Schöne Bergwanderungen, Bergtouren und Klettersteige in den Bayerischen Voralpen, Tirol, Karwendel, Chiemgau, Wettersteingebirge und vielen anderen Gebieten - Und das dazu passende Outdoor-Equipment im Test. Viel Spaß!


Leichte Klettertouren (I-II) Wörner und Wörnersattel

Titelbild: Wörner und Wörnersattel    Artikel verfasst von:

Wörner (II, 1550hm, 8:30h)

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Der Wörner (2474m) thront mit seinem imposanten Felsaufbau hoch über Mittenwald wie ein Königsschloss. Für die Ersteigung des Wörner benötigt man neben sehr guter Kondition auch einiges an Bergerfahrung. Der fast 500 Meter hohe Gipfelaufbau aus teilweise bröseligem Karwendelbruch verlangt neben absoluter Schwindelfreiheit und Trittsicherheit auch Kletterkönnen im II. Schwierigkeitsgrad! Oben am Gipfel darf man sich dann selbst wie ein König auf dem Throne fühlen, so frei und weit ist der Blick zu allen Seiten – Karwendelglück pur!

Zusammenfassung Wörner

  • Art: Schwere Bergwanderung im II. Grat
  • Höhenmeter: 1550hm im Auf- und Abstieg
  • Gehzeit: Aufstieg ca. 5:00h, Abstieg ca. 3:30h
  • Kondition: hohe Anforderungen; nur ausdauernden Sportlern zu empfehlen
  • Technik: Wenig begangene Wege und Steige, die meist gut markiert sind. Zum Teil exponierte Stellen mit Absturzgefahr, Trittsicherheit & Schwindelfreiheit notwendig.
  • Ausrüstung: Wanderausrüstung
  • Rundtour: ja

Anfahrt Wörner

  • Adresse fürs Navi: Am Hirtbichl 1, 82481 Mittenwald, Deutschland
  • Routenplaner: Anfahrt Wörner
  • Im Detail: A95 München Garmisch bis Autobahnende und weiter über Oberau auf die B2 Richtung Mittenwald. Ausfahrt Mittenwald Nord auf St2542, direkt hinter Kaserne mit Sportplatz links abbiegen, Isarbrücke überqueren und geradeaus weiter. Kurz nach Unterführung (B2) rechts auf kleinen Wanderparkplatz (kostenpflichtig) 

Wegpunkte

Mitenwald (915m) – Obere Kälberalm – Hochlandhütte (1623m) – Wörnersattel (1989m) – Wörner (2474m) – Wörnersattel – Steinkarkopf (1981m) – Zunterweidkopf (1810m) – Rehbergalm (1565m) – Mittenwald

Aufstieg Wörner

Vom Parkplatz folgt man der Forststraße kurz nach Süden, bis nach wenigen Metern ein beschilderter Abzweig zur Hochlandhütte folgt. Man folgt dem Pfad bergauf und gelangt wieder auf eine Forststraße, der man weiter geradeaus Richtung Hochlandhütte (Schilder) folgt. Spätestens wenn man an den Kälperalpelbach gelangt, wird das Dröhnen der Autos auf der B2 vom Rauschen des Wassers abgelöst und man ist im Alpenpark Karwendel angekommen. Kurz vor Talschluss wird die Forststraße von einem Steig (Wanderweg 260) abgelöst, der nun zügig auf einen Bergrücken und zur Oberen Kälberalm (unbewirtschaftet) hinaufführt. Von hier gelangt man in wenigen Minuten zur Hochlandhütte (ca. 2h).

Von der Hütte quert man nun die Ostflanke des Wörner (Wanderweg 261) und gelangt nach etwa 10 Minuten an eine Abzweigung. Man zweigt rechts ab (Weg 261) und steigt zuletzt steil durch Latschengelände zum Wörnersattel hinauf (ca. 1h ab Hütte).

Am Wörnersattel ändert sich das Gelände schlagartig: der felsige Westgrat trifft genau auf den wiesengrünen Sattel. Zunächst umklettert man eine Stufe und steigt danach wieder einfacher in vielen Serpentinen nahe des Grats (tolle Tiefblicke!) bis in eine Höhe von etwa 2200m (der Weg ist bis zum Gipfel durchgehend mit roten Punkten markiert). Nun quert man in etwa gleichbleibender Höhe unterhalb des Gipfels einige Felsrippen auf teilweise exponiertem und bröseligem Untergrund. Schließlich gelangt man an eine Rinne (roter Pfeil nach oben), an der die Kletterei etwas ernster wird (II). Immer der Markierung folgend, gewinnt man schnell an Höhe und kommt somit in Sichtweite des Gipfelkreuzes. Kurz bevor man dieses erreicht, wird die Rinne nochmals in entgegengesetzter Richtung gequert. Nach wenigen Metern schönen Kletterns steht man schließlich am Gipfel des Wörner (2474m), von wo man im Süden die Hinterautal-Vomper-Kette (von der Pleisenspitze bis zur Birkkarspitze) überblickt; bei guter Fernsicht sind Großglockner, Großvenediger, Zuckerhütl oder Ruderhofspitze klar zu erkennen. Im Norden liegen Schöttelkarspitze und Soiernspitze gegenüber; im Nordosten das Estergebirge mit Bischof, Krottenkopf und Hoher Kisten.

Abstieg Wörner

Zunächst steigt man mit Bedacht wieder in den Wörnersattel ab, wobei man öfters innehalten sollte, um exakt bei den Markierungen zu bleiben.

Vom Wörnersattel wandert man schnurstracks nach Norden auf das bereits sichtbare Gipfelkreuz des Steinkarkopfes zu. Von dort folgt man dem idyllischen Wanderweg 267 entlang des Bergrückens zum Zunterweidkopf, danach im Bergwald bis zu einer sumpfigen Almwiese. Am linken Rand der Wiese führt der Pfad wieder in den Wald weiter zur Rehbergalm, wo sich nochmals eine grandioser Rundblick auftut! Am unteren Ende der Rehbergalm folgt man der Beschilderung nach Mittenwald (Weg 264). Der schmale Pfad führt wunderschön und aussichtsreich ins Tal, ist aber teilweise schlecht erkennbar und bedarf etwas Orientierungssinn. Schließlich gelangt man auf eine Forststraße, der man nach links folgt und bereits nach einer Kehre wieder auf den Aufstiegsweg trifft. Von hier in wenigen Minuten zurück zum Ausgangspunkt.

Hinweise

  • Einkehrmöglichkeit: Hochlandhütte, Tel.: 0174 9897863, geöffnet von Ende Mai bis Mitte Oktober

Karte & Höhenprofil

- Download GPS-Track >
- Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >

Bilder Wörner

Bewertung der Tour

Wörner (II, 1550hm, 8:30h) https://www.bergtour-online.de/wp-content/uploads/2014/10/woerner-037-bergtour-online.jpg
Aussicht
Aufstieg
Abstieg
Natur
Verkehr & Trubel

Zusammenfassung: Sehr eindrucksvolle Tour auf einen anspruchsvollen Karwendelgipfel! Natur- und Klettererlebnis neben müden Beinen garantiert!

4.8


Bewertung der User: 3,5 (7 Bewertung)

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17 Kommentare zu Wörner (II, 1550hm, 8:30h)

  1. Christian sagt:

    Stand21.8.2023:
    Parkgebühr für einen Tag ist jetzt 6,50€.
    An der Rehbergalm kann man hinter der Alm was zu trinken kaufen. 3€ pro Getränk, Kasse ist montiert. Wer was zu kaufen beabsichtgt, sollte das passende Kleingeld mitnehmen.

  2. Tom sagt:

    Ich habe die Tour vorgestern bei Kaiserwetter gemacht, bis jetzt die beste Tour im Karwendel! Um 7 Uhr los am Parkplatz und in umgekehrter Richtung über die Rehbergalm aufgestiegen – sehr zu empfehlen, da deutlich weniger steil, größtenteils im Schatten und es gibt unterwegs viel zu sehen und zu entdecken. Um 10 Uhr war ich dann am Einstieg auf dem Sattel – um diese Zeit klettert man noch im Schatten, ab Mittag dann pralle Sonne. Das Klettern hat einfach nur Spaß gemacht, nur in der Rinne habe ich den Ausstieg verpasst (eigentlich geht es direkt nach der ersten Stufe schon wieder rechts raus) und kam dann in immer schwieriges Gelände. Ich bin erst nach einigen Metern rechts raus und habe dort die Markierung wieder gefunden. Nach 5h ab Parkplatz stand ich dann oben und hatte den Gipfel tatsächlich für mich alleine. Erst 30min später kam dann noch jemand, wir sind gemeinsam in 1h problemlos abgeklettert. Das schwierige ist eher, keine Steine loszutreten, da dann doch einige Kletterer von unten kamen. Nach 8h stand ich dann mit müden Beinen wieder am Auto. Ansonsten noch der Hinweis, dass der Parkplatz kostenpflichtig ist. Tageskarte kostet 5€, weniger geht nicht. Der Automat nimmt nur Münzen und wechselt nicht! Vielen Dank für die Beschreibung und GPS!

    • Fritz sagt:

      Danke Tom, wirklich eine absolut super Tour – und gut das beim Versteiger nix passiert ist – immer auf die Markierung achten :)! Die Kosten für den Parkplatz haben wir korrigiert.

  3. Hartmut sagt:

    Ich war heute auf dem Wörner. Eine Spitzentour! Der Gipfelbereich ist etwa 500 Hm, Klettern im 1. und 2. Grad. Nicht gesichert, aber es soll ja auch eine Herausforderung sein und gut machbar mit Spaß am Klettern und schönem Ausblick. Ich kann mich kaum erinnern, eine so gut markierte Route gehabt zu haben. Oben ist der Ausblick absolut Spitze! Die Hm sind etwa 1600 wobei ich die Aufstiegsroute zurück bin um noch einzukehren. Die 8,5 Stunden Zeit passen gut, ich hatte 7 Stunden plus Pausen und davon 3 im Kletterbereich. Den Steinkarkopf und weiter kannte ich vom Winter schon. Eure Beschreibung und Bewertung ist super, danke!

    • Benedikt sagt:

      Servus Hartmut,

      vielen Dank für Deinen positiven Kommentar und herzlichen Glückwunsch zur Besteigung des Wörner! Wirklich eine geniale Bergtour im Karwendel!

      Beste Grüße,
      Benedikt

  4. Peter sagt:

    Hallo zusammen

    Ich haben den Wörner dieses Wochenende geplant.
    Wie sieht es denn mit Schnee aus. Allgemein scheint ja nicht mehr allzu viel zu liegen.

    Viele Grüße
    Peter

    • Benedikt sagt:

      Hallo Peter,

      der Gipfelanstieg ist weitegehend nordseitig ausgerichtet, weswegen Du ziemlich sicher auf Altschnee treffen wirst. Das Gute: Du kannst beim Zustieg schon recht gut in die Gipfelflanke sehen und Dir ein Bild der Lage machen. Im Zweifel: umdrehen! Wenn Du die Tour machst, sind wir auf Deinen Bericht gespannt!

      Viele Grüße
      Benedikt

      • Peter sagt:

        Hallo Benedikt

        Danke für die Info, das hatte ich mir schon gedacht. Werde mal sehen, wie weit ich komme.
        Bin am Tag davor mit dem Bike an der Vereineralm. Kann man von dort den Wörner sehen?

        VG
        Peter

        • Benedikt sagt:

          Hallo Peter,

          von der Vereiner Alm siehst Du den Wörner, aber von der falschen Seite. Nimm einen Feldstecher mit, dann kannst bei der Auffahrt von Mittenwald in die NO-Flanke sehen (hier verläuft der Aufstieg zum Gipfel).

          Viele Grüße
          Benedikt

          • Andreas sagt:

            etwa 15m Querung durch ein Altschneefeld sind zu machen, aber gut eingetreten (26.5.22)

  5. Michael sagt:

    Wie ist denn aktuell die Schneelage auf dem Wörner? Ist die Route schon machbar?

    • LM sagt:

      Am Samstag, den 12. Juni 2021, war der Weg bis auf eine Höhe von etwa 2360m nahezu komplett frei von Schnee. Ab etwa 2360m waren größere Schneefelder mit einer Eisschicht unten drunter auf dem Weg…

  6. Martin Lutterjohann sagt:

    Vielen Dank für die Webseite. Auf die Tour nahmen wir die ausgedruckte Beschreibung mit. Wir verließen uns auf den Text und die Wegweiser, studierten die Karte vorher nicht genau, was sich als Fehler herausstellte. Bei der Rehbergalm gabeln sich nämlich zwei Pfade nach Mittenwald. Wir folgten dem vermeintlich einen Weg ab unterem Wegweiser und stellten nach einer Weile fest, dass wir uns in Richtung Aschaualm bewegten und nicht in Richtung Aufstiegsweg wie im Text beschrieben (dadurch entging uns beim herrlichen Sonnenuntergang der freie Blick auf die fantastische Wolkenstimmung). Ein kurzer Hinweis im Text wäre hier hilfreich, denn wir sahen keine zwei Wegweiser, nur den einen nach “Mittenwald 2Std.”
    Wir brauchten 5 Std. zum Gipfel, aber 7 Std. zurück zum Auto, allein gut 3 Std. vom Gipfel zum Wörnersattel, weil mein Freund im Abstieg alle Kletterstellen nur mit dem Gesicht zum Fels abklettern konnte (er ist kein Kletterer). Ich schätze, dass uns der Umweg über die Aschaualm noch einmal eine Stunde kostete. Meine kaputten Knie gestatten keine schnellen Abstiege mehr, ich brauche daher runter so lange wie rauf. Dennoch würde mich interessieren, wie sich die 3.5 Std. für den Abstieg aufteilen.

    • Benedikt sagt:

      Lieber Martin,

      gratuliere zu Eurer Besteigung des Wörner – ein wirklich toller Gipfel!

      Die Beschilderung an der Rehbergalm ist tatsächlich nicht ganz optimal, schließlich führen beide Wege nach Mittenwald mit dem Unterschied, dass der Weg über die Aschaueralm rd. 2 Kilometer länger ist. Ich habe die Wegbeschreibung dahingehend angepasst. Für Eure nächste Tour empfehle ich Euch, eine Navigations-App mitzunehmen und unsere kostenfreien GPX-Tracks zu nutzen. Auch wir sind immer wieder dankbar, wenn man eine digitale Navigationshilfe in der Tasche hat!

      Zu den Gehzeiten: Du beschreibst selbst, dass ihr beim Abklettern Probleme hattet. Wenn ihr 3 Stunden in den Sattel benötigt habt, dann war die Tour (stellenweise) zu schwer. Nach heiklen Abstiegen ist man in der Regel körperlich und mental erschöpft und kann beim weiteren Abstieg keine Spitzenzeiten mehr erwarten. In der Regel sollte der Abstieg bis in den Sattel eine Stunde dauern. Der weitere Abstieg (6km, -1050hm) sollte unter normalen Umständen (mit gesunden Knien) in 2:30 Stunden zu machen sein.

      Wir wünschen Dir weiterhin gute Touren! Viele Grüße,
      Benedikt

  7. Julian sagt:

    Danke für die super Beschreibung. Die Zeiten haben auch ziemlich genau gepasst. Die IIer-Stelle würde ich als oberen Ier sehen, aber da kann man sicher drüber streiten. Ansonsten ist mein Tipp, die Tour andersrum zu gehen, weil man dann den bissl schöneren Teil im Aufstieg hat und am Schluss noch in der Hochlandhütte einkehren kann. Ist aber Geschmackssache ;-)

  8. Dieter Krükel sagt:

    Die Bilder vermitteln einen guten Eindruck über den Weg und den Schwierigkeitsgrad zum Gipfel
    Die Tour ist auch für mich interessant..

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