Schöne Bergwanderungen, Bergtouren und Klettersteige in den Bayerischen Voralpen, Tirol, Karwendel, Chiemgau, Wettersteingebirge und vielen anderen Gebieten - Und das dazu passende Outdoor-Equipment im Test. Viel Spaß!


Mittlere Wanderungen Hirschwieskopf, dahinter Watzmann und Königssee

Titelbild: Hirschwieskopf, dahinter Watzmann und Königssee    Artikel verfasst von:

Hirschwieskopf (mittel, 1450hm, 9h)

Print Friendly, PDF & Email



Der Hirschwieskopf (2114m, auch Hirschwiese genannt) ist ein sensationeller Aussichtsgipfel in den Berchtesgadener Bergen. Er liegt direkt südlich des Watzmann-Massivs und gegenüber von Hochkalter und Großem Hundstod. Auch den Königssee mit St. Bartholomä sieht man vom Gipfelkreuz, das auf einer großen Hochebene steht. Technisch ist die Tour recht einfach, denn nur am Ende wird der Bergpfad steiler. Bis zur ca. 2:30h unterhalb des Gipfels liegenden bewirtschafteten Wimbachgrieshütte führt ein moderat steigender (teilweise schmaler) befahrbarer Forstweg über das Berggasthaus Wimbachschloss. “Leider” ist der Aufstieg mit knapp 13km (Gesamt also 26km) und 1450 Höhenmetern sehr knagig und nur ausdauernden Bergsportlern zu empfehlen. Wem das zuviel ist, kann einfach auf der toll gelegenen Wimbachgrieshütte übernachten. Gut trainierte schaffen die Tour aber in unter 6h. Ob es das Wetter, die blühenden Lärchen (Juni), das gemütliche Gipfelplateau oder etwas anderes war, die Tour ist einfach sensationell und sehr zu empfehlen, auch wenn der Rückweg identisch mit Aufstieg ist und es ein echt langer Hatscher ist!

Hinweis: Mountainbikes / Radfahren ist im Wimbachtal verboten, daher muss leider alles zu Fuß zurückgelegt werden. ;(

Zusammenfassung Hirschwieskopf

  • Art: Mittelschwere Bergwanderung
  • Höhenmeter: 1450hm im Auf- und Abstieg
  • Gehzeit: Aufstieg ca. 5:30h, Abstieg ca. 4:00h
  • Kondition: hohe Anforderungen; nur ausdauernden Sportlern zu empfehlen
  • Technik: mäßig steile Pfade, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erfordern
  • Ausrüstung: Wanderausrüstung + viel Trinken mitnehmen, ggfs. Taschenlampe, Eintrittsgeld für Klamm
  • Rundtour: nein

Anfahrt Hirschwieskopf

  • Adresse fürs Navi: Wimbachklamm 2, D-83486 Ramsau bei Berchtesgaden
  • Routenplaner: Anfahrt Hirschwieskopf
  • Im Detail: A8 Ausfahrt Siegsdorf, übner Innzell nach Ramsau, Großer Parkplatz direkt an der B305 Wimbachbrücke, Kostenpflichtig (Teuer!)

Wegpunkte

Parkplatz Wimbachbrücke (630m) – Wimbachschloss (937m, 1:30h) – Wimbachgrieshütte (1327m, 3:00h) – Hirschwieskopf (2114m, 5:30h) – Abstieg wie Aufstieg

Aufstieg Hirschwieskopf

In Kurzform: Immer der Beschilderung zuerst Richtung Wimbachschloss, dann Wimbachgrieshütte, dann Hirschwieskopf folgen bis zum Gipfel.

Im Detail: Wir folgen am Parkplatz am Souvenirladen rechts bergauf beschildert Richtung Wimbachklamm. Nach einigen Minuten erreichen wir einen Automaten, hier kann man Münzen für die Klamm kaufen (2€, Stand 2015). Diese sind recht gut investiert, wenn auch die Klamm leider nur sehr kurz ist. Alternativ kann man auch einfach rechts an dieser vorbeigehen.

Wir gehen also durch die Klamm bergauf, geniessen die schönen Einblicke kurz (haben ja noch einiges vor) und stoßen nach wenigen Minuten wieder auf den Forstweg, dem wir weiter bergauf folgen. Nach ca. 1h hinter der Klamm erreichen wir das bewirtschaftete Berggasthaus Wimbachschloss, das schon eine sehr schöne Aussicht am Wimbach bietet.

Wir folgen über die Terrasse weiter dem Forstweg leicht ansteigend Richtung Wimbachgrieshütte / Hirschwieskopf. Der Weg verläuft jetzt immer neben oder durch das schöne – trockene – Bachbrett durch das Wimbachtal. Die Steigung ist stets moderat, aber es ist ein langer Weg.

Ca. 1:45h nach dem Wimbachschloss erreichen wir die toll gelegene Wimbachgrieshütte. Die Aussicht von der Terrasse ist toll, wir sparen uns die Einkehr aber für den Rückweg auf und folgen der Beschilderung Richtung “Hirschwieskopf, 3h”.

Der Weg wird jetzt noch schöner und führt vorbei an blühenden Lärchen, abstorbenen und neuen Birken und anderen Laub- und Nadelbümen und Blumen entlang des Bachbetts moderat bergauf. Wir passieren den Abzweig zum allgegenwärtigen Watzmann-Massiv und halten uns immer Ri. Hirschwieskopf. Am Ende des Bachbetts wird es steiler, und ein schmälerer Pfad führt (stets gut beschildert) bergauf. Der Pfad ist bei einer Querung mit Seil abgesichert, aber nie ausgesetzt oder sehr steil. Die Aussicht auf das Tal ist sensationell.

Ca. 1:30h nach der Wimbachgrieshütte erreichen wir den Trischübelpass. Hier geht es rechts zum Ingolstäder Haus, Hundstod, St. Bartholomä und Kärlinghaus. Wir aber halten uns beschildert links weiter zu unserem Ziel. Jetzt ist es nicht mehr weit, aber es wird nochmal steiler. Zunächst geht der schmalere aber gute Pfad moderat bergauf. Ab einer privaten Berghütte wird es dann steiler und der Pfad schlängelt sich bergauf. Wir erreichen ein kleines Plateau (das von unten leider aussieht wie der Gipfel) und wenig spätzer ein großes Hochplateau mit dem Gipfel des Hirschwieskopfes. Oft sind hier wenig scheue Gämsen die stillen Beobachter.

Die Aussicht vom Gipfel auf Watzmann-Massiv, Königssee, Hochkalter und Hundstod und viele andere Berge ist sensationell und einmalig!

Abstieg Hirschwieskopf

Abstieg wie Aufstieg. Einkehr in Wimbachgrieshütte ist Pflicht. Die Klamm am Ende lassen wir aus und halten uns vor dieser links (beschildert).

Hinweise

  • Einkehrmöglichkeit: Wimbachschloss, 1. Mai bis Allerheiligen, 9.00-18.00, +43 (0)8657 – 9839858
  • Einkehrmöglichkeit 2: Wimbachgrieshütte, Mitte Mai bis Winter, 72 Schlafplätze, Reservierung nur Telefon: +43 (0)8657 – 344
  • Weitere Wirthäuser z.B. “Hocheck” etc. am Parkplatz.
  • Mountainbiken & Radfahren sind im Wimbachtal leider verboten, daher muss alles zu Fuß zurückgelegt werden.

Karte & Höhenprofil

- Download GPS-Track >
- Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >

Bilder Hirschwieskopf

Bewertung der Tour

Hirschwieskopf (mittel, 1450hm, 9h) https://www.bergtour-online.de/wp-content/uploads/2015/06/Hirschwieskopf-076.jpg
Aussicht
Aufstieg
Abstieg
Natur gesamt
Verkehr & Trubel

Zusammenfassung: Tolle, sehr lange Wanderung die dem Gipfel hin wenig frequentiert ist. Trotz der sensationellen Aussicht.

4.7


Tags: , , , , , ,



11 Kommentare zu Hirschwieskopf (mittel, 1450hm, 9h)

  1. Viola sagt:

    Update 2023:
    Klamm 4€ und Parkplatz 9€

    Heute bin ich die Tour gegangen. Ich fand sie leider ziemlich öde. Der Weg bis zur Kraxelei am Gipfel zieht sich schier bis ins unendliche (kein Wunder bei den angegebenen 14km Strecke) und der Weg ist super monoton. Sehr lang breiter Forstweg.
    Am Gipfel wurde es dann sehr schnell sehr steil und dann auch anstrengend. Irgendwie blöd verteilt, weil die Höhenmeter gefühlt nur an einem kleinen Stück am Ende gemacht werden.

    Aussicht aber wirklich mega! Nochmal gehen würde ich die Tour aber dennoch nicht. Da gibts schönere Wege, zu einer schönen Aussicht zu gelangen :)

  2. Christin sagt:

    Hallo! Bin heute die Tour gegangen. 16.08.22. Parkplatz ohne Gästekarte mittlerweile bei 8 EUR. Aber nun ja. Was will man machen. Klamm war heute “freier” Eintritt. Dann gleicht sich das wieder aus. Diese ist eh echt kurz finde ich… war etwas enttäuscht. Ich finde beim Aufstieg am Ende des Bachbetts ist erwähnenswert sich eher rechts zu halten. Ich bin leider etwas zu weit links gelandet und hab nur durch 2 andere Wanderer in der Ferne gesehen wo der Weg weiter führt. Gott sei Dank. Ab da ist es dann schon gut beschildert mit Kennzeichnung an den Bäumen. Keine Ahnung wo ich da vom Weg abgekommen bin….
    Weiter oben das Seil in der Querung gibt es nicht mehr. Hier einfach vorsichtig sein.
    Wichtig ist echt viel Wasser!!!
    Tourdaten sind identisch mit meiner Auswertung meiner Fitness Uhr!
    Die Mühe hat sich gelohnt.
    Die Aussicht auf dem Gipfel war GIGANTISCH! ❤️
    Auf dem Rückweg noch Einkehr im WB.Schloss.! Radler 4.50 ist okay! Personal mega freundlich! Rundum eine mega tolle anstrengende Tour!

  3. Jens sagt:

    Ich bin die Tour im Juli gegangen, allerdings habe ich den Abstieg zum Königssee gewählt, so dass ich abends noch mein Auto abholen musste.
    Bin um 5 Uhr los und hatte den Gipfel um kurz vor 10 Uhr erreicht, dabei Gemsen gesehen und eine herrliche Aussicht genossen und ab und an schöne Fotos gemacht. Andere Wanderer sah ich auf der Tour erst beim Abstieg, ich hatte also viel Ruhe. Beim Abstieg habe ich noch Murmeltiere gehört und gesehen.
    Diese Tour werde ich sicher noch einmal gehen.
    Viele Grüße Jens

  4. Daniel sagt:

    Sind die Tour am Sonntag gegangen. Um 8:50 Uhr war der 7€!!!!- teure Parkplatz bereits komplett voll! Mussten dann woanders parken wo wir 3 Kilometer einfache Strecke zusätzlich machen mussten ;) Insgesamt hatte ich 32 Kilometer auf der Uhr stehen, wie beschrieben ein ganz schöner Marsch! Die Aussicht im Wimbachtal, vom Gipfel des Hirschwieskopfes und drum herum ist natürlich sensationell und einmalig. Wir haben (bei 26 Grad Sonne den ganzen Tag) 4,5 Liter Wasser gebraucht. Liebe Grüße Daniel

  5. Lisa sagt:

    Hallo :)
    wir sind am Samstag die Tour auch gegangen. Wir folgten genau den Schildern und meine Uhr zeigte oben dann folgende Daten: 1650 Hm und 14 km (somit wohl insgesamt 28 km).

    Sehr, sehr schöne Tour!! :)

  6. Bharatesh Regoudar sagt:

    Dear Team Bergtour-Online

    It was a great trekking path, with stunning views and challenging to climb. One small update, As I was on the trekk on 9th June 2019, due to land slide there is no more steel rods and cable to cross the valley, as shown in one of your pictures. Apart from that everything is awesome. :)

    Thank you.

  7. Sarah sagt:

    Großartige Tour! Zum Ende hin wirds richtig knackig aber es lohnt sich! Kurzes Update: Parkgebühr am Start sind aktuell 7,- € (ohne Gästekarte), das finde ich ganz schön heftig und Eintritt zur Wimbachklamm sind mittlerweile 2,50 €.

Dein Kommentar zu diesem Bericht:

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben ↑