Titelbild: Gigalitz SO-Grat im Zillertal Artikel verfasst von: Benedikt
Gigalitz (V-, 1770hm, 9:30h)
Wenn ein Berg schon Gigalitz heißt, muss doch zumindest ein Mega-Aufstieg drin sein?! Mit dem Südost-Grat bietet der Gigalitz, genauer gesagt der Gigalitz-Turm, eine absolut herausragende Klettertour in festem Gneis. Sieben tolle Seillängen im unteren fünften Grad führen bestens abgesichert auf den luftigen Turm. Nach einer kurzen Abseilfahrt klettert mal seilfrei über den Verbindungsgrat zum eigentlichen Gipfel in 3001 Metern Höhe. Über den markierten Normalweg steigt man geschwind zur Greizer Hütte (Kaiserschmarrn!) und düst mit dem MTB durch den Floitengrund zurück zum Ausgangspunkt… Tourentipp!
Zusammenfassung Gigalitz
- Art: Klettertour
- Höhenmeter: 1770hm im Auf- und Abstieg
- Gehzeit: Aufstieg ca. 6:30h, Abstieg ca. 3:00h (zu Fuß: Aufstieg +0:30h, Abstieg: +1h)
- Kondition: hohe Anforderungen; nur ausdauernden Sportlern zu empfehlen
- Technik: Meist wegloses Gelände im Fels ohne Markierungen. Deutliche Absturzgefahr in heiklem, exponiertem Gelände. Sehr guter Orientierungssinn, Trittsicherheit und Schwindelfreiheit notwendig. Zudem ausgereifte Alpinerfahrung und Vertrautheit im Umgang mit alpintechnischen Hilfsmitteln.
- Ausrüstung: Kletterausrüstung, Materialtipp siehe Hinweise
- Rundtour: ja
Anfahrt Gigalitz
- Adresse fürs Navi: Floite 290, 6295 Mayrhofen, Österreich
- Anfahrt Gigalitz: Google-Routenplaner
- Im Detail: Durch das Zillertal nach Mayrhofen. Kurz vor Ortsende nach links Richtung Ginzling abzweigen. In Ginzling links Richtung Floitental abzweigen und der Straße bis zum kostenfreien Parkplatz an der Tristenbachalm folgen.
Wegpunkte
Tristenbachalm (1177m) – Steinbockhütte (1380m) – Talstation Materialseilbahn Greizer Hütte (ca. 1600m) – Greizer Hütte (2227m) – Lapenscharte (2701m) – Gigalitzturm (2978m) – Gigalitz (3001m) – Greizer Hütte – Tristenbachalm
Aufstieg und Route
Vom Parkplatz bei der Tristenbachalm fährt man optimalerweise mit dem MTB durch das Floitental bis zur Talstation der Materialseilbahn der Greizer Hütte (ca. 420hm, 5,8km). Von dort zu Fuß über den gut markierten Steig 502 zur Greizer Hütte; dort optionale Nächtigung.
Von der Greizer Hütte folgt man dem beschilderten Steig in die Lapenscharte (ca. 1:15h). Aus der Scharte steigt man noch einige Meter zum nun aufsteilenden Sockel des Gigalitz-Turmes. Der Beginn der Kletterei befindet sich unterhalb eines Bohrhakens mit Schlinge.
Die erste Seillänge gilt als Schlüsselseillänge, da man gleich zu Beginn einen kleingriffigen Quartzriss erklettern muss. Die folgenden drei Seillängen führen durch moderates Gelände (II-III) und lassen sich gemütlich abspulen. Am nächsten Aufschwung bieten sich nochmals drei herrliche Seillängen (bis V-), wobei sich an schwierigen Kletterstellen Bohrhaken in beruhigenden Abständen befinden. Vom Gipfel des Turms seilt man 20 Meter an Köpflschlingen ab und steigt nun seilfrei entlang des Blockgrates (oder stellenweise südlich ausweichend) bis zum Gipfel des Gigalitz (3001m).
Abstieg Gigalitz
Vom Gipfel folgt man dem gut markierten Normalweg zur Greizer Hütte (T3, bei Nässe ungut). Von der Hütte hinab in den Floitengrund und zurück zum Ausgangspunkt.
Hinweise
- Einkehrmöglichkeit: Greizer Hütte, Pächter: Herbert und Irmi Schneeberger, Tel. 0043 / (0)664 / 140 50 03 (Hütte), E-Mail: greizerhuette (ät) aon.at
- Die Tour kann auch mit einem 50m-Einfachseil begangen werden, wenn der Seilerste in der 1.SL bis zum 1. Haken klettert und von dort sichert. Wir haben keine Klemmkeile o.ä. benötigt, da die Tour extrem gut eingebohrt ist.
Bilder Gigalitz
Karte & Höhenprofil
- Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >
Bewertung der Tour
Zusammenfassung: Weitgehend unbekannte Genußklettertour mit bester Absicherung aber mühsamen Zustieg. Insgesamt sehr lohnend!