Lamsenspitze Karwendel (schwer, 1300hm, 6:00h)
Die Lamsenspitze (2508m) ist schon seit Urzeiten ein begehrtes Ziel im Karwendel, denn der formschöne Gipfel bietet auf allen seinen Routen einen besonderen Reiz und super Aussicht! Ob über den hier beschriebenen Normalweg (am Gipfel Klettersteig A/B), den berühmten Brudertunnel (mittlerer Klettersteig B/C) oder den Nordostgrat ist für jeden ambitionierten Berggeher etwas dabei! Wir beschreiben hier den beliebten Normalweg über die Lampsenjochhütte (Juni-Ende Oktober geöffnet) mit optionalem Anstieg über den Brudertunnel.
Zusammenfassung Lamsenspitze (Normalweg)
- Art: Schwere Bergwanderung mit leichtem Klettersteig (A/B)
- Höhenmeter: ca. 1300hm Auf- & Abstieg
- Gehzeit: Gesamt 6:00h – Aufstieg ca. 3:30h, Abstieg ca. 2:30h
- Kondition: hohe Anforderungen; nur ausdauernden Sportlern zu empfehlen
- Technik: Wenig begangene Wege und Steige, die meist gut markiert sind. Zum Teil exponierte Stellen mit Absturzgefahr, die mit Drahtseilen abgesichert sind. Trittsicherheit & Schwindelfreiheit notwendig.
- Rundtour: nein
- Ausrüstung: Wanderausrüstung. Wer unsicher oder nicht geübt ist, sollte unbedingt ein Klettersteigset für Gipfelanstieg mitnehmen (für Burdertunnel auch für Geübte), Helm unbedingt empfohlen! (Steinschlag Gipfelanstieg) – Info: Gipfelanstieg wurde 2021 etwas verändert, jetzt etwas schwerer dafür weniger Steinschlag!
- Achtung: Im Lamsenkar opftmals lange Altschneefelder, im Zweifel Steigeisen mit einpacken oder auf Sommer warten!
Anfahrt
- Adresse fürs Navi: Risstal Landesstraße 2, 6215, Österreich
- Kurzbeschreibung von München: Autobahn Salzburg – Ausfahrt Holzkirchen – Bad Tölz – Lenggriess – Sylvenstein-Speichersee – Vorderiß – Hinterriß – Mautstelle – Alpengasthof (am Ende der Mautstraße)
- Achtung: Anfahrt in die Eng mit PKW nur von Anfang Mai – Ende Oktober möglich!
- Link zu Google Routenplaner: Anfahrt Lamsenspitze
Wegpunkte Lamsenspitze
Gasthof Eng (1263m) – Binsalm Niederleger – Lamsenjoch – Lamsenjochhütte (1953m) – Lamsscharte – Lamsenspitze (2508m)
Aufstieg Lamsenspitze
In Kurzform: Wir folgen immer den Schildern Lamsenjochhütte / Lamsenspitze.
Im Detail: Vom Parkplatz des Alpengasthof Eng am Ende des Risstales steigt man Richtung Binsalm Niederleger zunächst einen steilen Pfad, danach eine Forststraße zur Binsalm empor. Nach Erreichen der Hütte zieht der Weg über eine steile Bergwiese bergauf bis man an einen Taleinschnitt gelangt. Von dort auf schmalem Pfad den Wegweisern Richtung Lamsenjochhütte weiter folgen.
Nach weiteren 45 Minuten erreicht man das Westliche Lamsenjoch, von dem nun ein ebener Weg die steile Nordostflanke der Lamsenspitze zur Hütte quert. Vorsicht ist hier vor allem im Frühjahr bei Altschneefeldern geboten! Vom Joch erreicht man die Hütte nach ca. 20 Minuten.
Von der Lamsenjochhütte aus hat man die Wahl, den Normalweg über die steilen Schotterfelder unter der Ostwand der Lamsenspitze zu gehen oder mit kompletter Klettersteigausrüstung (!) den spektakulären Klettersteig durch den Brudertunnel (B/C, gut gesichert) zu wählen.
Mit beiden Alternativen gelangt man oben in die Lamsscharte. Von dort zieht ein Pfad durch Geröllfelder Richtung Westen und man gelangt an den Einstieg des unschwierigen Klettersteigs zum Gipfel – Aber Vorsicht, Steinschlag. Vom Einstieg erreicht man den Gipfel in ca. 30 Minuten.
Abstieg Lamsenspitze
Abstieg erfolgt über die gleiche Route (von der Lamsscharte folgt man dem sehr gut beschilderten Normalweg zur Hütte etc.)
Einkehr
- Gasthof Eng (Parkplatz), Mai – Ende Oktober, +43 5245 231
- Lamsenjochhütte, Juni – Ende Oktober, +43 5244 62063
Karte & Höhenprofil
- Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >
Bilder der Tour auf die Lamsenspitze (Sommer & Winter)
Bewertung
Zusammenfassung: Absoluter Klassiker im östlichen Karwendel! Die Lamsenspitze sollte man einmal bestiegen haben. Kondition und Trittsicherheit benötigt man auch auf dem leichtesten Anstieg. Die Anstrengung ist aber spätestens bei einem Hellen auf der Lamsenjochhütte schnell vergessen!
Eine sehr schöne, aussichtsreiche Tour. Der Brudertunnel KS selber ist nicht schwierig, die Hauptattraktion ist hier mit Sicherheit der Tunnel selbst mit dem kleinen, netten Überhang am Ausstieg.
Nach längerer Querung über einen steilen Geröllfeld erreicht man dann den richtigen Aufstieg zum Lamsenjoch. Vorsicht: Der neue Aufstieg ist auf keinem Fall ein “leichter Klettersteig (A/B)” mehr! Auch auf den die neuen Topos wird sie als B bewertet. M.E. sollte hier bei 1-2 kurzen Passagen sogar B/C stehen. Das ist sicher nichts mehr für ungeübte: das Gelände ist sehr brüchig, was die Sache noch schwieriger macht und dann muss man den Weg wieder abklettern. Eine schöne Herausforderung ist es also geworden, aber definitiv nicht für absolute Anfänger.
Haben die Lamsenspitze gestern über Brudertunnel gemacht. Die Schlüsselstelle im Tunnel war kein Problem (Achtung hier auch gefährlicher Steinschlag an der Ausstiegskante für die Untenstehenden!!) aber der neue Gipfelklettersteig ist definitiv meist kein B mehr! Und man muss ihn auch wieder runterklettern können. Also insgesamt viel Klettern im C Bereich! Besser nicht ohne Klettersteigset machen ! Oben kurz vor dem Gipfel nochmal Konzentration im Geröll im Steilgelände! Wir fanden die Birkkarspitze deutlich einfacher. Aber beides grandiose Touren!
Servus Stefi,
danke für Dein Update zu den Bedingungen an der Lamsenspitze und Glückwunsch zu dieser tollen Tour!
Viele Grüße
Fritz & Benedikt
Ich habe die Tour über den Brudertunnel am 17.8.22 gemacht. Runter über den Normalweg. Supertour und wenn man bis C klettern kann ist es sehr schön dort hochzuklettern. Sehr kurzer, für mich nicht zu schwieriger Überhang am Schluss des Tunnels. Den Aufstieg oben zum Gipfel fand ich letztes Jahr vor der Änderung ähnlich schwer. Ich empfehle Helm und Kletterset, auch am Gipfelanstieg war das Set teilweise angenehm. Hütteneinkehr in der Lamsenjochhütte ist sehr empfehlenswert, die Betreiberin vom letzten Jahr hat sie jetzt komplett übernommen. Etwa 1400 Hm, 15 km. Auf und ab besonders zur Lamsenjochhütte zusätzlich, 2 mal dadurch ca. 100Hm mehr. Die 6 h sind eher knapp.
Die Route ist wunderbar!
Aber: für die Kletterei vor dem Gipfel braucht man am besten einen Gurt (geht auch ohne, aber nur für Geübte) und unbedingt einen Helm, denn es gibt viel Steinschlag. Man beachte, dass die Sicherungsseile vor dem Gipfel etwas verlegt sind, da es in der Scharte zu viel Steinschlag gab, somit ist dieser Abschnitt etwas schwieriger geworden.
Das ist mir gestern auch aufgefallen. Die Route ist deutlich schwieriger als bislang – aber dafür sicherer. Durch die Rinne kamen fast durchgehend Steine runter.
Danke Euch, wir haben es noch etwas angepasst :) LG
Super Tour von der Eng aus! Danke
Super dass es Dir gefallen hat, wirklich eine super Tour! LG