sind sehr fit und praktisch den Berg runter gehoppelt und haben so an die 3h gebraucht, weil es schon dunkel wurde, aber man will ja eigentlich eher die Gegend erleben?). Die Strecke ist sehr anstrengend und lang.

    2.) Die Passage direkt vor der Schöttelkarspitze ist richtig gefährlich (sept 2021). Es brechen dort Steine raus, wenn man sie greift und es gibt gar keine Sicherungen und extrem mieses Geröll. Für jemanden, der nicht gut klettert, kann das lebensgefährlich sein. Die Stelle sollte man nicht unterschätzen. Ich dachte, das wäre gut, drauf hinzuweisen weil das hier sicherlich auch unerfahrene Neulinge lesen.

    3.) Die Höhenmeter-Angabe ist falsch*! Von Krün bei 875 rauf auf ca. 2050 und wieder runter sind es schon Netto (ohne die vielen 100m rauf und runter) an die 2400 Höhenmeter und nicht die angegebenen 1350! Insgesamt hat die Tour schätzungsweise an die 3000 Höhenmeter – auf jeden Fall mindestens doppelt so viel wie angegeben.

    4.) 7h Gehzeit für diese Tour ist extrem schnell und die Schilderangaben von hoch bei ca. 5h und runter bei ca. 4h sind viel realistischer, wenn man die Gegend auch erleben will ohne Gewaltmarsch.

    *kommt drauf an was die Definition von Höhenmeter und Höhendifferenz auf dieser Website sind.

    • Anne sagt:

      Wir sind die Tour ebenfalls Ende September gegangen (25.9.).
      1) Ich fand die Zeit passend wenn man fit ist. Für uns hat die Zeit gepasst und wir sind nicht gerannt. Am Ende hat es uns wg dem langen Hatscher zwar auch gereicht, aber übertrieben war es mMn nicht.
      2) einigermaßen bergerfahren sollte man sein, da gebe ich dir recht, aber extrem gefährlich ist es nicht. An dem Tag haben einige die Wanderung gemacht und ich hab keinen erlebt der Schwierigkeiten hatte…
      3) Man zählt immer nur die Höhenmeter im Aufstieg, insofern ist vielleicht 1400hm realistisch. Mehr sind es aber glaube ich nicht.
      4) Für uns hat die Angabe gepasst wenn man eine längere Einkehr am Soiernhaus abzieht. War auch kein Gewaltmarsch und mein Mann und ich sind normal sportlich.

      Insgesamt eine wirklich sehr schöne Tour wenn man vom Hatscher am Ende absieht…

  6. Hans sagt:

    Hallo,
    weiß jemand wie die aktuellen Bedingungen bezüglich Schnee sind?
    Gibt es irgendwo eine geeignete Webcam? Ich finde leider keine Seite mit der aktuellen Wetterlage. Danke und Gruß

    • Alex sagt:

      Hallo,

      über das Soiernhaus kein Problem und auch kein Schnee mehr. Schwierig bis gefährlich finde ich ein paar Passagen vom Seinskopf kommend ab Schöttelkar. Da gab es über den Winter wohl ein paar Geröllabgänge, es gibt dort auch noch zwei recht steile Schneefelder, die man durch Kletterei umgehen sollte.

      VG

  7. Hartmut sagt:

    Schöne Tour. Der Anfang ist hier sehr gut beschrieben, jedoch ist die Beschilderung in den Wald hinein kaum zu sehen. Vom Seinskopf rate ich, wieder zurück zu gehen und die leichtere Alternative zu nehmen. Der direkte Weg ist riskant, da bei einem kurzen, steilen Abstieg ohne Sicherung Absturzgefahr besteht.
    Der Lakaiensteig sollte Hauptroute sein, ich fand ihn recht schön, nicht besonders schwer, gut gesichert und er ist angeblich auch in der gleichen Zeit zu schaffen wie der Forstweg, in den er auf der Anhöhe mündet.
    Bis zum Soiernhaus war ich in eurem Zeitplan. Für den Abstieg sollte man eher 2:45 h anstelle 2:15 h kalkulieren, im Soiernhaus wird von 3h gesprochen.

  8. Ulli sagt:

    Ich bin die Runde heute gegangen. Eine ganz großartige Tour! Und praktisch schneefrei! Alles problemlos gehbar.
    Allerdings muss ich Euch widersprechen ? Der Lakaiensteig ist ein echtes Highlight! Ich bin so froh, dass ich erst später auf die öde Forststraße angewiesen war.

  9. Barbara sagt:

    Wir haben Mitte Oktober die Tour zu 4. gemacht. Ein absolute tolles Erlebnis.

  10. Armin Schaub sagt:

    Beschilderung ist bis zum Seinskopf ok. Da ist die Schöttelkarspitze nicht ausgeschildert. Es gibt 2 Wege nach links der untere führt zur Schöttelkarspitze. Dann im weiteren Verlauf gibt es noch mal einen Abzweig, da ist es der linke nach oben.

  11. Uwe H. sagt:

    Habe die Tour heute gemacht – sehr schön und empfehlenswert.
    Tipp: Beim Abstieg vom Soiernhaus nach ca. 5 Min. kommt eine Abzweigung (nach links, beschildert) auf den Lakaiensteig. Ist eine schöne Alternative… man spart sich etwas vom Forstweg und den Gegenanstieg.

  12. Wirklich eine tolle Tour, leider war die Schöttelkarspitze im Mai noch zu vereist

  13. Heike Wieneke sagt:

    Bin im September 2014 mit meinem Sohn auf die Schöttelkarspitze gewandert. War eine tolle Tour!

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