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Mittlere Klettertouren (III-IV) Fleischbank Nordgrat

Titelbild: Fleischbank Nordgrat    Artikel verfasst von:

Fleischbank Nordgrat (III+, 1400hm, 7:30h)

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Der Nordgrat auf die Fleischbank ist eine klassische und beliebte Kletterroute im Wilden Kaiser. Die breite, teils überhängende Ostwand der Fleischbank zählt zu den berühmtesten Kletterwänden im Wilden Kaiser und in den Ostalpen und bietet durchwegs sehr schwere Anstiege. Der Nordgrat dagegen gibt sich im Vergleich zahm und bietet an den steileren Passagen reizvolle Wandkletterei und im oberen Teil einen ausgeprägten Gratanstieg. Abgesehen von einigen Seillängen im oberen III. Schwierigkeitsgrad dominiert meist einfacheres Gelände, das auch viele Gehstrecken umfasst. Vom Gipfelkreuz der Fleischbank hat man einen beeindruckenden Blick auf die markanten Felswände von Predigtstuhl und Totenkirchl. Die Abseilfahrten über eine gut eingerichtete Abseilpiste und der Abstieg über das Ellmauer Tor und den Eggersteig runden dieses Kaiser-Klettererlebnis wunderbar ab.

Zusammenfassung

  • Art: Mittelschwere Klettertour
  • Höhenmeter: ca. 1400hm, davon 700hm Klettern
  • Wegstrecke: ca. 6,7 km
  • Fahrzeit ohne Pausen: ca. 7:30h
  • Kondition: hohe Anforderungen; nur bei sehr guter Fitness zu empfehlen.
  • Technik: III+, Routine beim Sichern und Abseilen in hochalpinem Gelände
  • Ausrüstung: 60 m Einfachseil, 5 Expressschlingen, einige Bandschlingen, Helm.
  • Rundtour: ja

Anfahrt Fleischbank

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln

  • Das Kaiserbachtal ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln leider nicht zu erreichen.

Mit dem Auto

Wegpunkte Fleischbank Nordgrat

Parkplatz Griesener Alm – Wildanger – Fleischbank (2.186m) – Fleischbankscharte – optional: Christaturm (III, +1h) – Christascharte – Ellmauer Tor – Griesener Alm

Route Fleischbank Nordgrat

Zustieg

Von der Griesener Alm (oder vom Stripsenjoch) in das Kar »Wildanger« an der NW-Seite der Fleischbank steigen. Bevor der Eggersteig die Felsen des untersten Teils des Fleischbank-Nordgrats erreicht, über Geröll und deutliche Trittspuren rechts empor zum Einstieg am Beginn der markanten Rinne, die links von Platten begrenzt wird.

Route

Durch die fast 60 m hohe Rinne, die ganz oben zum schmalen Kamin wird, hinauf auf einen Grasabsatz (III+; bei Nässe: Anstieg links der Rinne über Platten (II)). Nun auf deutlichen Trittspuren in östl. Richtung über geröll- und grasbedeckte Platten nahe der Wand bis zu einer Gedenktafel kurz vor der Gratkante (links angelehnte Schuppe). In der glatten, leicht überhängenden Rißverschneidung empor (III+, Haken). Rechts an einer Platte hangelnd weiter und über eine ca. 20 m hohe Wandstufe (III, Haken) zum Stand. Links um einen Fels herum, weiter gerade hinauf (III-) und schräg nach links in leichteres Gelände am oberen Rand der ersten Steilstufe.

Nun auf deutlichen Trittspuren mehr oder weniger nah entlang der Gratkante über unschwieriges, grasdurchsetztes Gelände zur zweiten Steilstufe. Diese überwindet man über eine markante Rampe (III-) nach rechts hinauf. Danach weiter in leichterem Schrofengelände mit einigen Kletterpassagen (max. II+) entlang der Gratkante. Zuletzt zum Gipfelaufbau mit abwechslungsreicher Kraxelei: Ein Spreizschritt von einem Zacken auf den anderen (III) und direkt vor dem Gipfel eine schöne Platte (III) zum höchsten Punkt.

Vom Gipfel der Fleischbank herausragende Rundumsicht auf die Nachbarn Hintere Goinger Halt, Vordere Karlspitze, Regalmwand und im Süden Großglockner und Großvenediger.

Abstieg

Vom Gipfel südwestlich eine Rinne abklettern oder abseilen (I-II; gut markiert) in den Sattel zwischen Christaturm und Hintere Karlspitze. Dort auf dem NO-Grat der Hinteren Karlspitze kurz aufsteigen und den roten Pfeilen zur Abseilpiste folgen. Dort fünfmal Abseilen bis kurz vor das Ellmauer Tor. Von hier Abstieg über den Eggersteig bis kurz vor dem Gegenanstieg zum Wildanger in eine Höhe von 1520m zum unmarkierten Abzweig des den St.Johannersteig, einer Abkürzung. Über diesen Steig wird heikel, aber zeitsparend im II. Grad abgeklettert. Wem die heikle Abkletterei zuviel ist, steigt den kleinen Gegenanstieg zurück zum Wildanger und erreicht etwas zeitverzögert die Griesener Alm.

Hinweise

  • Ein Topo findet sich bei bergsteigen.com.
  • Auf der Tour keine Einkehrmöglichkeiten: Brotzeit und ausreichend Wasser einpacken! Nach der Tour eignet sich eine Einkehr in der Fischbachalm im Kaiserbachtal.
  • Wer noch eine Stunde zusätzlich erübrigen kann, steigt von der Christascharte aus über eine Rampe und eine anschließende, steile Rinne auf den Christaturm (III, selbst abzusichern!)
  • Auch an heißen Sommertagen befindet sich die Tour aufgrund ihrer Ausrichtung lange im Schatten.
  • Eine III+ im Kaiser ist schwerer als üblich. Man sollte den IV.ten Grad solide klettern können.

Karte & Höhenprofil

- Download GPS-Track >
- Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >

Bilder Fleischbank Nordgrat

Bewertung der Tour

Fleischbank Nordgrat (III+, 1400hm, 7:30h) https://www.bergtour-online.de/wp-content/uploads/2024/08/fleischbank-nordgrat-title-01-bto.jpg
Zustieg
Kletterfreude
Absicherung
Natur
Verkehr & Trubel

Zusammenfassung: Kletter-Klassiker im Wilden Kaiser sind etwas Besonderes - so auch der Nordgrat auf die Fleischbank. Für Freunde genussreicher Kraxelei ohne Stress.

4.1


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