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Mittlere Wanderungen Die Brecherspitze kurz nach der Ankelalm

Titelbild: Die Brecherspitze kurz nach der Ankelalm    Artikel verfasst von:

Brecherspitze von Neuhaus (mittel, 900hm, 5h)

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Auf dieser Rundtour auf die Brecherspitz von Neuhaus am Schliersee ist man – ganz im Gegensatz zum Aufstieg vom Spitzingsee – oftmals allein unterwegs. Natürlich trifft man am Gipfel der Brecherspitz 1683hm (auch “Brecherspitze”) auf viele Gleichgesinnte, die den kürzeren Anstieg von Spitzingsattel über die Firstalm (siehe Beschreibung “Brecherspitze von Spitzingsee“) genommen haben, es finden sich jedoch genug gemütliche Brotzeitplätze unweit des Gipfelkreuzes. Insgesamt eine schöne mittelschwere bis schwere Wanderung mit einigen mit Stahleil gesicherten Steilstellen im Gipfelbereich, die Trittsicherheit erfordern.

Kürzere Variante: Brecherspitze vom Spitzingsattel >

Zusammenfassung 

  • Art: Mittlere Bergwanderung (rot)
  • Höhenmeter: ca. 900hm Auf- & Abstieg
  • Gehzeit: Gesamt 5h – Aufstieg ca. 2,5h (Schilder sagen 3,5h), Abstieg ca. 2,5h
  • Kondition: mittel
  • Technik: Leicht; Bei Rundtour: Mittel bis schwer, einige leicht ausgesetzte, stahlseilgesicherte Stellen nach dem Gipfel (Trittsicherheit & Schwindelfreiheit erforderlich!)
  • Rundtour: ja
  • Ausrüstung: Wanderausrüstung

Anreise

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln

  • Mit der Bahn zur Haltestelle Schliersee und von dort mit dem Bus 9562 zur Haltestelle Neuhaus. Von dort zu Fuß bis zum Ende der Dürnbachstraße.   
  • Zur Reiseauskunft der Deutschen Bahn.

Mit dem Auto

  • Adresse fürs Navi: Parkplatz Dürnbachstraße (ganz am Ende), 83727 Schliersee
  • Google-Routenplaner
  • Im Detail: Autobahn München – Salzburg, Ausfahrt Weyarn über Miesbach (B307), Hausham nach Schliersee und Fischhausen – Neuhaus – Spitzingsee (München  – Schliersee = 56 km), In Neuhaus nach dem Bahnübergang die zweite rechts und gleich wieder rechts in die Dürnbachstraße, dieser bis zum Ende / Wanderparkplatz folgen.

Wegbeschreibung

Neuhaus (ca. 850m) –> Ankelalm (ca. 1310m, 1h) –> Brecherspitz (1685m, 2:30h) –> Freudenreichkapelle (3:15h) –> Ankelalm (4:15h) –> Neuhaus (5h)

Aufstieg (gut beschildert)

Vom Parkplatz geht man etwas auf dem Anfahrtsweg zurück bis wir nach wenigen Minuten zu einer Beschilderung kommen. Man folgt der Beschilderung Richtung Brecherspitz und steigt zunächst durch lichten Bergwald zum Ankelgraben. Diesem folgt man in das langgestreckte Hochkar, das zur Ankelalm führt. Nun kann man an vielen Stellen die “Abkürzungen” zwischen den Kehren der Forststraße nehmen und so den Weg etwas verkürzen und abwechslungsreicher erleben.  Bereits vor Erreichen der Alm wird das Gelände offener und das Hochtal breitet sich hufeisenförmig vor einem auf. Von hier kann man bereits den gesamten Kamm sehen, der den Talkessel umgiebt und auf dem wir heute die Rundtour gehen werden. Bei der Ankelalm gehen wir links und steigen  über den Nordrücken zur Brecherspitze auf und genießen entweder am Gipfel oder kurz dahinter die Aussicht und die Brotzeit.

Abstieg (gut beschildert)

Vor dem tatsächlichen Abstieg umrunden wir den Talkessel am Gratverlauf zunächst in westlicher Richtung. Es geht in anregendem Auf und Ab (teilweise unter Hilfe von Stahlseilen, leicht ausgesetzt) bis zur winzigen Freudenreichkapelle am gleichnamigen Sattel, die nochmals zum Verweilen einlädt. Von hier wird der weg zunehmend schmäler und ist an einigen Stellen durch dünne Stahlseile entschärft. Man steigt durch die engen Latschengassen bergab – teils heikel bei Nässe, Schnee oder Eis – bis zum Sattel oberhalb der Ankelalm. Vom Sattel steigt man über die Almwiesen ab, bis sich unsere Runde bei der Alm schließt. Von hier auf dem Aufstiegsweg zurück zum Ausgangspunkt in Neuhaus. Natürlich kann man – z.B. wenn man nicht schwindelfrei oder trittsicher ist – auf dem Aufstiegsweg wieder absteigen.

Hinweise

  • Einkehr: Ankelalm ca. Mai bis Oktober, kein Telefon
  • Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind im Wegstück nach dem Gipfel zur  Kapelle erforderlich. Der Weg ist teils felsig und an wenigen Stellen ausgesetzt (Drahtseilversicherung meist vorhanden) – Aber Vorsicht – leider passieren hier öfters tragische Unfälle!

Karte & Höhenprofil

- Download GPS-Track >
- Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >

Bilder Brecherspitz

Bewertung 

Brecherspitze von Neuhaus (mittel, 900hm, 5h) https://www.bergtour-online.de/wp-content/uploads/2012/11/Brecherspitze-01-bergtour.jpg
Aussicht
Aufstieg
Abstieg
Natur gesamt
Verkehr & Trubel

Zusammenfassung: Schöne Tour auf einen Klassiker unter den Münchner Hausbergen. Super Aussicht vom Gipfel, allerdings etwas monotoner Aufstieg und bei schönem Wetter ziemlich überlaufen. Tip: früh aufstehen!

3.3


Bewertung der User: 1,3 (45 Bewertung)

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23 Kommentare zu Brecherspitze von Neuhaus (mittel, 900hm, 5h)

  1. Hartmut sagt:

    Danke fürs Ändern der Adresse. Ich war jetzt 2 Mal oben, einmal kombiniert mit dem Bodenschneid und dem sehr guten Bodenschneidhaus, to go 7 Tage die Woche.
    Klar, Grödel sind ein Muss. Ich meinte es eher so, dass ein Wanderer mit guter Trittsicherheit und Schwindelfreiheit bei der Brecherspitze überhaupt keine Probleme hat, auch bei den jetzigen winterlichen Bedingungen (vereist, wenig Schnee). Es wird gerne gemacht, viele kommen über den kurzen Weg vom Spitzingsattel.

  2. Hartmut sagt:

    Ich habe es heute gemacht, oben etwas Schnee und oft sehr eisig. Nur mit Grödel möglich!
    Mit Grödel fand ich es technisch mittelschwer. Schwindelfreiheit ein Muss, sonst viel Risiko und normale Trittsicherheit.
    Bin die Rundtour bis zum Vorgipfel gegangen, also über den schwierigeren Teil. Dann zur oberen Firstalm, dort „to go“ Verpflegung auch unter der Woche! Zurück über den Spitzingsattel und von dort quer durch den Wald zum Ausgangspunkt.
    Eine Bitte: Bei der Dürnbachstr. die Hausnr. 10 ändern oder Löschen. So parkt man sehr nahe am Ortszentrum und es erschwert den Start durch Umweg oder Suchen.

    • Fritz sagt:

      Danke Hartmut, Grödel im Winter immer eine wichtige Ausrüstung! Eine Frage zur Adresse, was genau passt da nicht? Der Wanderparkplatz ist ja an dieser Adresse? Danke & VG

  3. Anna Gerd sagt:

    Achtung: “Trittfestigkeit” = erfahrene Hiker!!!
    Ich fand den Weg sehr gefährlich.

    Ja, lieber umkehren als es irgendwo riskieren.
    Auch nur an der einen heftige, ungesicherten Stelle mit Abhang erst.

  4. Edisa sagt:

    Hallo zusammen, wir sind heute auch die Runde gelaufen – jedoch braucht man nicht für den Aufstieg 2,5 Stunden sondern wie überall ausgeschrieben 3,5 Stunden.
    Solltet ihr mal hier updaten – wäre ziemlich hilfreich gewesen!

  5. Thomas sagt:

    Servus. Auch von meiner Seite vielen Dank für die Beschreibung. Ich kenne die Brecherspitze und war da auch schon einmal, das ist jedoch ein paar Jahre her. Jetzt steht die Überlegung an, dort einmal zum Sonnenaufgang raufzugehen, von Neuhaus aus. Ist das machbar oder zu unsicher? Trittsicher und schwindelfrei bin ich und nach meinem Verständnis kommt die Stahlseilstelle erst nach dem Gipfelkreuz (Aufstieg von Neuhaus), korrekt?

  6. Michael sagt:

    Waren heute 09.06.2019 auf der Brecherspitze. Super Wetter und Schöne Aussicht. Allerdings sind wir die Runde andersrum gegangen. Würde die Tour nur grundsätzlich bei Nässe nicht empfehlen.

    Falls zufällig die hübsche Nürnbergerin dies liest, welche wir auf der Ankelalm getroffen haben….
    Leider kenne ich weder deinen Namen noch deine Nummern.
    Du studierst in Bamberg und warst auf Praktikum in München
    Bitte melde dich wenn du Lust hast was zu unternehmen und wieder in der Gegend bist.
    Ich bin der der neben dir gehockt ist und mit dir runtergegangen ist.

  7. Andrea sagt:

    Hej, wie ist es im Winter? Evtl .mit Schneeschuhen? Empfehlenswert oder soll ich lieber lassen? Danke

    • Fritz sagt:

      Hallo Andrea, lieber im Zweifel einen anderen Berg aussuchen, da es oben doch recht schmal für Schneeschuhe ist. Aber ein Ausflug zur Firstalm lohnt sich dennoch. In der Nähe bietet sich z.B. die Rotwand oder der Hirschberg für eine Schneeschuhwanderung an. Viele Grüße

  8. Hannelore Pieper sagt:

    Hallo,
    wir haben bereits zwei Versuche zum Gipfel unternommen, einmal hat uns das Wetter ausgebremst, wobei andere Wanderer weiter gegangen sind, auch mit leichten Sandalen. Beim zweiten Versuch bremste uns der erste mit Seil leicht gesicherte Klettersteig vor dem Gipfel aus. In unserer Wegbeschreibung und auch auf den Hinweisschildern war nicht die Rede von Trittsicherheit und Schwindelfreiheit. Der Rückweg über die Kapelle war dann doch noch machbar, aber auch sehr anstrengend bis zur oberen Freudenreichalm. Ich schreibe das auch deshalb, weil ich vom Absturz des 84-jährigen Münchners gelesen habe.
    Mann sollte immer rechtzeitig an Umkehr denken, wenn man heil aus den Bergen zurückkommen möchte. Wir haben schon oft auf das Gipfelkreuz verzichtet: DER WEG IST DAS ZIEL.
    Falscher Ehrgeiz ist am Berg nicht zu empfehlen.
    Allen Wanderern und Bergsteigern eine gesunde Heimkehr aus den Bergen.
    Hannelore, die bereits 22 Jahre in Bayrischzell den Jahresurlaub mit Familie verbringt

    • Tom sagt:

      Hallo Hannelore,

      ich finde, dass es, wenn man die hier beschriebene Rundtour macht, eher nach dem Gipfel etwas anspruchsvoller/kritisch wird… da steht aber auch auf einem roten Schild „Alpine Gefahr“.
      Und gerade den Abstieg nach der Kapelle fand ich ganz schön heftig! Wie ich oben schon geschrieben habe.
      Also ich finde die Tour sehr schön, würde sie aber als “grenzwertig mittel” einstufen…
      Und generell hast du natürlich recht: Im Zweifelsfall lieber umkehren! Hab ich auch schon gemacht.

      Gruß
      Tom

  9. Tom sagt:

    War da heute: die Ankel-Alm ist das ganze Jahr geschlossen wg. Umbau!

    Ansonsten sehr schöne Tour, danke für den Artikel! Aber wirklich nicht ganz ohne auf dem Grat, man sollte schon etwas Kraft, Kondition und vor allen feste Schuhe mitbringen: viele Felsen, Geröll und sehr unebener Boden!

  10. Gerda Rießner sagt:

    Frage: ist die Tour für Hunde empfehlenswert? Gibt es Leitern oder Stahltritte, die für Hunde nicht zu nehmen sind?

    • Fritz sagt:

      Hallo Gerda,

      es gibt bei dem Rundweg (nach dem Gipfel auf dem Weg zur Kapelle) zwei unproblematische Stellen mit Stahlseil (keine Leiter oder Tritte, man kann auch seitlich vorbeigehen), ich habe aber schon oft Wanderer mit Hunden gesehen, die das gut gemeistert haben.
      Sollte also passen, und berichte gerne wie es war.

      Viele Grüße
      Fritz

    • Reischl Christian sagt:

      Ich bin mit im Mai mit Hund gegangen, gar kein Problem wenn der Hund a bisserl die Berge kennt. Da waren etliche anderen Hunde zeitgleich unterwegs…

  11. f. thorwest sagt:

    man muss den zug nach bayrischzell nehmen. züge nach schliersee fahren nicht nach neuhaus

  12. Towa Bohu sagt:

    Moin, moin,

    wirklich eine schöne Tour! Allerdings ist die Wertung leicht nur für Geübte gültig, denn die stahlseil-versicherten Stellen sind zwar kurz aber vorhanden.
    Wir sind die Runde anders rum, also erst zur Freudenreichkapelle und dann zur Brecherspitze, gegangen. Der Aufstieg durch die Latschengassen viel uns und unserem Hund leichter als uns der Abstieg über diesen Weg gefallen wäre. Aber ohne Schwindelfreiheit kommt man dann nicht zur Spitze.

    Viel Spaß bei dieser Wanderung

    Towa und Familie

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