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Leichte Klettertouren (I-II) Große Arnspitze von Mittlerer aus gesehen

Titelbild: Große Arnspitze von Mittlerer aus gesehen    Artikel verfasst von:

Arnspitzgruppe Überschreitung (II, 1500hm, 8:00h)




Die Überschreitung der Arnspitzgruppe von Arnplattenspitze (2170m, auch „Hintere Arnspitze“ genannt) über Mittlere Arnspitze (2091m) zur Großen Arnspitze (2196m)  ist eine unglaublich schöne, abwechslungsreiche Klettertour überhalb Mittenwald und Scharnitz. Die markanten Flanken und Nordabbrüche sind eindrucksvoll, ebenso die Prominenz der eigentlich recht niedrigen Arnspitzgruppe. Die Kletterei am Grat super, nicht nur wegen der sensationellen Aussicht und der niedrigen Frequentierung dieser Tour. Erfahrende Bergsteiger, die den III. Grad problemlos beherrschen, kommen ohne Sicherungen aus, für alle anderen ist eine Seilsicherung sinnvoll. Ein Auge sollte man auf die Uhr haben (auch für Geübte mind. 6h einplanen) und möglichst früh aufbrechen. Dann aber ein echter Geheimtipp für Kletter- & Gratfans!

Zusammenfassung Arnspitzüberschreitung

  • Art: Schwere Bergwanderung (schwarz), Klettereinlagen im II.ten Schwierigkeitsgrad
  • Höhenmeter: ca. 1500hm in Aufstieg & Abstieg, davon ca. 400hm auf dem Grad
  • Gehzeit: 8:00h
  • Kondition: hoch
  • Technik: hoch
  • Rundtour: ja
  • Ausrüstung: Normale Bergwanderausrüstung, zusätzlich Seil und entsprechende Sicherungsmittel wenn der II. Grad nicht 100% sitzt – Mehrfach ausgesetzt & Absturzgefahr!

Anfahrt Arnspitzgruppe

  • Adresse fürs Navi: Ahrn 211, 6105 Leutasch, Österreich
  • Autobahn München – Garmisch – Mittenwald. Hinter Mittenwald rechts Richtung Leutasch abbiegen. In Mittenwald links weiter nach Leutasch, weiter bis Ahrn. In Ahrn erste Abzweigung links, hinter der Holzbrücke parken.
  • Google Routenplaner: Anfahrt Arnspitzgruppe von München (120km, ca. 1:45h)

Wegpunkte Überschreitung der Arnspitzen

Parkplatz (ca. 1100m) – Hoher Sattel (ca. 1500m) –  Arnplattenspitze (ca. 2171m, 1:45h) – Mittlere Arnspitze (2091m) – Große Arnspitze (ca. 2196m, 6h) – Arnspitzhütte (1580m) – Hoher Sattel – Parkplatz (8h)

Aufstieg Arnplattenspitze

Vom Parkplatz folgt man zunächst der Forststrasse zum Hohen Sattel (beschildert: „Arnplattenspitze“). Am Sattel angekommen, lassen sich bereits die Gipfel der Arnplattenspitze und der Mittleren Arnspitze einsehen. Man biegt nach links (Norden) auf einen schmalen Steig ab (beschildert: Arnplattenspitze) und gelangt nach einem kurzen Waldstück und steilen Schotterpassagen zu einem weitläufigen Grassattel. Hier wendet man sich nach rechts und erreicht in ca. 10 Minuten den steilen Gipfelaufbau der Arnplattenspitze. Immer den weiß-roten Markierungen folgend klettert man über zwei Steilstufen (II.ter Schwierigkeitsgrad) in wenigen Minuten zum Gipfelkreuz. (wir sind zügig gegangen und haben bis zum Gipfel 1:45h benötigt, das Schild am Parkplatz weist allerdings 3:45h aus! Man sollte an diesem Punkt entscheiden, ob man die Überschreitung zeitlich hinbekommt oder lieber über den Weißlehnkopf nach Ahrn absteigt!)

Gratverlauf über Mittlere Arnspitze

Vom Gipfel der Arnplattenspitze steigt man über die charakteristische Platte nach Osten ab. Wir haben diese Passage abgeseilt, aber mehr zum Spaß und zur Übung, notwendig ist dies nicht. Nach der Platte geht es noch einige Höhenmeter steil bergab durch Latschen bevor man direkt am Grat zum Aufschwung der Mittleren Arnspitze kommt. Auch diesen Aufschwung haben wir gesichert, auch hier nicht unbedingt notwendig. Man klettert immer den Weg des geringsten Widerstandes nach oben und quert weiter in Gratrichtung zu einer kleinen Scharte, die uns vom Gipfel der Mittleren Arnspitze trennt. Es empfiehlt sich, nicht in die nordseitige Flanke auszuweichen, sondern am Grat zu bleiben. Nach der Scharte sind etwa 20hm zum Gipfel zu klettern (II).

Wenige Meter unterhalb des Gipfels der mittleren Arnspitze zieht ein schmaler Wildwechsel abermals in eine Scharte, von der uns eine Verschneidung steil bergab zu einem Schuttfeld führt (II). Man steigt an beliebiger Stelle zum tiefsten Punkt des Schuttfeldes und wendet sich nach Norden (links). Man quert zum „bösartig aussehenden Band“ (AV-Führer), das aber aufgrund der hervorragenden Griffe überhaupt nicht bösartig ist und in wenigen Sekunden überwunden ist. Bei Nässe oder Eis aber stark absturzgefährdet. Jetzt sind alle Schwierigkeiten gemeistert, und man steigt in stetigem Auf und Ab zum Gipfel der großen Arnspitze (orangene, runde Tafel statt Gipfelkreuz, ca. 4h von der Arnplattenspitze). Dem Gipfelkreuz auf dem Nebenfels statten wir natürlich auch einen kurzen Besuch ab. Die Aussicht zur Meilerhütte (Wettersteingebirge) oder auf die Brunnsteinspitze (Karwendel) ist genial!

Abstieg von Großer Arnspitze

Mäßig steil steigt man vom Gipfel auf dem Normalweg zur Arnspitzhütte und von dieser über steile Schrofen stets in südwestlicher Richtung zum Hohen Sattel. Von hier unschwierig in ca. 25 Minuten auf der Forststraße zum Ausgangspunkt. Gehzeit vom Gipfel der Großen Arnspitze: 2h.

Einkehr & Hinweise

  • Einkehr: Keine Einkehrmöglichkeiten (Arnspitzhütte ist „lediglich“ eine kleine Schutzhütte)
  • Tour kann auch in der umgekehrten Richtung gegangen werden.
  • Tip: Diese Tour bietet sich ideal als Eingehtour für den Jubiläumsgrat an. Wer sich hier ohne Seil sicher fühlt, kann den Jubigrat angehen

Karte & Höhenprofil

Hinweis: das Höhenprofil ist nicht exakt und dient nur zur groben Orientierung!

- Download GPS-Track >
- Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >

Bilder Überschreitung der Arnspitzgruppe

Bewertung der Überschreitung der Arnspitzen

Arnspitzgruppe Überschreitung (II, 1500hm, 8:00h) https://www.bergtour-online.de/wp-content/uploads/2012/11/arnspitzen-029-pmsxx.jpg
Aussicht
Aufstieg
Abstieg
Natur
Verkehr & Trubel

Zusammenfassung: Was soll man sagen? Perfekte Rundtour mit tollem Rundumblick und dem gewissen Etwas durch schöne Klettereinlagen!

4.9


Bewertung der User: 3,7 (18 Bewertung)

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3 Kommentare zu Arnspitzgruppe Überschreitung (II, 1500hm, 8:00h)

  1. Alex sagt:

    Ich bin die Tour heute gegangen, jedoch über den Steig, der von Westen durch den Wald über Zwirch- und Arnkopf auf die Arnplattenspitze führt. Halte das auch für den schöneren Weg, da man nicht zum Hohen Sattel nur Forststraße läuft.
    Top Tour, mittlerweile gut markiert, nur der Rückweg zum Parkplatz von der Großen Arnspitze zieht sich unangenehm lange durch schutt.

  2. Martin sagt:

    Sehr geile Tour, habe sie letztes Wochenende gemacht.
    Wir sind allerdings von Gießenbach zum Hohen Sattl aufgestiegen und haben die Tour von Ost nach West durchgezogen. Also erst zur großen Arnspitze und dann den Grat queren. Gefühlt hatten wir so mehr Kletterpassagen im Aufstieg, was einfach mehr Spaß macht.

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