Bergtouren in der Nacht? Im Dunkeln zum Bergsteigen?
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Warum sollte man denn das tun? Die Antwort mag zwar verblüffen, liegt aber eigentlich auf der Hand: in der heutigen Leistungsgesellschaft bleibt vielen Menschen neben Ausbildung, Beruf, Freunden und Familie nicht besonders viel Zeit für sportliche Betätigung. Es weichen also immer mehr Menschen auf die späten Tagesstunden aus, um ihrem Hobby nachzugehen! Selbst im Winter ist in vielen Skigebieten Nachtskifahren möglich und auch die Skitourengeher haben mittlerweile an jedem Wochentag die Möglichkeit, abends einen Berg zu besteigen und danach in eine Hütte einzukehren. Doch auch im Sommer sind immer mehr Bergläufer unterwegs, die spät abends noch 1000 Höhenmeter und mehr zurücklegen.
Natürlich sollte man nicht vergessen, dass es neben der zeitlichen Limitierung von Menschen im Berufsleben noch einen weiteren Grund für Bergtouren bei Nacht gibt: Viele Touren im hochalpinen Gelände verlangen einen Aufbruch in der Dunkelheit, um die Tour sicher und rechtzeitig beenden zu können. Durch den Temperaturabfall in der Nacht entstehen in steilen Eisflanken oder Permafrostregionen erst nachts sichere Verhältnisse, die eine Durchquerung ermöglichen. Tagestemperaturen und Sonneneinstrahlung können Eis- und Steinschlag auslösen und eine Tour unmöglich machen.
Das solltet Ihr bei Bergtouren in der Nacht noch beachten
Wer sich nachts im Gebirge aufhält sollte allerdings immer einige Sicherheitshinweise beachten. In jedem Fall sind eine Lampe und ein aufgeladenes Handy mitzuführen. Nachdem das Handy aber im Gebirge nicht immer funktioniert, sollte man sich auch selbst versorgen können, besonders wenn man alleine unterwegs ist. Deshalb sind ein Erste Hilfe-Set und ein kleiner Biwaksack für Notfälle mitzuführen. Diese beiden Utensilien sind mittlerweile sehr klein und leicht und passen in jede Trikottasche! Der größte Sicherheitsgewinn liegt allerdings darin, die Strecke bereits tagsüber abgelaufen zu sein und jede Schwierigkeit zu kennen! Grundsätzlich sollten im Bereich des Leistungstrainings nur einfach Touren ohne alpine Gefahren ausgesucht werden. Dazu eignen sich meist Touren im Voralpenland, die hauptsächlich Forstwegen folgen. Spezielle Beachtung sollte auch Wildschutzgebieten geschenkt werden. Die Waldbewohner sind oft nachtaktiv und sollten nicht auch dann noch durch den Menschen gestört werden!
Die Technik macht das nächtliche Treiben aber erst wirklich möglich, ohne sich selbst ernsthaft in Gefahr zu bringen. Die besonders leichten und leistungsstarken Stirnlampen sind mittlerweile sehr kostengünstig in jedem Sportgeschäft erhältlich. Je nach Einsatzzweck benötigt man mehr oder weniger Leuchtkraft. Wer wirklich abseits von allen Lichtquellen unterwegs ist, sollte eine Lampe mit über 100 Lumen kaufen. Wer zudem öfters in Hütten schläft, sollte eine Lampe wählen, die zusätzlich über eine Rotlichtfunktion verfügt (angenehm in Hüttenlagern). Um Strom zu sparen, passen aktuelle Modelle sogar ihre Leuchtkraft der Umgebungshelligkeit an.