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Mittlere Wanderungen Am Gipfel des Hahnkampl

Titelbild: Am Gipfel des Hahnkampl    Artikel verfasst von:

Hahnkampl (mittel, 900hm, 4:30h)

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Der Hahnkampl (2082m) im Karwendel ist ein mehr als lohnender Gipfel. Durch die Ausgesetztheit inmitten des Eng-Tals ist der Hahnkampl (der durch den langen Aufstiegs-Grad seinem Namen alle ehre macht) mit einer traumhaften Aussicht versehen. Von der Höhe etwas niedriger als die benachbarten Sonn-Gamsjoch oder Lamsenspitze – man hat aber auf alle einen sensationellen Blick, mittendrin statt nur dabei… Der Weg ist von der Eng aus landschaftlich super und nur mäßig schwer bzw. lang. Unterschätzen sollte man den teilweise leicht ausgesetzten und an mehreren Stellen durch Stahlseil gesicherten Steig aber nicht. Durch den vorhandenen Rundweg ist die Tour ein echtes Highlight unter den “moderaten” Karwendel-Gipfeln in direkter Nähe zur Eng.

Zusammenfassung Hahnkampl

  • Art: Mittlere bis schwere Bergwanderung (schwarz markiert)
  • Höhenmeter: ca. 900hm in Auf- & Abstieg, keine wesentlichen Gegenanstiege
  • Gehzeit: Gesamt 4:30h – Aufstieg ca. 2:30h, Abstieg ca. 2:00h
  • Kondition: mittlere Anforderungen; bei guter Fitness einfach zu bewältigen
  • Technik: Oft begangene Wege und Steige, die ausgeschildert durch teilweise steiles Gelände führen. Trittsicherheit & Schwindelfreiheit notwendig.
  • Rundtour: ja, Überschreitung
  • Ausrüstung: Wanderausrüstung

Anfahrt Hahnkampl

  • Fürs Navi: Straße Eng 1 – 2, 6215 Hinterriß, Österreich
  • Autobahn Salzburg – Ausfahrt Holzkirchen – Bad Tölz – Lenggries – Sylventein – Vorderriß – Hinterriß – Mautstrasse Eng (kostenpflichtig), nur von Mai – Oktober geöffnet!), ganz am Ende in der Eng parken (großer Wanderparkplatz)
  • Google Routenplaner: Anfahrt Eng bei Hinterriß

Wegpunkte

Eng (ca. 1200hm) – Binsalm (1502hm, 0:45h) – Binssattel (ca. 1900hm, 2h) – Hahnkampl (2082hm, 2:30h) – Westliches Lamsenjoch (1940hm, 3h) – Binsalm (4h) – Eng (4:30h)

Aufstieg (gut beschildert)

Kurzform: Am Parkplatz gleich nach der ersten Brücke links auf den Pfad. Diesem und dann der Forstrasse immer folgen. Nach der Binsalm links und immer den Schildern Binssattel bis zu diesem folgen. Am Binssattel den Schildern “Hahnkaml” nach Süden auf dem Grad bis zum Gipfel folgen.

Im Detail: Am Parkplatz gehen wir am Gasthof Eng vorbei und gleich nach der Brücke nach links. Der Weg führt zunächst neben dem Bachbett vorbei und dann in kleinen Serpentinen weiter nach oben. Einige Zeit später treffen wir auf einen Forstweg. Diesem Weg folgen wir weiter bis zur Binsalm, welche wir nach ca. 45 Minuten erreichen.

Kurz nach der Binsalm gehen wir links relativ gerade über die Wiese bergauf und einer alten Eiche (oder Ahorn?) vorbei. Dann treffen wir wieder kurz auf den Forstweg ehe wir diesen bei dem Schild “Binssattel” liegen lassen und dem Weg berauf nach links folgen. Durch Latschen geht es den schmalen Steig empor unter mäßiger Steigung. Am Ende wird es  steiler und wir erreichen den Binssattel.

Am Binssattel angekommen haben wir – neben dem Blick auf das mächtige Sonnjoch – schon einen Blick auf unser Ziel: Es liegt rechter Hand bzw. südlich und wir machen uns auf die letzten 200hm zum Gipfelkreuz des Hahnkampls. Hier gilt es zwei steilere, leicht ausgesetzte Stellen zu erklimmen (siehe Photos), danach ist es aber wieder moderater ehe es zum Gipfel nochmal etwas steiler und steiniger wird. Die Aussicht am Gipfel entschädigt aber alles und ist wie einleitend beschrieben ein Traum.

Abstieg (sehr gut beschildert)

In Kurzform: Wir folgen dem Weg weiter Richtung Süden bis zum westlichen Lamsenjoch. Hier geht es gut beschildert zurück in die Eng über die Binsalm.

Im Detail: Wir folgen dem Weg über den Gipfel und diesem nach Süden. Der Weg ist etwas schwerer als der Anstieg , aber gut markiert und an mehreren Stellen mit Stahlseil gesichert. Nach ca. 30 Minuten haben wir das westliche Lamsenjoch erreicht, vor uns der Aufbau der Lamsenspitze (alternativ kann man hier noch einen Abstecher zur Lamsenjochhütte machen). Wir wenden uns aber nach rechts und folgen den Schildern Richtung Eng. Man kann hier des öfteren über Pfade abkürzen.

Eine Stunde hinter dem Lamsenjoch erreichen wir wieder die Binsalm, und folgen ab hier (mit oder ohne Stärkung) auf dem Anstiegsweg zurück zum Parkplatz in der Eng.

Einkehrmöglichkeiten & Hinweise

  • Binsalm, bis Mitte/Ende Oktober, Handy: 0664 / 34 044 06
  • Lamsenjochhütte (Juni – Mitte Oktober, mit Winterraum)
  • Auch interessant zur Verlängerung eines Aufstieges auf Lamsenspitze oder Sonnnjoch (dann sehr lange Tour)
  • Anfahrt mit Mountainbike bis Binsalm möglich (über Forstraße)

Karte & Höhenprofil

- Download GPS-Track >
- Tipp: Tourenbericht und GPS-Track offline nutzen >

Bilder von der Wanderung auf den Hahnkampl

Bewertung der Tour

Hahnkampl (mittel, 900hm, 4:30h) https://www.bergtour-online.de/wp-content/uploads/2012/11/Hahnkampl-Gipfel.jpg
Aussicht
Aufstieg
Abstieg
Natur gesamt
Verkehr & Trubel

Zusammenfassung: Sehr schöne und mäßig schwere Rundtour im Herzen des östlichen Karwendels.

4


Bewertung der User: -0,3 (11 Bewertung)

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14 Kommentare zu Hahnkampl (mittel, 900hm, 4:30h)

  1. Thomas sagt:

    Schöne Tour auf einen der am einfachsten erreichbaren Gipfel der Region. Technisch bis zum Binssattel wirklich einfach – lediglich der steile Anstieg vor dem Sattel war bei uns unangenehm nass und rutschig.
    Der Grat zum Gipfel ist gut zu gehen, mit ein paar felsigen Passagen. Schöner Rundumblick, wenngleich durch die Dominanz der umliegenden Gipfel nicht ganz so weitschweifend wie z.B. vom Schafreuter oder Sonnjoch.
    Der Abstieg zum westlichen Lamsenjoch verlangt Trittsicherheit, besonders an der seilgesicherten Engstelle. Wer aber schwindelfrei ist, konzentriert geht und sich gut festhält, wird mit den paar versicherten Metern keine Probleme haben. Wenn man Abstieg wie Aufstieg nimmt, fällt sogar diese Anforderung weg (wie gesagt aber besser nicht nach Regen, sonst Rutschbahn).
    Die angegebenen Gehzeiten kommen in gemütlichem Tempo gut hin – wer sportlich unterwegs ist, schafft den Aufstieg auch in rund 2 Stunden. Der insgesamt überschaubare Anspruch der Wege macht den Hahnkampl zum lohnenswerten Ziel ohne größere Anstrengungen.
    Kleiner Hinweis zur Anfahrt, damit niemand eine böse Überraschung erlebt: Die Maut wurde Ende Mai erneut erhöht – PKW zahlen mittlerweile 7€. Immerhin bleiben sämtliche Parkplätze abgesehen von der Maut weiterhin kostenfrei, und die Straße ist in einem Top-Zustand.

  2. Katja sagt:

    Wir sind die Tour gestern gegangen und sie ist wirklich absolut wunderschön und wahnsinnig zu empfehlen.
    Allerdings haben wir auf dem Weg nach unten schon ganz schön kämpfen müssen, da noch einiges an Schnee liegt und man somit das ein oder andere Mal schauen muss, wo der Weg weiter geht. Solange noch Schnee liegt, würde ich abraten die Tour zu gehen, wenn man nicht wirklich sicher am Berg ist. Was auch möglich ist, einfach Abstieg wie Aufstieg, dann ist es einfacher.
    P.S. Die Mautstraße kostet mittlerweile 4,50 € :-)

  3. maxi sagt:

    Ich bin w67 und habe vor 3 Jahren angefangen in die Berge zu gehen. Bin heute den hier beschriebenen Berg gegangen und fand die Wanderung eher leicht. Natürlich muss man, wie immer in den Bergen, aufpassen, wohin man seine füsse setzt. ist man einigermaßen trittsicher und ansatzweise schwindelfrei ist die Wanderung, meiner Meinung nach, nicht allzu schwierig.

  4. Valy sagt:

    Ich habe die Tour gestern gemacht (w,51, Fitness und bergsteigerisches Können höchstens durchschnittlich). Ich finde die Tourenbeschreibung sehr treffend. Wenn der Weg nass und rutschig ist und / oder das Wetter instabil, würde ich allerdings abraten.
    Landschaftlich sehr lohnend! Ein wunderschönes Erlebnis!

  5. Sarah sagt:

    Zunächst mal, danke für eure ausführlichen Tourenbeschreibungen, ihr seid klasse, ich nutze eure Seite sehr oft! ?
    Hier möchte ich jedoch etwas anmerken ich bin diese Tour heute gegangen, der Weg zum Hahnkampl ist mittlerweile nicht mehr mit rot sondern mit schwarz gekennzeichnet ist und das ist finde ich auch berechtigt. Vor allem der Anstieg vom Binssattel in Richtung Gipfel ist kein einfacher Steig/Weg mehr, wie es hier beschrieben wird, sondern teils felsig, ohne Seilsicherung und es muss gekraxelt werden. Meiner Meinung nach nur für fortgeschrittene Bergsteiger!

    • Fritz sagt:

      Vielen Dank Sarah, freut uns sehr :) Beschreibung haben wir gleich etwas angepasst! LG

    • Barbara sagt:

      Liebe Sarah, ich wollte nochmal kurz nachfragen wegen Deiner Anmerkung, da ich doch ein wenig verunsichert bin. Ich bin eigentlich eine erfahrene Bergsteigerin, habe aber großen Respekt vor schwierigen, nicht gesicherten Passagen. Wie muss man sich das “Kraxeln” vorstellen ? Ist das “gefährlich”, kann man da “abstürzen” bzw. geht das dann senkrecht bergab ? Sorry für die vielleicht etwas ungenauen Fragen … ich würde die Tour gerne am kommenden Wochenende gehen. Hast Du vielleicht eine vergleichbare Tour von der Du sagst, sie ist auch eher etwas für fortgeschrittene Bergsteiger?

      Vielen Dank für Deine Mühe!

      Liebe Grüße
      Barbara

      • Jasmin sagt:

        Hallo Barbara,
        hast Du die Tour gemacht? Wie würdest du sie einschätzen?
        Ich bin auch recht erfahren aber meide doch die schwarz markierten Touren. Diese reizt mich aber landschaftlich sehr!

        Viele Dank vorab

        Jasmin

        • Barbara sagt:

          Hallo Jasmin,

          nein, ich habe die Tour nicht gemacht weil ich mir vor 14 Tagen beim Tennis einen Muskelfaserriss zugezogen hab :-( Hab aber vor die Tour zu gehen, wenn ich wieder fit bin und werde dann berichten. Hast Du sie inzwischen gemacht ?

          Liebe Grüße
          Barbara

      • Sarah sagt:

        Liebe Barbara, habe erst jetzt gesehen, dass du gefragt hast! Bist du die Tour gegangen?
        Also ich finde man kann es nicht mit einem Klettersteig oder so vergleichen (?) Es gab damals eine Stelle an der der Fels recht glatt war, nicht unbedingt senkrecht, an der linken Seite geht es relativ grade nach unten. Ein Weg, den man eben nicht so ohne weiteres drüber gehen konnte. Ich hab damals abgebrochen obwohl ich auch seit Kindheit gehe. Lieber vorsichtig sein. ?
        Ich denke trotzdem bei guter Erfahrung gut zu machen!
        Ich hoffe ich konnte euch helfen und freu mich von euch zu lesen.
        Liebe Grüße Sarah

        • Fritz sagt:

          Danke Sarah, die Stelle ist nicht ganz einfach, man kann sie auf den Bildern aber meiner Meinung nach gut erkennen und sie bietet eigentlich viele Griffe und guten Tritt, aber natürlich subjektiv ;/ Viele Grüße

        • Barbara sagt:

          Hallo Sarah,

          danke für Deine ausführliche Antwort. Nein, ich habe die Tour nicht gemacht weil ich mir einen Tag nachdem ich Dir geschrieben habe, beim Tennis einen Muskelfaserriss zugezogen hab :-( Hab aber vor die Tour zu gehen, wenn ich wieder fit bin und werde dann berichten.

          Liebe Grüße
          Barbara

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