Schöne Bergwanderungen, Bergtouren und Klettersteige in den Bayerischen Voralpen, Tirol, Karwendel, Chiemgau, Wettersteingebirge und vielen anderen Gebieten - Und das dazu passende Outdoor-Equipment im Test. Viel Spaß!


Klettersteige Das Ettaler Mandl

Titelbild: Das Ettaler Mandl    Artikel verfasst von:

Ettaler Manndl (Klettersteig A/B, 780hm, 3:30h)

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Das Ettaler Manndl (1633m) ist ein kleiner Felskopf in den Ammergauer Alpen, der nicht nur bei Münchner Wanderern äußerste Beliebtheit genießt. Die Wanderung ist bis unter den felsigen Gipfelaufbau einfach, nur auf die letzten Meter zum Gipfelkreuz führt ein leichter – aber nicht zu unterschätzender – Klettersteig (A/B). Durch die vielen Besteigungen ist der Fels extrem abgespeckt, weshalb man bei feuchten Verhältnissen besser auf eine Besteigung verzichtet. Vom Gipfel bietet sich eine eindrucksvolle Rundumsicht in das Wettersteingebirge und das bayerische Voralpenland mit seinen zahlreichen Seen! Klettersteig-Tourentipp (nicht unterschätzen!) auch für Familien! Wer noch Luft hat nimmt den Laber noch mit. (Ca. +0:45h, Tourenbeschreibung >)

Zusammenfassung Ettaler Manndl

  • Art: Klettersteig A/B
  • Höhenmeter: 780hm im Auf- und Abstieg
  • Gehzeit: Aufstieg ca. 2:00h, Abstieg ca. 1:30h
  • Kondition: mittlere Anforderungen; bei guter Fitness einfach zu bewältigen
  • Technik: Leichter Klettersteig: viele und große Tritt- und Griffe; stark gestufter Felsaufbau. Durchgehende Sicherung möglich. Für Kinder und Unsichere ist Klettersteigset auf Klettersteigen absolut obligatorisch! Es passieren auch an diesem Berg leider immer wieder tragische Unglücke!
  • Ausrüstung: Klettersteigausrüstung
  • Rundtour: ja

Anfahrt Ettaler Manndl

  • Adresse fürs Navi: Mandlweg, 82488 Ettal, Deutschland
  • Routenplaner: Anfahrt Ettaler Manndl
  • Im Detail: Von München auf der A95 Richtung Garmisch. Vom Autobahnende nach Oberau, dort Abzweig nach rechts Richtung Ettal. In Ettal vor dem Kloster rechts in den Mandlweg abbiegen, dort kostenpflichtiger Parkplatz.

Wegpunkte

Parkplatz Ettal (ca. 875m) – Ettaler Manndl (1633m) – (optional: Laber (1684m)) – Ettal

Aufstieg Ettaler Manndl

Vom Parkplatz folgt man dem Manndlweg (Nr. 245) vorbei an der Schaukäserei bis zu ihrem Ende. Dort beginnt ein Forstweg, dem man nun bergauf folgt zu einer kleinen Kneippanlage am Waldrand. Nun folgt man der Beschilderung Richtung “Ettaler Manndl Laber” zunächst noch moderat ansteigend auf der Forststraße, später steiler auf einem Pfad.

Nach Erreichen einer kleinen Hütte gelangt man in dichteren Bergwald, in dem man über viele Spitzkehren an Höhe gewinnt. Zuletzt erreicht man den Bergrücken, auf dem man schließlich auf eine Weggabelung trifft: geradeaus geht es zum Laber, rechts zum Ettaler Manndl. Man biegt also rechts ab und erreicht nach wenigen Metern die steilen Felsen des Gipfelaufbaus.

Der Klettersteig führt nun mit Stahlketten gut abgesichert steil nach oben. Trotz Absicherung sollten die Füße gut gesetzt werden, da der Fels extrem poliert und rutschig ist! Am oberen Ende des Steiges erreicht man den Vorgipfel (“Ettaler Weibl”) und muss man nochmals kurz in eine Scharte absteigen, bevor man schließlich die letzten Meter auf den Gipfel des Ettaler Manndl (1633m) kraxelt (15-20 Minuten vom Klettersteig-Einstieg).

Hervorragender Blick auf die umliegenden Gipfel: Notkarspitze, Hohe Kisten, Krottenkopf, Hoher Fricken und natürlich das Zugspitzmassiv!

Abstieg Ettaler Manndl

Der Abstieg erfolgt auf dem gleichen Weg.

Alternative: Wer noch einen Einkehrschwung machen will oder noch fit ist, sollte dem Laber noch einen Besuch abstatten: hierzu zunächst vom Ettaler Manndl auf gleichem Weg zurück, an der ersten Weggabelung jedoch nicht links zurück nach Ettal, sondern rechts Richtung Laber abzweigen (beschildert). In gleichbleibender Höhe bleibend quert man zunächst die Bergflanke, zuletzt steigt man über Wiesengelände mit wenigen Höhenmetern zusätzlich in das Bergrestaurant im Laberjoch (= Bergstation der Seilbahn von Oberammergau). Hinter dem Gebäude in wenigen Minuten zum Gipfel des Laber (1686m). Der Abstieg erfolgt ebenso auf dem Aufstiegsweg.

Einkehrmöglichkeit

Hinweise

  • Ungeübten und Kindern ist ein Klettersteigset und Helm unbedingt zu empfehlen! Viel begangen – Staugefahr am Klettersteig.

Bilder Ettaler Manndl

Karte & Höhenprofil

- Download GPS-Track >
- Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >

Bewertung der Tour

Ettaler Manndl (Klettersteig A/B, 780hm, 3:30h) https://www.bergtour-online.de/wp-content/uploads/2014/07/ettaler-mandl-27-bergtour.jpg
Aussicht
Aufstieg
Abstieg
Natur
Verkehr & Trubel

Zusammenfassung: Netter Aussichtsgipfel, der über einen leichten Klettersteig erreicht wird. Tourentipp für Familien und Klettersteigeinsteiger!

3.2


Bewertung der User: -18,5 (95 Bewertung)

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18 Kommentare zu Ettaler Manndl (Klettersteig A/B, 780hm, 3:30h)

  1. Alex sagt:

    hab heute mit Kumpel ab Laber Bergbahn gemacht und dann bis Laber.
    Klettersteigset: sehr empfohlen.
    1. Am Anfang KS ist kinderleicht, aber schon ab 1/3 sehr exponiert. Wenn jemand kriegt Angst, Schwindelgefühl, ist einfach zu müde, dann ein Risiko ist sehr hoch.
    2. Am gutes Tag da sind echt viel Leute. Also Bewegung in beide Richtungen. Auch schwierig für alle beim Seil und sicher zu bleiben.

    Noch ein Update: Bilder sind relative alt. Bei ganze Klettersteig jetzt ist Drahtseil.

    KS an sich ist relativ einfach von klettern POV: viele Griffe, keine freilegende Steine usw. Prinzipiel ist machbar bei jedem (aber sichern sich bitte! ;) )

    Summary: super Tour, super Ausblick, sehr zufrieden.

  2. Max sagt:

    Habe den Klettersteig gestern gemacht. Zum Thema “Schwierigkeitsangaben sind relativ”: Bin 27, sportlich, schwindelfrei, jedoch ohne Klettererfahrung. Habe auch kein Kletterset. Es war eine spontane Entscheidung, ihn zu besteigen (eigentlich wollte ich nur zum Laber). Meine Einschätzung: schwer bis sehr schwer. Das ist nicht mal so gemacht. Das war an der Grenze dessen, was ich bereit war, an Risiko einzugehen. Hatte schwitze Hände, als ich unten angekommen bin. Mit Kindern würde ich mir das gut überlegen. Dann definitiv nur, wenn Berg-erfahren und natürlich mit Ausrüstung. Nur als Referenz für den nächsten, der das probieren möchte.

    • Jürgen Sonnemeyer sagt:

      Das ist aber wieder eine unklare Einstufung. Als Wanderweg schwer. Als Kletterei für Geübte eher leicht, da viele Griffe und Tritte. Aber nicht ohne Absturzgefahr!

  3. Omar sagt:

    Also ich war gestern dort und habe die Tour mit Laber gemacht.
    Klettersteig an sich fand ich angemessen, obwohl ich noch nie geklettert habe und keinen Kurs besucht.
    Ich habe aber ein Klettersteigset dabei => man fühlt sich einfach sicherer und selbstbewusst.
    Meiner Mahnung nach immer mit Klettersteigset ist einfach besser.
    Die Zeitangaben haben auch bei mir so gepasst um die Minute.
    Bergtour Website ist meinen Tour Datenbank, der ich gerne benutze-

    Grüße
    Omar

    • Benedikt sagt:

      Servus Omar,

      herzlichen Glückwunsch zu gelungenen Tour! Wir freuen uns, dass Dir unsere Seite gefällt und unsere Angaben passen :-)

      Viele Grüße,
      Fritz und Benedikt

  4. Silke Meier sagt:

    Diese Tour haben wir am 07.05.2020 gemacht, kombiniert mit dem Laber und dem Schartenkopf. Startpunkt war Ettal. Vom Berg runtergekommen sind wir in Oberammergau und von dort auf einem kleinen Wanderweg an der Straße entlang zum Ausgangspunkt, wo unser Auto stand. Gesamt waren es 17 km und knappe 1300 hm, reine Gehzeit in gemütlichen Tempo waren ca. 5:30 Stunden (ohne Pausen)
    Da derzeit keine Bergbahnen fahren und es zudem noch ein Wochentag war, war sehr wenig los und wir hatten die herrliche Berglandschaft fast für uns alleine.
    Die Tour ist auch mit trittsicheren und bergerprobten Kindern möglich, jedoch sollte am letzten Stück zum Gipfel des Ettaler Manndls unbedingt die Klettersteigausrüstung zum Tragen kommen, die ich auch für KS Anfänger oder wenig erprobte Berggeher empfehlen würde. Ggfs. sogar mit Nachsicherung durch eine erfahrene Begleitung! Wer häufig in den Bergen unterwegs ist, gutes Schuhwerk besitzt und schwindelfrei ist, kann die letzten Meter auch ohne Klettersteigausrüstung in Angriff nehmen. Die Aussicht ist sowohl am Ettaler Manndl als auch am Laber traumhaft und als Rundtour absolut zu empfehlen.

  5. Ein parr Mal steht “Mandl”, auch in der Überschrift. ‘Bitte berichtigen auf “Manndl”.

    • Fritz sagt:

      Danke Dir, haben wir korrigiert :) LG

    • Ralf sagt:

      Nehmt bitte ein Klettersteigset, auch wenns von unten leicht aussieht. Falls ihr abstürzt, fallt ihr in steilem Gelände. Die beiden Gedenktafeln am Einstieg (und die zwei verlinkten Abstürze) zeigen was passieren kann.
      Ein Klettersteigset hat nichts mit Übervorsichtigkeit zu tun und erleichtert nicht den Aufstieg. Ein Steinchen von oben und man kann sich nicht mehr festhalten … und kegelt vlt noch jemand mit runter …

      Stürzen im Klettersteig ist sowieso tabu. Mit Klettersteigset stürzt man wenigstens nicht ganz ab.

      Heute (1.11.) auch einen Mann mit 3 Kindern ungesichert absteigen sehen. Bei Kindern ist sowas mMn grob fahrlässig.

      Von oben gibts eine wundervolle Aus- und Rundumsicht. Lohnt sich auf jeden Fall.
      Unsere Rundtour ging von Oberammergau über den Schartenkopf, Laber, Ettaler Manndl und über die Soula-Alm wieder zurück.
      Mit Einkehr und Pausen entspannte 6 Stunden.

  6. Jürgen sagt:

    Den Steig bin ich früher, noch mit der Kette, mehrfach gegangen. Es war mir ein Vergnügen mit etwas Nervenkitzel.
    Ganz gefahrlos wird so ein Weg nie, auch nicht für Geübte. Auch eine Klettersteigausrüstung schützt nicht komplett vor Gefahren.
    Gerade dieser Steig hat aber mehrere Vorteile: Er ist kurz. Er ist vom Einstieg her einsehbar. Die Wanderung ist auch ohne Gipfel nett.
    Mit kleinen Kindern hätte ich da aber auch Bedenken, es sei denn sie schon gut geübt.

  7. Kris sagt:

    Tourentipp für die ganze Familie!
    Wie kann man so einen Klettersteig für Wanderungen mit Kindern empfehlen wenn diese trittsicher sein müssen und zudem vor den glatten Stufen gewarnt wird. Die Bezeichnung “Klettersteig leicht für die ganze Familie” lädt geradezu ein zu Leichtsinnigkeiten.
    Im Pfrontener Wandergebiet wird mittlerweile mit dem Hinweis “hochalpine Gefahren” vor anspruchsvollem Gelände gewarnt. Das kapieren dann auch die letzten Ungeübten.

    • Andreas wanderer sagt:

      Ich stimme Dir zu. Das ist schon der zweite mir bekannte Unfalltod

      Ein 57jähriger Mann

      Ein 8 jähriges Kind :
      https://www.sueddeutsche.de/bayern/ettaler-manndl-achtjaehrige-stuerzt-bei-bergtour-ab-1.4123342

    • Stern sagt:

      Danke für diese klare Worte! Dieses schreckliche Unglück am vergangenen Wochenende hätte vielleicht verhindert werden können…. Allerdings verstehe ich auch manche Eltern nicht, dass Sie die Gefahren nicht richtig einschätzen. Mir fällt grundsätzlich auf, dass viele Bergwanderer keine gute Ausrüstung haben und teilweise die anspruchsvollen Wege unterschätzen. Ich finde die Pfrontener Handlungsweise auf Gefahren hinzuweisen sehr gut! Es sollten einheitlichere Indikatoren zur Aufklärung und Information der Wanderer festgelegt werden.
      Den Verlust eines Kindes wird man niemals verwinden. Es ist so unglaublich tragisch.

      • Fritz sagt:

        Lieber Kris, lieber Andreas, lieber Stern,

        ja, ihr habt vollkommen Recht, es ist leider ein unglaublich tragisches und trauriges Unglück passiert.

        Wir versuchen laufend unser Bestes um die Touren so genau wie möglich zu beschreiben und auf die Gefahren hinzuweisen.
        Leider ist die komplette Aufklärung aber nur bedingt möglich und relativ. So empfehlen wir klar ein Klettersteigset und die passende Ausrüstung und hoffen, dass wenn die Tour auf unserer Seite eingesehen worden wäre dies berücksichtigt hätte werden können.

        Gefahren im den Bergen sind omnipräsent, jeder Bergsteiger und Wanderer (inbesondere Aufsichtspersonen) muss sich im Klaren sein, was er auf sich nehmen kann und was nicht, insbesondere mit Kindern. Wir können daher immer nur zu absoluter Vorsicht und Absicherung raten und durch Bilder etc. die Tour bestmöglich antizipieren. Die Klassifizierung der Touren ist dahingehend zudem eine deutliche Indikation, insbesondere auch bei “Klettersteigen”. Leider sind solche Unfälle oftmals erst der Grund, dass man sich ernsthaft mit den Gefahren auseinander setzt, wenn auch auf deutlich leichteren Wegen ebenso tragische Unglücke passieren.

        Wir werden weiter versuchen die Gefahren bestmöglich darzustellen, um bestmöglich aufzuklären. Allerdings liegt die Entscheidung – auch vor Ort – immer in der Hand des Einzelnen…

        Viele Grüße,
        ein trauriger Fritz

  8. berghex sagt:

    Haben gestern Abend um 1/9 den Versuch gestartet noch was zum Essen oder wenigstens was zu trinken zu bekommen. Leider war die Aussage der Bedinung eine halbe Stunde “komme gleich” Nachdem wir bis 1 Stunde vor der letzten Bergbahn und Küchenschluss immer noch nicht bestellen konnten, sind wir mit der sehrfreundlichen Seilbahn runtergefahren und ham dann zu Hause in Weilheim selbst gekocht. Aber was machen Urlauber, die um 10.00 Uhr in Oberammergau nix mehr zu Essen bekommen?

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